300 Fragen zur Schwangerschaft

ausreichen. Diese Methode ist sehr aufwendig, teuer und für die Schwangerschaft nicht ungefährlich, weil durch den Eingriff eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann. Deshalb wird sie meist nur nach Vergewaltigungen eingesetzt oder wenn aus anderen Gründen ohnehin eine Pränataldiagnostik (siehe ab > ) erfolgt.
    Wenn die Schwangerschaft unabhängig von der Vaterschaft ausgetragen werden soll, ist eine Bestimmung nach der Geburt anhand von Blutproben sinnvoller. Erste Hinweise kann bereits ein Vergleich der Blutgruppen von Mutter, Kind und möglichem Vater geben. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, wird mit aufwendigeren Methoden weiter untersucht.

Vergesslichkeit
    ? Ich bin auf einmal so vergesslich und unkonzentriert. Ist das etwa auch eine Begleiterscheinung der Schwangerschaft?
    Fast alle Schwangeren klagen über Vergesslichkeit – und das scheint keine Einbildung zu sein. Forscher haben Hinweise dafür gefunden, dass die Gehirnmasse von Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel etwas »schrumpft« – nach der Entbindung aber wieder zunimmt. Aus psychologischen Studien ist schon lange bekannt, dass Schwangere eine reduzierte Wahrnehmung haben und sowohl ihr Kurz- als auch ihr Langzeitgedächtnis und ihre Konzentrationsfähigkeit etwas eingeschränkt sind.
    Theorien über die Ursache dieses Phänomens gibt es viele, aber keine ist bisher unumstritten. Nehmen wir es als gute Laune der Natur, werdende Mütter nicht mit den Nebensächlichkeiten des Lebens zu belasten! Schließlich müssen sie sich in diesen Monaten auf die allerwichtigste Aufgabe der Welt konzentrieren: ein Kind in sich wachsen zu lassen und auf die Welt zu bringen.

Verstopfte Nase
    ? Seit ich schwanger bin, habe ich ständig eine verstopfte Nase. Bekommt mein Kind noch genug Sauerstoff?
    Auch ohne Erkältung leiden viele schwangere Frauen unter einer ständig verstopften Nase. Der Grund: In der Schwangerschaft sind alle Schleimhäute stärker durchblutet und oft geschwollen. An den Atemwegen kann das besonders störend sein, denn wenn nicht ausreichend Sauerstoff eingeatmet wird, sind häufig Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen die Folgen. Normalerweise kommt es dadurch jedoch nicht zu einer Minderversorgung des ungeborenen Kindes.
    Mit Vaseline, einer einfachen Hautpflegecreme oder einem Nasenspray (entweder physiologische Kochsalzlösung oder ein niedrig dosiertes Schnupfenspray für Säuglinge) können Sie Ihre Nasenschleimhaut anfeuchten und vor dem Austrocknen schützen. Stellen Sie Luftbefeuchter auf und inhalieren Sie abends mit Fichtennadel- oder Minzöl. Nachts kann es helfen, mit etwas höher gebettetem Kopf zu schlafen (siehe auch Schnarchen, > ).

Verstopfung
    ? Warum haben Schwangere immer so viel Mühe mit der Verdauung?
    Verstopfung ist eine der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden, meist aber harmlos. Durch die entspannende Wirkung des Hormons Progesteron auf die Darmmuskulatur wird der Darminhalt langsamer transportiert. Das ist einerseits günstig, weil wichtige Nährstoffe noch besser verwertet werden können. Andererseits wird aber auch dem Darminhalt mehr Flüssigkeit entzogen und er wird fester. In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann außerdem das Kind auf den Darm drücken und damit eine ungestörte Darmpassage behindern.
    Schwangere, die ein Eisenpräparat oder wehenhemmende Medikamente einnehmen müssen, leiden oft besonders stark unter Verstopfung.
    Bis zu drei Tagen ohne Stuhlgang sind allerdings noch nicht besorgniserregend. Erst wenn die Verstopfung länger anhält und Schmerzen und Beschwerden beim Stuhlgang oder sogar Hämorrhoiden (siehe > ) verursacht, sollten Sie dringend etwas dagegen tun.
    TIPP
    Das beugt Verstopfung vor
Achten Sie auf ballaststoffreiche Kost (Vollkornbrot, rohes Gemüse und Obst).
Bananen und Schokolade sind ungünstig, weil sie die Verstopfung fördern, ebenso Weißmehlprodukte.
Trinken Sie viel, täglich mindestens drei Liter.
Vermeiden Sie schwarzen Tee (auch Eistee!).
Nehmen Sie die verordneten Eisentabletten nach den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit ein.
Bewegen Sie sich ausreichend und regelmäßig.

    TIPP
    Das hilft schnell bei Verstopfung
Kauen Sie getrocknete Pflaumen oder Feigen, trinken Sie viel dazu.
Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser, eventuell mit Zitronensaft.
Trinken Sie einen Sud aus Rosenblättern, Eibischwurzeln, Malve und Quecke.
Nehmen Sie vor den Mahlzeiten einen Esslöffel Olivenöl ein.
Mischen Sie Leinsamen