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3. Reich Lebensborn E.V.rtf

3. Reich Lebensborn E.V.rtf

Titel: 3. Reich Lebensborn E.V.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Berthold
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hatte nichts Menschliches und der Mensch nichts Würdiges an sich.
    Seit dem letzten Trommelfeuer lebten noch vier Angehörige des Bataillons. Unter ihnen Klaus. Hinter ihnen die Russen. Vor ihnen ein flacher Hügel. Bis zu seiner Spitze ein Kilometer deckungslose Fläche. Einer fiel um und blieb liegen. Klaus riß
    ihn hoch. Da schlug der Mann nach ihm. Links pfiffen die Kugeln einer MG-Garbe an ihm vorbei. Sie zischten über den Sand, wie flache Steine über das ebene Wasser. Zwecklos, sagte sich Klaus, Schießbudenfigur. Los, trefft doch! Hier. Nein. Höher halten! Los. Hinauf. 500 Meter noch
    ... 500 Meter Stafettenlauf ... Warum verliert denn der Kerl den Stab? ... Weiter! Sieht aus wie ein Obststand, da oben ... Eßt mehr Obst, und ihr bleibt gesund! ... Scheißobst! ... Nur Durst
    ... Wasser ... Einen See voll Wasser ... Da sind doch welche? ... 283
    Deutsche. Schießt doch zurück ... Verdammt ... helft doch, ihr Schweine! ... Keine Munition ... Kein Obst ... Kein Wasser ... Der Führer ist unter seinen geliebten Soldaten ... Das Führerkind ... Nehmt eure dreckigen Pfoten weg! ... Peng ... Jetzt ist der auch hin ... der Meier ... Der Iwan kann gar nichts ... Macht doch endlich Schluß! ... Mensch, ein Obst, ein Durst, ein Wasser ... Verflucht ... Getroffen. Quatsch! ... Hoch! ... Weiter! ... Bloß einen Tropfen ... Nichts mehr weiter
    ... nur Wasser ... dann sterben ... Nie mehr etwas anderes ... nie eine Frau ... Unfug! ... Scheißlunge, brennt wie Höllenstein ... jetzt haben sie die Haare auf dem Kopf abgesengt ... und die Läuse? . . , Wirf dich hin! ... Bleib stehen ... Heb die Hand ... Wo sind die anderen? ... Kaputt ... Alle? ... Nein, der zappelt noch ... Bananen ... ausgerechnet Bananen! ... Fünf Meter ... Quatsch ... Kein Wasser ... Blut ... brr ... schmeckt lauwarm ...
    »Durst ...«, röchelte Klaus. Dann fiel er um wie ein Sack. Es war eine deutsche Stellung gewesen. Ihre Soldaten, Angehörige einer improvisierten, versprengten Kompanie, hatten, ohne eingreifen zu können, beobachtet, wie vier Menschen um ihr sinnloses Leben liefen. Der letzte von ihnen schien es zu schaffen. Er war so nah herangekommen, daß man seine glasigen Augen sehen konnte.
    In diesem Moment hielt es ein langer Kerl nicht mehr aus. Er sprang aus der Stellung, schnappte den Hauptmann, zerrte ihn nach oben. Die Russen versäumten es, beide zu erledigen. Vielleicht, weil sie gerade zu faul zum Schießen waren, oder weil sie dachten, daß ihnen ohnedies keiner auskommen konnte.
    Klaus war bewußtlos. Aus einem Ballon mit heißem TeeRum-Gemisch schoben sie ihm den Gummischlauch in den Mund. Er zog und zog. Die Flüssigkeit klebte wie Blut auf der Zunge.
    »Den kenn’ ich ...«, sagte der lange Kerl, der Klaus in die 284
    Stellung geholt hatte.
    Es war Horst Kempe, vormals Hauptsturmführer, jetzt Sturmbannführer einer SS-Pioniereinheit. Er zog Klaus den Schlauch aus dem Mund.
    »Gebt dem nicht so ville«, brüllte er seine Leute an, »der wird sonst blau.«
    Kempe wartete, leergeschossen wie fast alle Verteidiger von Berlin, in Ausführung eines Befehls, bis er geschlachtet wurde. Auch er glaubte längst nicht mehr an die Befehle, aber er befolgte sie.
    Die Russen kamen in wilden Horden, hochaufgerichtet, in beinahe gemächlichem Tempo den Hügel herauf.
    »Wenn ich wenigstens Handgranaten hätte«, knirschte Sturmbannführer Kempe.
    Er rüttelte Klaus wach.
    »Laß mich«, stöhnte der Hauptmann.
    »200 Meter noch, Sturmbannführer!« meldete einer der Leute Kempes.
    »Fertigmachen zum Heldentod ...«
    Kempe nahm die Pistole aus der Tasche. Er besaß noch vier Schuß. Er suchte sich drei Iwans aus. Die letzte Kugel reservierte er für sich. Er drehte sich nach seinen Leuten um und sagte lakonisch:
    »Probiert’s mit dem Gewehrkolben ... oder haut ab!«
    In diesem Augenblick kam atemlos von hinten ein Melder.
    »Sturmbannführer!« brüllte er von weitem, »zurück nach Erkner! ... Munition ... Proviant ...«
    »Wa?« fragte Kempe.
    Gleichzeitig sprang er hoch.
    »Höchste Eisenbahn zum Umsteigen!«
    Ein Wink Kempes genügte. Sie hatten längst auf das 285
    Kommando gewartet. Bis sie aus der Stellung waren, ließ der baumlange Pioniermajor die letzte Panzerfaust unter die Russen knallen. Es war reine Effekthascherei. Aber die Iwans warfen sich ein paar Sekunden folgsam in den Sand.
    »Der kann nicht«, sagte ein Rottenführer und deutete auf Klaus.
    »Quatsch!« versetzte der Sturmbannführer.
    Er riß den Fliegerhauptmann

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