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312 - Die dunkelste Stunde

312 - Die dunkelste Stunde

Titel: 312 - Die dunkelste Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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aus wie erwartet.«
    Matt riss die Augen auf. »Ist Aruula etwas passiert?«
    Grao schüttelte den Kopf. »Sie hat nicht daran teilgenommen. Ein Kontakt kam nicht zustande. Aber die Visionen, die die Lauscherinnen empfingen, bewiesen die Gefahr, in der die Erde schwebt.«
    »Was hat Aruula dazu gesagt?«
    »Nichts. Sie ist zu beschäftigt mit ihrem...«
    »Ihrem was?«
    »Ihrem Lebensgefährten Orlaando. Sie verbringt Tag und Nacht mit ihm.«
    »Oh!« Matt wusste, dass ihm das nicht zustand, schließlich hatte er sich von ihr getrennt. Dennoch fühlte er einen glühenden Stich im Herzen bei dem Gedanken, wie schnell sie sich mit einem anderen tröstete. »Wollte sie deshalb nicht mitkommen?«
    »Das musst du sie selbst fragen, falls du sie noch mal siehst. Aber ich konnte nicht bei den Dreizehn Inseln bleiben und darauf warten, dass der Streiter die Erde vernichtet. Im Angesicht einer solchen Bedrohung müssen wir zusammenarbeiten.«
    Xij Hamlet rückte etwas näher an Matt heran. »Er hat recht. Was auch immer zwischen euch vorgefallen ist, vergesst es für den Augenblick!«
    »Wir können ihn wirklich gut gebrauchen«, sagte auch Quart’ol. »Manche der Feldstabilisatoren liegen für die neue Projektorform ein bisschen zu tief. Wenn wir sie anheben wollen, wird uns seine Körperkraft gute Dienste leisten.«
    »Außerdem ist er ein Alien, Mann!«, ereiferte sich Steintrieb. »Ich hab ’nen Haufen Fragen über das Leben auf anderen Planeten. So ’ne Chance lass ich mir nicht durch die Lappen gehen.«
    »Ist ja gut«, sagte Matt. »Wir brauchen wirklich jede Hilfe, die wir bekommen können.«
    Der Retrologe wuchtete seine Masse in die Höhe und tippelte zum Ausgang des Gemeinschaftsraums. »Na, dann lasst uns mal loslegen!«
    Nach und nach leerte sich der Raum, bis schließlich nur noch Matt, Xij und Vogler zurückblieben.
    »Und?«, fragte Matt, als sich die Türmembran hinter Sinosi Gonzales geschlossen hatte.
    Vogler sah den Mann aus der Vergangenheit ernst an. »Es ist schwer zu sagen. Meine Empathie scheint ein wenig an ihm... abzugleiten. Ich glaube, selbst wenn ich Gedanken lesen könnte, wäre ich an ihm gescheitert.«
    »Heißt das, du hast gar nichts empfangen? Kein Anzeichen, ob er es aufrichtig mit uns meint oder seine eigenen Pläne verfolgt?«
    »Doch! Gelegentlich konnte ich ein Gespür für ihn entwickeln. Ich glaube, er war ehrlich zu uns und hegt keine Hintergedanken.«
    »Er hat die Wahrheit gesagt? Zu jedem Zeitpunkt?« Zum Beispiel darüber, dass Aruula Tag und Nacht mit einem Typen namens Orlaando herumhängt?
    »Das ist das Merkwürdige. Ich bin mir sicher, dass er uns nicht angelogen hat. Dennoch fühlte sich nicht alles so korrekt an, wie es sollte.«
    Matt nickte. »Danke für deine Hilfe. Ich fürchte, wir dürfen den Kerl nicht aus den Augen lassen.«
    ***
    Die bedeutungslose blaue Kugel im All kam stetig näher. Und noch immer konnte er die Signatur des Wandlers nicht entdecken.
    Schon bei früheren Jagden war es seiner Beute manchmal gelungen, sich vor ihm zu verbergen. Sich zu tarnen. Doch letztlich stachelte ihn das nur an und machte die Jagd noch reizvoller. Bisher hatte er noch jeden Wandler aufgespürt. Dieser würde keine Ausnahme darstellen.
    Da! Im Zentrum einer der Landmassen entdeckte er eine Signatur, die ihm vertraut war. Nicht so stark, wie sie sein sollte. Eher ein Nachhall, der langsam verklang.
    Als er sie erkannte, pulsierte er vor Wut. Wellen des Wahnsinns schwappten durchs All und zogen alles Leben in seiner Nähe in Mitleidenschaft.
    Er spürte die Überreste eines seiner Diener, die er ausgeschickt hatte, um die Wandler für ihn aufzuspüren. Auf dieser blauen Kugel musste ein Kampf stattgefunden haben.
    Das Signal des Finders war eindeutig gewesen: Er hatte die Beute noch im All entdeckt und seinen Kurs mit dem Werkzeug [7] , das der Streiter jedem von ihnen zur Verfügung gestellt hatte, zu dem Planeten hin geändert. Doch plötzlich war die Peilung verstummt. Kurz danach hatte der Notfallsender an der Küste des Kontinents seinen Betrieb aufgenommen, doch irgendwann war auch dieses Signal abgebrochen.
    Der Streiter scherte sich nicht darum, was aus seinem Diener geworden war. Für ihn zählte nur, dass er den Zufluchtsort des Wandlers endlich erreicht hatte.
    Und dass er dort die Beute fand!
    Er musste sie einfach finden!
    Er konnte nicht noch länger warten. Irgendwo auf der Blaukugel versteckte sich das, wonach er gierte, dessen war er sich sicher. Da konnte

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