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308 - Ein Planet wird vermisst

308 - Ein Planet wird vermisst

Titel: 308 - Ein Planet wird vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Volk leicht manipulierbar.
    ProMars erwähnte er mit keiner Silbe. Und auch nicht die neuesten Anschläge; durch die von ihm durchgesetzte Pressezensur hatte es in letzter Zeit keinerlei Informationen mehr darüber gegeben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Tage dieser Verbrecherorganisation waren gezählt.
    »Die werden Sie zur Zielscheibe machen!«, versuchte Neronus Gingkoson seinen Enthusiasmus zu dämpfen.
    »Ich passe schon auf mich auf«, erwiderte Leto, der seine Familie in Sicherheit wusste. Chandra war mit den Kindern in den Wald zu Vera Akinora geflogen, Maya lag im Hochsicherheitstrakt des Krankenhauses. Der Regierungstower war für die Öffentlichkeit gesperrt und bot alles, was er benötigte, im Überfluss. Nur wenn er Maya besuchte, begab Leto sich in Gefahr. Deshalb trug er einen speziellen Schutzanzug. »Und selbst wenn sie mich ausschalten«, fuhr er gelassen fort, »könnt ihr auch ohne mich weitermachen. Wir haben für alles vorgesorgt.«
    »Vergessen Sie da nicht einen Risikofaktor?«, brummte der Sicherheitschef.
    Leto stellte sich wie gewohnt ans Fenster, die Arme auf dem Rücken verschränkt. »Was den Streiter angeht – da können wir nur hoffen, dass unsere Technik und Commander Drax’ Plan nicht versagen.«
    ***
    Erde, Oktober
    » Das Signal wird stärker!«, rief Clarice, während das Shuttle in niedriger Höhe langsam über den Pazifik flog.
    Mariann, die gerade die Steuerung bediente, folgte dem von Sinosi angegebenen Kurs. Die beiden Marsianer machten ihre Sache bisher gut. Immerhin waren sie zum ersten Mal auf der Erde. Na schön, das Shuttle hatten sie bisher nicht verlassen und damit noch nicht das ungewohnte Gehen mit dem Exoskelett außerhalb des virtuellen Übungsraums geübt. Aber sie waren mit großem Elan und Neugier dabei und befolgten die Anweisungen der beiden Sonderbeauftragten ohne Rückfragen.
    Eine Inselgruppe zog unter ihnen dahin, die augenscheinlich unbewohnt wirkte.
    »Der Peilsender am Konverter funktioniert. Eines muss man Leto lassen: Er versteht sich auf gute Technik.«
    »Er hat ja auch keine Probleme mit der Finanzierung«, meinte Vogler.
    Sinosi deutete nach vorn. »Dort unten! Ich habe etwas aufblitzen gesehen! Das muss er sein!«
    An der Unterseite der drei Konverterteile waren Gummimatten befestigt worden, die sich automatisch bei Wasserkontakt aufblasen und für den nötigen Auftrieb sorgen sollten. Und tatsächlich, auf diesen Rettungsinseln schaukelten die jetzt noch gebogen dreieckigen Gebilde gemütlich auf den Wellen und reflektierten das Sonnenlicht weithin sichtbar mit gleißender Spiegelung.
    Zunächst hatte es wegen der Strömung Bedenken gegeben, doch das Shuttle war pünktlich bei der Erde angelangt, um die Fracht zeitnah zu bergen.
    »Er ist doch größer, als ich dachte«, stellte Sinosi fest.
    »Der Durchmesser des Flächenräumers beträgt immerhin bis zu hundertfünfundsechzig Meter«, erwiderte Clarice. »Glücklicherweise müssen wir nur die beiden Speicherschüsseln abdecken, die für die Aufladung verantwortlich sind.«
    Mariann deutete vor sich. »Ich schlage vor, wir schleppen die Teile bis zum Strand dieser Insel dort und fügen sie zusammen, bevor wir sie andocken.«
    »Ich mache die Schleppseile bereit«, erklärte Sinosi. »Wer steigt aus? Ich melde mich freiwillig...«
    Vogler und Clarice grinsten, während der unternehmungslustige Pilot kurz sein Exoskelett überprüfte und dann den Helm aufsetzte. Noch waren seine Lungen nicht an die schwere sauerstoffreiche Luft gewöhnt, und die Akklimatisierung an die bakterielle Zusammensetzung konnte nur nach und nach erfolgen.
    Das Shuttle senkte sich über das erste Teilstück und Sinosi machte sich daran, auszusteigen. Zum Glück stellte er fest, dass er vergessen hatte, die Sicherungsleine anzulegen, und zog sein Bein wieder zurück. In diesem Moment nämlich brach ein Fischungetüm mit einer zum Schwert verlängerten Oberlippe und einem mächtigen Stachelkamm aus dem Wasser hervor. Sinosi hörte ein Klacken, als das Maul zuschnappte, und war froh, dass sein Fuß nicht dazwischensteckte. Der Fisch tauchte platschend wieder im Wasser ein.
    »Gewöhn dich besser daran!«, riet Clarice. »Das ist hier ganz normal.«
    »Eine feindliche Fauna... ist auf dem Mars auch normal... nur nicht ganz so groß«, versetzte Sinosi schweratmend. »Wie kann ich... feststellen, ob das Fischvieh... zurückkommt?«
    »Fuß rausstrecken.«
    »Hab schon kapiert.«
    Der Pilot setzte seine Technik ein,

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