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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Minnie schweigend und reglos da. Sie hatte das eigenartige Gefühl, eine geheimnisvolle Botschaft erhalten zu haben.
    Schließlich entdeckte Luke sie. „Schön, dass Sie noch gekommen sind“, begrüßte er sie.
    „Leider konnte ich nicht früher kommen. Zum Einzug habe ich Ihnen ein kleines Geschenk mitgebracht.“ Sie reichte ihm ein Buch über Trastevere. Doch ehe er sich bedanken konnte, war sie schon wieder verschwunden. Sie lief die Treppe hinunter in ihre Wohnung, schloss hinter sich ab und lehnte sich von innen an die Tür. Teresas Worte hatten sie sehr berührt. Sie war aufgewühlt und glaubte, wieder die geheimnisvolle Botschaft zu hören.
    Mit Giannis Foto in der Hand machte sie es sich auf dem Sofa bequem. Dann betrachtete sie sein Gesicht und wartete darauf, ihn vor sich erscheinen zu sehen. Da sie das in der Vergangenheit schon oft gemacht hatte, wusste sie, dass sie geduldig sein musste. Deshalb entspannte sie sich, legte die Hände in den Schoß und konzentrierte sich auf das Foto, bis sie ihn in voller Größe vor sich zu sehen glaubte.
    „Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“ Sie seufzte. „Ich bin verwirrt, völlig durcheinander und verste he nichts mehr. Irgendetwas geht hier vor, aber ich habe keine Ahnung, was.“
    „Vielleicht hat Netta recht, und alles ist wirklich ganz einfach“, kam von irgendwoher eine Antwort. „Nein“, entgegnete sie rasch.
    „Mein Liebling, warum bist du so zornig?“, schien Gianni zu fragen.
    „Weil dieser Mann mir alles wegnimmt.“ Endlich war sie bereit, sich die Wahrheit einzugestehen. „Meine Familie, meine Freunde, die Menschen, die mir wichtig sind, seit ich dich verloren habe. Ich habe doch sonst niemanden und will sie nicht auch noch verlieren.“
    Plötzlich herrschte Schweigen, es geschah nichts mehr. Minnie wartete sehr lange, aber es war vorbei.
    Mein Liebling, warum bist du so zornig? Wie oft hatte er ihr, wenn sie sich stritten, dies e Frage liebevoll und scherzhaft gestellt. Er war ein geduldiger, gutmütiger Mensch gewesen, während sie ein aufbrausendes Temperament hatte.
    Sie drückte das Foto an sich, ließ den Kopf sinken und dachte über Teresas Worte nach. Offenbar war Antonio immer bei ihr, egal, wo sie war.
    Als alles ruhig war im Haus und alle Lichter gelöscht waren, verließ Luke leise sein Apartment und ging hinunter zu Minnie. Es ließ ihm keine Ruhe, dass sie so verletzt gewirkt hatte und so plötzlich verschwunden war. Natürlich war es unklug, was er da machte, das war ihm klar. Er hätte den Wunsch, sie zu beschützen, unterdrücken müssen, doch das gelang ihm nicht.

Sie hatte noch Licht an. Da eins der Fenster ihres Wohnzimmers auf den Flur hinausging und die Vorhänge nicht ganz zugezogen waren, konnte er sie auf dem Sofa sitzen sehen. Während sie Giannis Foto betrachtete, das sie in der Hand hielt, bewegte sie die Lippen.
    Luke stand reglos da und glaubte zu träumen. Als sie das Bild an ihr Herz drückte, hatte er das Gefühl, sie würde es umarmen. Kein Zweifel, es würde für sie nie einen anderen Mann geben. Nur bei Gianni findet sie Trost, ich habe keine Chance, dachte er wehmütig und zog sich leise zurück.
    Als Luke die neuen Regale zusammenbauen wollte, wurde ihm rasch klar, dass er dazu kein Talent hatte. Mit dem Schraubenzieher verletzte er sich am Finger, wickelte ein Taschentuch darum, weil er kein Pflaster fand, und entschloss sich, in der nahe gelegenen Apotheke Verbandszeug zu holen. Auf der Treppe fiel ihm die Frau in Schwarz auf, die gerade das Haus verließ. Er war sich sicher, dass es Minnie war. Aber sie reagierte nicht auf sein Rufen, und schon bald war sie auf der Straße in der Menschenmenge untergetaucht. Er konnte sie nirgendwo mehr entdecken.
    Nachdem er gekauft hatte, was er brauchte, wanderte er durch verwinkelte Gassen und schmale Straßen zur „Residenza“ zurück. Dabei kam er an der Rückseite einer Kirche und dem kleinen, hübsch angelegten Friedhof vorbei. Er blieb kurz stehen und betrachtete die vielen Grabsteine. In dem Moment kam Minnie in Begleitung der anderen Familienmitglieder aus der Kirche.
    Offenbar hatten die Pepinos auf sie gewartet. Netta führte die kleine Prozession an, Minnie ging neben ihr, und Giannis Brüder folgten ihnen. Dass Luke, der zwischen den Bäumen vor ihren Blicken verborgen war, sie beobachtete, ahnten sie nicht.
    Da sie Trauerkleidung trugen, nahm er an, dass es ein besonderer Tag für die Familie war, vielleicht Giannis Geburtstag oder sein

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