Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
321 - In 80 Welten durch den Tag

321 - In 80 Welten durch den Tag

Titel: 321 - In 80 Welten durch den Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
»Zweitausend Kilometer? Wahrscheinlich mehr. Aber bei dem Technikstand dieser Epoche...«
    Er brach ab, als ihr Gastgeber das Wort ergriff.
    »Mein Name ist Tom Ericson«, sagte der Blonde. »Entschuldigen Sie den unhöflichen Empfang.« Er deutete auf das Armband. »Aber meine... die Leute, für die ich arbeite... nun ja, Höflichkeit zählt nicht zu ihren Stärken.« Ein schmerzhaftes Lächeln schlich sich in seine Miene, das aber genauso schnell wieder erlosch. Ericson wirkte auf Matt freundlich, aber distanziert. Sympathisch, aber verschlossen.
    »Noch einmal vielen Dank für die Rettung.« Matt stellte sich und seine Begleiter vor. Wieder nickte Ericson bloß. Doch Matt wurde den Eindruck nicht los, dass diese Unsicherheit nicht zu ihrem Retter passte. Mit einem Blick auf die blutenden Kratzer in Xijs Gesicht fragte er: »Haben Sie etwas zum Reinigen da? Desinfektionsmittel? Meine Begleiterin...«
    »Unsinn!«, begehrte die junge Frau auf. »Das sieht schlimmer aus, als es ist.«
    »Tut mir leid«, sagte Ericson. »Ich würde Ihnen gerne helfen, aber dazu fehlt uns die Zeit. Wir müssen gleich weiter.«
    »Weiter?«, echoten Matthew, Xij und Grao gleichzeitig.
    »Die Leute, für die ich arbeite. Sie wollen Sie sehen.«
    »Was sind das für Leute?«, fragte Matt.
    Ericson zögerte einen Augenblick. »Das ist schwer zu erklären. Besser, Sie machen sich selbst ein Bild.«
    »Darf ich vorher noch eine Frage stellen? Sie mag Ihnen merkwürdig vorkommen, aber...«
    »In welchem Jahr befinden wir uns?«, fiel Grao ihm ins Wort. Offenbar hielt er nicht viel davon, ihren Retter schonend darauf vorzubereiten.
    Dieser zuckte merklich zusammen. Matt erkannte Misstrauen in seiner Miene. »Im Jahr 2528«, antwortete Ericson schließlich. »Wissen Sie das nicht?«
    Das gleiche Jahr, in dem wir vor dem Streiter geflohen sind, schoss es Matt durch den Kopf. Wir sind also in einer parallelen Welt gelandet. Einer, der es auch nicht allzu gut zu gehen scheint.
    » Wie sollen wir das erklären, ohne dass Sie uns für verrückt halten?«, begann Matt.
    »Wir stammen nicht aus dieser Welt.« Wieder plagten Grao’sil’aana keine Hemmungen. »Wir reisen durch Raum und Zeit.«
    Matt warf dem Daa’muren einen warnenden Blick zu.
    »Was denn?«, entgegnete dieser. »Er hat uns mittels hochstehender Technik aus einer verzerrten Realität gerettet. Vermutlich weiß er ohnehin mehr, als es den Anschein hat.«
    Tatsächlich zeigte sich Tom Ericson von Graos Eröffnungen wenig überrascht. »Man teilte mit bereits mit, dass Sie in den zeitlosen Raum eingedrungen sind.«
    Matt runzelte die Stirn. »Sie meinen dieses weitläufige Areal mit den Gestellen und den technischen Geräten darauf?«
    » Eingedrungen ist der falsche Ausdruck«, fügte Xij hinzu. » Gestrandet trifft es besser.«
    »Moment mal!«, fiel Matt ein. »Die Leute, für die Sie arbeiten, haben etwas mit diesem zeitlosen Raum zu tun, richtig?«
    »Sie sehen sich selbst als Archivare«, erwiderte der Blonde. »Und ja, sie haben den Raum errichtet.«
    Matthew Drax hob beschwichtigend die Arme. Er beschloss, mit offenen Karten zu spielen. »Wir haben den Raum nicht mit Absicht betreten. Das Zeitportal, durch das wir gereist sind, hat uns dorthin geführt.«
    »Warum tun Sie das überhaupt?«, fragte Ericson.
    »Was?«
    »Durch Raum und Zeit reisen.«
    Matt lachte humorlos auf. »Ich wünschte, es wäre nicht so. Wir sind vor einer Gefahr geflohen, die unsere Welt zerstörte. Ursprünglich hatten wir gehofft, durch ein Ändern der Vergangenheit den Streiter nachträglich zu besiegen, aber seitdem uns klar ist, dass wir durch Parallelwelten reisen, frage ich mich, ob uns das gelingen kann. Wir wissen ja nicht einmal, ob wir schon in der Vergangenheit unserer eigenen Welt waren.«
    Ericson musterte Matt für einige Sekunden, dann nickte er, als habe er die Bestätigung für etwas erhalten, das er längst vermutete. Dennoch ging er nicht darauf ein. Stattdessen fragte er: »Streiter?«
    »Eine lange Geschichte«, erwiderte Matt. »Unsere Welt wurde zum Schauplatz einer... nun ja, kosmischen Jagd, die schon vor Äonen ihren Anfang nahm.«
    Mit einem Mal versteifte Ericson. Seine Lippen bewegten sich, ohne dass ein Laut über sie drang. »Erzählen Sie mir mehr!«, brachte er schließlich doch hervor. Plötzlich schien er es überhaupt nicht mehr eilig zu haben.
    »Sollen Sie uns nicht zu diesen Archivaren bringen?«
    Ericson winkte ab. »Danach! Zuerst muss ich Ihre Geschichte

Weitere Kostenlose Bücher