325 - Gefahr aus dem All
Bahafaas Tod nehmen wollen. Etwa zu dieser Zeit war Aruula auf den Dreizehn Inseln erschienen. Ihr Volk hatte sie zur neuen Königin machen wollen. Aber er hatte Aruula angegriffen, besiegt und in einem Erdloch verscharrt, um das Volk in ihrer Gestalt zu regieren und mit ihm gegen die Nordmänner zu ziehen.
Wir haben gesiegt. Aber meine Trauer und mein Schmerz wegen Bahafaa sind nicht geringer geworden. Und ich verspüre noch immer keine Genugtuung, jetzt, da meine Rache so lange vollendet ist...
Dummerweise hatte ein Barbar namens Orlaando Aruula ausgegraben und wiederbelebt. Zusammen waren sie vor Grao in eine Höhle geflüchtet.
Ich hätte die beiden gleich umbringen und nicht nur die Höhle verschließen sollen. Aber damals war mir Aruula nützlich. Ihre Auskünfte, die sie mir für Nahrung und notwendige Dinge gab, haben mir geholfen, meine Rolle als Königin überzeugend zu spielen. Nein, mein Handeln war richtig...
Der Primärfeind Mefju’drex war ebenfalls auf den Dreizehn Inseln erschienen, um die Kriegerinnen im Kampf gegen den Streiter um Hilfe zu bitten. Sie sollten einen Telepathinnen-Zirkel bilden, um dem kosmischen Jäger zu vermitteln, dass sich der Wandler – Graos Gott – nicht mehr auf der Erde befand. Aber Grao hatte in Aruulas Gestalt Mefju’drex abblitzen lassen, aus Sorge, bei einem näheren Kontakt könne sein falsches Spiel auffliegen.
Mefju’drex hatte vom Flächenräumer als Waffe gegen den Streiter berichtet, und von Aruula erfuhr Grao, dass er sich am Südpol befand. Das war eine wichtige Information. Schon deswegen war es richtig, sie am Leben gelassen zu haben. Mein Fehler war nur, sie danach nicht selbst zu eliminieren...
Allmählich wurde es wärmer in seiner Eishöhle, und Grao begann wegzudämmern. Er träumte von den heißen, unendlich weiten Lavameeren Daa’murs.
Als der Sturm nachließ, wühlte er sich durch die angesammelten Schneemassen und zwängte sich ins Freie. Die angestaute Wärme verflog schnell, als er seinen Weg in das verwaschene Grau hinein wieder aufnahm. Kleine Schneeflocken wirbelten aus dicken Wolken und umtanzten ihn.
Er setzte seine ersten Schritte.
Zu langsam. Ich muss schneller werden, sehr viel schneller sogar. Ich habe vielleicht noch Hunderte Kilometer vor mir...
***
Februar 2528, Flächenräumer
» Gehen wir davon aus, dass es noch Überlebende auf der AKINA gibt«, sagte Matt. »Wenn wir niemanden zurücklassen wollen, müssen wir die Besatzung des Mondshuttles so klein wie möglich halten. Das heißt: Nicht mehr als zwei Personen führen die Mission durch. So haben wir noch Platz für maximal acht Marsianer. Und selbst das könnte eng werden.«
»Und wenn niemand mehr lebt?«, warf Aruula ein. »Immerhin meldet sich keiner auf unsere Funkrufe.«
Miki hatte in der letzten Stunde mehrfach versucht, Kontakt zu dem marsianischen Raumschiff aufzunehmen – ohne Erfolg. »Das kann verschiedene Gründe haben«, antwortete Matt. »Einer der Durchgedrehten hat vielleicht die Funkanlage sabotiert, oder die Antenne wurde von einem Trümmerteil getroffen. Fakt ist, dass sich die AKINA auf Erdkurs befindet, und irgendwer muss diesen Kurs angelegt haben.«
Ich wäre ja froh, wenn’s tatsächlich so wäre, dachte er bei sich. In Wahrheit nötigte ihn eine ganz andere Überlegung zu dem Optimismus, den er zur Schau stellte: So wenige Opfer wie möglich, wenn sich die Sache zum Himmelfahrtskommando entwickelt.
Die Anwesenden sahen sich betreten an. Aruula setzte zu einer Erwiderung an, doch Xij kam ihr zuvor.
»Du hast recht, Matt«, sagte sie schnell. »Am besten wird es sein, wenn ich mit dir fliege. Ich bin die Leichteste hier.«
»Ach ja?«, fuhr Aruula auf. »Du vergisst, dass Maddrax und ich ein eingespieltes Team sind. Ich sollte mitfliegen.«
Xij lächelte betont freundlich. »Und wie steht es mit deinen Kenntnissen in Sachen Technik... entschuldige: Tekknik ? Könntest du im Notfall das Shuttle andocken?« Aruula wollte zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, doch Xij ließ sie nicht zu Wort kommen: »Okay, wenn es dort oben ein Rudel Taratzen gäbe, das man mit dem Schwert zerlegen könnte, dann wärst du vielleicht von Nutzen, aber so...«
Aruulas rechte Hand zuckte zum Schwert in der Rückenkralle, aber sie beherrschte sich. Noch. »Bei Wudan, warum beleidigst du mich, Xij Hamlet?«, zischte die Barbarin. »Willst du sagen, ich wäre dumm und nur gut genug für den Kampf?«
Xij, die jetzt breitbeinig da stand, strahlte Lässigkeit
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