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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Oberfläche und starrten über die weite, glitzernde Fläche hinweg.
    Nicht weit entfernt ragte das marsianische Shuttle auf. Es war von Schnee überzogen und wirkte wie eine Eisskulptur. Sie hatten Glück: Die Schleuse, an der Unterseite gelegen, ließ sich anstandslos öffnen, sodass sie das Gefährt betreten konnten. Durch den schmalen Gang zwischen den beiden Sitzreihen ging Matthew nach vorne zum Cockpit. Dort ließ er sich auf den Pilotensitz nieder, fuhr alle Systeme hoch und machte sich dann an den Rundum-Check, während Rulfan die Heizung für die Außenhülle aktivierte und den Abtauprozess überwachte.
    Endlose Zahlenkolonnen liefen über die Displays. »Die Speicher für die Antriebsenergie sind fast voll«, sprach Matt mit sich selbst, während ihm Xij interessiert über die Schulter sah. »Keine Schäden an den Hitzekacheln...«
    Xij hockte sich in den Copilotensitz und zog die Beine an. »Wenn ich dir helfen kann, sag es einfach.«
    »Was? Natürlich, ja.« Matt versuchte konzentriert zu klingen und jedes Gespräch damit abzublocken. »Die Gegenschub- und Manövrierdüsen arbeiten reibungslos, die Signalstärke des Bordfunks ist ausreichend und mit dem Flächenräumer verbunden. Matt Drax im Shuttle – Miki, kannst du mich hören?«
    Die Stimme des Androiden klang aus einem Lautsprecher: »Verstehe dich klar und deutlich. Wie sieht es aus?«
    »Hier scheint alles in Ordnung zu sein, die Checks laufen noch. Irgendwelche Vorkommnisse?«
    »Negativ. Trümmerstück und Raumschiff halten den Kurs mit gleich bleibender Geschwindigkeit.«
    »Okay. Melde dich, wenn sich das ändern sollte.« Matt schnippte einen Hebel um und unterbrach die Verbindung.
    Eine schematische Skizze erschien auf einem der Bildschirme. Sie zeigte ein Gewirr aus Linien. Der Leitungsplan. An einer bestimmten Stelle blinkte hektisch ein grünes Licht.
    Matt wusste, dass die Farbe Grün im marsianischen Code »Achtung« hieß. Das war so, weil der Mars weitgehend rötlich und diese Farbe daher mit positiven Eigenschaften unterlegt war. Er kniff die Augen zusammen.
    »Mist. Es scheint ein Problem bei den Energieleitungen zu geben. Ich fürchte, da wird eine Reparatur fällig.«
    »Stimmt«, erwiderte Rulfan nach einem Blick auf die Anzeigen. »Das sollten wir am besten Miki erledigen lassen.«
    Kurze Zeit später betrat der Android das Shuttle, um sich mit der Bordelektronik zu verbinden. Aruula war bei ihm. Sie strahlte Matt frisch gewaschen an.
    »Danke noch mal, dass ich deine Dusche benutzen durfte«, sagte sie überflüssigerweise.
    Bevor Xij darauf anspringen konnte, antwortete Matt schnell: »In meiner Abwesenheit immer gern.« Der kesse Blondschopf schluckte eine Entgegnung herunter und Matt atmete auf.
    Miki Takeo schraubte die Wandverkleidungen mitsamt den Staukästen ab. In einem ertönte ein dumpfes Geräusch, als Matt und Rulfan die Hartplastikteile nach draußen trugen.
    Matthew erinnerte sich sofort, was da polterte. Er öffnete den Staukasten und nahm das Schwert heraus, das er dort, in Felle gewickelt, verstaut hatte. Aruula machte große Augen.
    »Mein Schwert! Das ist ja mein Schwert, Maddrax! Wo hast du es her?«
    Matt hatte damals, kurz vor der Schlacht gegen die Nordmänner, eine von Aruulas Schwestern überredet, die Waffe zu entwenden und ihm auszuhändigen. Eigentlich hatte er nur den in den Knauf eingebetteten Speicherkristall herausbrechen wollen, musste dann aber im Zuge der Ereignisse das ganze Schwert mit sich nehmen.
    »Tumaara hat es Grao abgenommen«, sagte er und hoffte, dass Aruula nicht darauf kam, dass ihre Schwester es eigentlich ihr gestohlen hatte, weil sie von Graos Täuschung ja nichts wusste.
    Sie schien in ihrer Freude auch nicht darüber nachzudenken. Begeistert strich sie über die Klinge und wog das Schwert in ihrer Hand, dann machte sie ein paar Schläge und Finten. »Es fühlt sich gut an, Maddrax, viel besser als das Schwert, das ich als Ersatz benutzt habe. Ich danke dir.« Sie stutzte. »Aber... der Speicherkristall fehlt! Wo ist er abgeblieben?«
    »Ich habe ihn herausgebrochen«, sagte Matt frei heraus.
    In dem Kristall war eine Gedächtniskopie von Aiko Tsuyoshi abgespeichert, Matts lange verstorbenem Freund und Miki Takeos Sohn. Matt hatte immer gehofft, irgendwann die Daten in einen Cyborg übertragen und damit Aiko wieder zum Leben erwecken zu können. »Da fällt mir ein...«
    Er kehrte in das Shuttle zurück und öffnete eine kleine Schublade im medizinischen Notfallschrank.

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