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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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anderen zu achten, machte sich der Anführer der Kids auf zur nächsten Häuserecke und beobachtete aus der Distanz, wie das Wesen in einen Kellereingang huschte. Trashcan kannte den Block und wusste, dass der Eingang dort unten zugemauert war. Also wieder nur eine Sackgasse für Radkäppchen.
    Es war Zufall gewesen, dass er gerade aus dem Fenster ihres neuen Domizils an der Stinkpfütze gesehen hatte, als das Vieh aus dem Wasser kam. Mit einem leisen Zischen hatte er den Rest der Gang zusammengepfiffen und ihnen gezeigt, was er entdeckt hatte.
    Der Entschluss, es zu verfolgen, war schnell gefasst. Wenn komische Wesen in Waashton auftauchten, bedeutete das meistens Trouble, und davon hatte die Stadt in letzter Zeit echt genug gehabt. Nach der ganzen Scheiße mit Orguudoos Rotz , jenem seltsamen Schleimwesen und seinen wurmartigen Ausschneidungen, die alle hatten krank werden lassen, hatten die Kids erst einmal die Schnauze voll gehabt und sich aus der Stadt zurückgezogen. Erstmal Gras über die Sache wachsen lassen.
    Die Stimmung den Kids gegenüber war trotz Trashs heldenhaftem Einsatz bei der Zerstörung des Schleimwesens eh nicht so rosig gewesen in letzter Zeit, also was sprach dagegen, erstmal an der Ostküste herumzuziehen und ein bisschen was von der Welt zu sehen?
    Als sie zurückgekehrt waren, war die halbe Stadt platt, die Mauer erhöht und die Stimmung noch schlechter gewesen. Von den Geschehnissen um Kroow und seinem Wüten in der Stadt hatten sie nur aus zweiter Hand gehört, und auch wenn es Trashcan Kid ein leichtes Ziehen im Magen bereitete, seinen Freunden von den Running Men nicht beigestanden zu haben, dachte er doch immer wieder, welches Glück sie gehabt hatten, gerade zu dieser Zeit nicht in Waashton gewesen zu sein.
    Und an allem ist nur dieser fuck Wald schuld! , dachte er wütend. Seit es Spooky Pines gab, kam eine Scheiße nach der anderen dort her. Der Riesen-Rotz, dann so eine Menschenkopier-Blase, die Kroow für sich genutzt hatte... und jetzt dieses verwachsene Männchen mit der Blechschüssel auf der Rübe?
    Wenn es so war, dann sollten sie ihm besser gleich den Garaus machen. Vorbeugende Maßnahme.
    Die anderen drei Gefährten rückten jetzt auch zur Häuserecke auf.
    »Wo isses hin?« Loolas Kopf schob sich unter seiner Achsel hindurch und sie spähte ebenfalls in die Gasse.
    Trashcan drückte sie zurück. »Weg da mit deinem Näschen!«, flüsterte er. »Es ist im Kellerzugang, zwei Speerwürfe weit weg.«
    »Da kommt es nicht raus«, stellte Buck fest. Auch er kannte die Gegend wie seine Nase, in der er ständig herumpopelte.
    »Ist doch ’ne gute Gelegenheit!«, meinte Marisar. »Umzingeln wir Radkäppchen und fühlen dem Kleinen mal auf den Zahn, was er hier zu suchen hat.«
    Trashcan überlegte. Diese Gegend war um diese Tageszeit herum relativ ruhig, und wenn sie es geschickt anstellten, war die Idee vielleicht gar nicht mal so schlecht. Früher oder später mussten sie sich eh zu erkennen geben, und bevor sie in belebtere Gebiete von Waashton vordrangen...
    »Also gut. Holt die Waffen raus, wir schnappen ihn uns! Wenn er zu fliehen versucht, zieht ihm eins über!«
    ***
    Ur’gon versuchte sich zu orientieren.
    Diese Stadt war ziemlich groß, größer als die meisten Menschensiedlungen, mit denen er es im Laufe seines Daseins als Assassine bisher zu tun bekommen hatte. Das einzig Gute an der Größe war, dass er immer Verstecke fand, in denen er sich zusammenkauern und seine nächste Etappe planen konnte. Seit etwa einer Stunde näherte er sich jetzt – so vermutete er – dem Zentrum. Dort würde er sicher Maddrax finden, oder zumindest Anhaltspunkte, wo sich sein Ziel befand.
    Bisher hatte er keine weiteren Fluggeräte ausgemacht, aber so weit er sich erinnern konnte, waren sie genau auf die Stadt zugeflogen und hatten keine Anstalten gemacht, irgendwo außerhalb zu landen.
    Aber das konnte täuschen. Wie auch immer, aufgeben kam nicht in Frage. Nicht für ihn.
    Ich muss mir einen Überblick verschaffen... Vielleicht auf einem der Dächer.
    Sein Plan, über den Kellerzugang in die oberen Stockwerke eines Gebäudes zu kommen, scheiterte gerade nur daran, dass eben jener Zugang nicht mehr existierte. Jemand hatte ihn zugemauert. Ur’gon musste also wieder die rund ein Dutzend Treppen hinauf und nach einem anderen Weg suchen. Vielleicht eine Feuerleiter...?
    Sie kamen wie auch dem Nichts. Als Ur’gon vorsichtig die Stufen hinaufschlich, versperrten plötzlich vier Menschen

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