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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Platz nahm. Das leise Summen der Maschinen war Musik in Matts Ohren. Sofort fühlte er sich wieder wohler, auch wenn er der Mission mit einigem Bangen entgegen sah. Kurze Zeit später hob das Mondshuttle ab und flog steil in den immer noch blauen Himmel hinein.
    ***
    Februar 2528, Vereinigte Staaten von Clarkland
    Der Oberkörper Adolfo Darnells ragte aus der Einstiegsluke des Spähpanzers. Der Unter-Clark, der sein schwarzes Barett gegen den eiförmigen Kampfhelm getauscht hatte, ließ seine Blicke über die eintönige Tundra-Landschaft wandern, die hauptsächlich aus Steinen, Geröll und niedrigen Pflanzen bestand. Zu seiner Rechten, in ungefähr einhundert Metern Entfernung, begann die Eisgrenze. Dahinter erstreckten sich die Weiten der immer noch riesigen Resteisfläche, die die Antarktis überzog. Die tief stehende Sonne strahlte vom blauen Himmel.
    Unwillkürlich fiel ihm Commander Matthew Drax ein. Der Mann aus dem Land der Vorväter, der mit dieser Barbarin namens Aruula vor drei Jahren hier aufgetaucht war, hatte ihm erzählt, dass die antarktische Eisfläche vor dem Kometeneinschlag rund dreimal so groß gewesen war wie heute und praktisch die komplette Antarktis bedeckt hatte. Erst nachdem sich der Pol geschoben hatte, war eine Seite der Eisfläche nach und nach weggetaut.
    Darnell gestattete sich ein kurzes Grinsen. Drax war ein Mann nach seinem Geschmack gewesen, ein Clarkist eigentlich, wie er im Buche stand. Mit ihm zusammen hatte er den Verräter Kenneth, seinen Jugendfreund, entlarven und zur Strecke bringen können. Und auch Aruula hatte er sehr gerne gesehen. Allerdings nur, wenn sie sich ordentlich gekleidet und ihre Blößen bedeckt hatte. Immerhin, die Linien, die sie sich auf ihren Körper gemalt hatte, wären eines eingehenden Studiums würdig gewesen.
    Darnells Grinsen verstärkte sich. In weiter Ferne sah er huschende Schatten auf der Eisfläche. Barschbeißer. Sie interessierten ihn nicht, solange sie genügend Abstand hielten.
    Der Spähpanzer fuhr mit leisem Summen entlang der Eisgrenze. Immer wieder wurde die Besatzung durchgeschüttelt, wenn die Plysterox-Räder in eine kleinere Spalte eintauchten oder sich über unebene Geröllfelder arbeiten mussten.
    »Au, verdammt«, entfuhr es Master-Sartsch Lydia Jones, die neben Darnell aus der zweiten Einstiegsluke schaute und sich am schwenkbaren Maschinengewehr festhielt. »Entschuldigung, Sir, habe mir lediglich den Finger aufgerissen. Nicht so schlimm.« Die Frau in den mittleren Jahren sah den Unter-Clark mit unbewegter Miene an. Sie nestelte ein Wundserum aus ihrer Uniform, trug es auf und sah zu, wie die Wunde langsam verschorfte.
    »Melde mich wieder dienstfähig, Sir.«
    Darnell grinste breit. Er mochte Jones, die zuverlässig und mutig war und sich bei der Rückeroberung Clarktowns und des Sanktuariums von den Briten hohe Meriten erworben hatte. Master-Sartsch Jones, aus deren kantigen Zügen eine bestenfalls herbe Schönheit leuchtete, wie er fand, erwiderte sein Grinsen mit einem kleinen Lächeln. Dabei strich sie unwillkürlich ein paar Strähnen ihrer feuerroten Haare, die unter dem Kampfhelm hervor hingen, nach hinten. Dann konzentrierte sie sich wieder darauf, die Landschaft auf ihrer Seite zu beobachten. Sie tat es aufmerksam. Auch das schätzte er an ihr.
    Und sie hat’s gut weggesteckt, dass sie nach der Briten-Attacke wieder nicht zum Unter-Clark befördert worden ist. Keine Ahnung, was der Alte gegen sie hat, ich jedenfalls hätt’s gemacht. Drei gefallene Unter-Clarks, da hätte sie schon mal zum Zug kommen können. Gut, mein Format hat sie nicht, aber diesen beschissenen Crossing steckt sie locker in den Sack. Warum der Alte den bevorzugt hat, das weiß der Deary. Ob’s an ihrem gelegentlichen Leichtsinn liegt? Oder weil sie hin und wieder so ’ne Plaudertasche ist? Könnte schon sein. Das hasst der Alte wie die Pest. Aber sie ist loyal und macht deswegen keinen Ärger. Keine Ahnung, ob ich das so ruhig hingenommen hätte. Nein, ganz sicher, ich hätte bei dem Alten Rabatz gemacht. Aber so richtig...
    Auch Darnell konzentrierte sich wieder auf die Umgebung. Sie fuhren in den letzten Tagen verstärkt Patrouille. Denn bei den Terroristen schien irgendwas im Busch zu sein. Vor allem bei den Georgshüttern war eine starke Militärkonzentration beobachtet worden. Möglicherweise ging das gegen die Vereinigten Staaten von Clarkland. Es galt, höchste Vorsicht walten zu lassen.
    »Sir, lassen Sie den Spähwagen anhalten«,

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