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300 - Unter Mutanten

300 - Unter Mutanten

Titel: 300 - Unter Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nicht einfach alleine lassen! Ein Leben ohne ihn war wie -
    In diesem Moment flog die Tür auf und Gunner stolperte herein. Sein Gesicht blutete aus zahlreichen Wunden, sein Anzug war zerfetzt. Und doch grinste dieser Scheißkerl! Ein erleichtertes Lachen entrang sich Lissas Brust.
    »Was ist passiert?«
    »Nichts. Alles gelaufen wie geplant. Wir sind auf Sendung!« Er hustete. »Nur ein paar Schwierigkeiten mit einem Wulfanenrudel. Nichts, was ich nicht hätte lösen können.«
    Er grinste noch einmal, dann brach er zusammen.
    ***
    Gegenwart, Juli 2527
    Zuerst versuchten die Mutanten allen Ernstes, sie aufzuhalten, indem sie sich gegen PROTO stemmten. Doch schnell wurde ihnen klar, dass ihre Kräfte denen des rollenden Ungetüms nicht gewachsen waren, und so machten sie Platz, um nicht unter die Räder zu geraten.
    Matt steuerte an einer Ruine vorbei, die die Satellitenaufnahme aus der Vergangenheit als Musik- und Kongresshalle bezeichnete. Rechter Hand lagen der auf fünfhundert Meter angeschwollene Wasserlauf der Trave und der gerodete Strandstreifen, linker Hand zog sich ein Kanal parallel zum Fluss, aus dem vereinzelte Schiff steile ragten. Mahnmale einer modernen Zeit. Am gegenüberliegenden Kanalufer reihten sich die Überbleibsel der Lübecker Altstadt aneinander: rote Backsteinbauten, deren Staffelgiebel neben skelettierten Dächern reichlich verloren wirkten, schmutzige Häuser, deren Ursprungsfarbe Weiß gewesen sein mochte, und vier Kirchtürme.
    Das Holstentor lag noch etwa dreihundert Meter vor ihnen, als aus den Lautsprechern im Cockpit plötzlich ein Piepen erklang. Ein Signal!
    »Was ist das?«, fragte Xij.
    »Was auch immer, es muss von den Technos stammen.«
    »Kannst du es orten?«
    »Schwierig.« Matt drückte auf einigen Tasten der Steuerkonsole herum. »Ich kann nur die Richtung bestimmen. Für den genauen Punkt müssten wir eine Dreieckspeilung machen, die…«
    »Ja, ja, schon klar. Also, woher kommt es?«
    Er führte ein paar Messungen durch, dann deutete er auf einen der Kirchtürme. »Ungefähr von…« Er stockte und zoomte das Monitorbild heran. Mit jedem Meter, den sie weiterfuhren, verschob sich die Perspektive und ein rot-weiß gestreifter Sendemast schob sich hinter dem Turm hervor. »Ich denke, wir haben die Quelle des Signals gefunden.«
    »Dann lass uns dorthin fahren«, schlug Xij vor.
    Kurzerhand lenkte Matt den Panzer in Richtung des Kanals und setzte im Schwimmmodus über. Als sie auf der anderen Seite wieder an Land rollten, heftete sich sofort eine Horde Wulfanen an ihre Hinterreifen.
    Und vor ihnen tauchte ein fliegendes… Ding auf.
    »Was zum Teufel ist das?«, entfuhr es Matt.
    »Was auch immer, es muss von den Technos stammen.« Xij grinste ihn breit an, als sie seinen Satz von vorhin wiederholte.
    Das Fluggerät bestand aus vier Ringen, die Matt an die Kunststoffhalterungen erinnerten, mit denen früher Bierdosen zu einem Sixpack vereint wurden. Nur, dass es hier vier und nicht sechs waren und dass sich in den Ringen Rotoren drehten. Unter dem Zentrum des Konstrukts schimmerte ein schwarzes Gehäuse mit einer durchsichtigen Kuppel.
    »Das ist eine Kamera!«, entfuhr es Matt. »Eine Überwachungsdrohne.«
    Als hätte das technische Wunderwerk nur darauf gewartet, dass Matt es identifizierte, schwenkte es ab, verschwand für ein paar Sekunden aus ihrem Blickfeld und tauchte schließlich wieder auf.
    »Wie Lassie«, flüsterte Xij. »Wir sollen ihr folgen.«
    Mutantenhände versuchten das Fluggerät zu erreichen oder warfen Steine danach, doch es wich stets aus. Der Pilot an der Fernsteuerung musste ein Meister seines Fachs sein.
    Sie fuhren durch Ruinen und walzten über die verrosteten Karosserien von Autos, passierten eine Seitenstraße und erreichten schließlich einen schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern. Zu schmal für PROTO.
    Dafür tummelten sich hier etliche mit Rapieren bewaffnete Nosfera und Wulfanen. Als der Radpanzer auf sie zurollte, liefen sie aufgeregt hin und her, unschlüssig, wie sie reagieren sollten.
    Die Kameradrohne huschte ungehindert über ihre Köpfe hinweg in den Durchgang. Nach einigen Sekunden erschien sie wieder und verschwand erneut.
    »Verdammt, wie stellen die sich das vor?«, schimpfte Matt. »Da kommen wir nicht durch.«
    »Zu Fuß schon.«
    »Ach! Vorhin war ich zu vertrauensselig und jetzt soll ich plötzlich aussteigen?«
    »Wenn es einen anderen Weg gäbe, würden die Technos ihn nehmen. Sie sehen doch, dass der Panzer zu breit

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