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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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bedanken, dass Sie mir neulich in der Nacht geholfen haben.“
    „Das habe ich gern getan“, versicherte Luke. „Die Sache ist ja gut ausgegangen.“
    „Aber die Polizei hat Sie mitgenommen. Sie mussten bestimmt eine Strafe zahlen. Von meinem Taschengeld möchte ich Ihnen …“
    „Nein, lass das bitte“, unterbrach Luke ihn. „Es ist alles geregelt, und du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Völlig“, erwiderte Luke freundlich. „Du solltest jedoch so spät nicht mehr unterwegs sein.“ In dem Moment wurde irgendwo über ihnen ein Fenster geöffnet, und eine weibliche Stimme rief: „Giacomo, komm sofort ins Haus!“
    „Ja, mamma “, antwortete der Junge resigniert, ehe er Luke den Hund reichte. „Er möchte sich auch bei Ihnen bedanken.“
    Luke streichelte den Hund liebevoll und gab ihn seinem Besitzer zurück. Wenig später waren die beiden im Nebenhaus verschwunden.
    „Was bedeutet der seltsame Blick?“, fragte Luke.
    „Wahrscheinlich habe ich Sie ganz falsch eingeschätzt“, gab Minnie zu. „Niemals hätte ich Ihnen zugetraut …“ Sie verstummte und war immer noch verblüfft darüber, wie verständnisvoll er mit dem Jungen umgegangen war und wie liebevoll er den Hund gestreichelt hatte.
    „Ich habe jüngere Brüder, deshalb kann ich mit Kindern umgehen“, erklärte er.
    „Können Sie Gedanken lesen?“
    „Es war nicht schwierig, zu erraten, was in Ihnen vorging, denn ich weiß, was Sie von mir halten. Ihrer Meinung nach bin ich der personifizierte Teufel, und wenn ich etwas tue, was nicht in dieses Muster passt, sind Sie überrascht.“
    Vor lauter Lachen verschluckte sie sich und hielt sich die Hand vor den Mund, bis der Anfall vorbei war.
    „Eines Tages sind wir keine Gegner mehr“, prophezeite er. „Und dann gibt es einiges zu besprechen und zu klären.“
    Dazu fiel ihr nichts ein, und er schien auch keine Antwort zu erwarten, denn er stand auf und ging in das Café, um zu bezahlen.
    Langsam schlenderten sie weiter. Es war Vollmond, und überall saßen oder standen Liebespaare. So wie Gianni und ich damals, überlegte sie. An diesem Abend schmerzten die Erinnerungen jedoch nicht, sondern sie empfand sogar so etwas wie ein Glücksgefühl.
    Noch nicht einmal die Gruppe junger Leute, die auf dem Gehweg Fußball spielte, konnte sie aus der Ruhe bringen. Als der Ball versehentlich in ihre Richtung flog, trat sie ihn so geschickt zurück, dass Luke sie verblüfft ansah.
    „Ich habe noch ganz andere verborgene Eigenschaften“, sagte sie, und beide mussten lachen. Schließlich gingen sie zurück, und Luke begleitete sie bis vor ihre Wohnungstür.
    „Am besten nehmen Sie zwei Tabletten, ehe Sie sich hinlegen“, riet er ihr.
    „Nein, das ist nicht nötig. Die Kopfschmerzen sind verschwunden, ohne dass ich es gemerkt habe.“ „Okay, dann gute Nacht.“ Er hielt ihre Hand etwas zu lange fest, ehe er sich umdrehte und in sein Apartment ging.

Dann rief er Hope an. Sie redeten über alles Mögliche, bis er fragte: „Du siehst Olympia doch ab und zu, oder?“
    „Sie und Primo waren heute Abend bei uns zum Essen.“
    „Würdest du ihr das nächste Mal etwas von mir ausrichten?“
    „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Die beiden lieben sich sehr und …“
    „Ja, das ist auch in Ordnung, ich gönne es ihnen von ganzem Herzen. Du hast mir sinngemäß einmal gesagt, dass der Mensch, den man liebt, einen in gewisser Weise verändert. Jetzt möchte ich nur, dass Olympia erfährt, wie dankbar ich ihr bin. Richte ihr das bitte aus.“
    Nachdem die kleine Wohnung innerhalb kurzer Zeit renoviert war, organisierte Luke Teresas Umzug. Anschließend zog er in das große Apartment, das er teilweise neu einrichtete. Als alles fertig war, veranstaltete er eine große Feier, zu der er alle Mieter einlud. Minnie musste natürlich wieder länger arbeiten und kam erst sehr spät nach Hause. Doch sie trank noch ein Glas Wein mit den anderen und freute sich darüber, wie glücklich Teresa war.
    „Ich befürchte, Sie werden die Wohnung, in der Sie so lange mit Antonio gelebt haben, vermissen, zumindest in der ersten Zeit“, sagte Minnie.
    Die ältere Frau schüttelte den Kopf. „Antonio werde ich nie vergessen. Er ist in meinem Herzen, egal, wo ich wohne. Äußerlichkeiten bedeuten mir nichts, man kann sie nicht festhalten. Man muss aber bereit sein, Freude am Leben zu haben, neue Erfahrungen zu machen und Veränderungen zu akzeptieren.“
    Sekundenlang stand

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