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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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schlagartig entwich und sich zu feinen Eiskristallen verfestigte, die zum Rumpf der AKINA schwebten, sich niedersetzten und sofort anfroren. Wie ein gewaltiger, schwarzblau schimmernder Schattenriss erstreckte sich der Raumschiffsleib vor ihm und machte ihn für einen Augenblick mutlos.
    Er glaubte fast, die Weltraumkälte zu spüren, die ihn plötzlich umgab. Keine Einbildung dagegen war die plötzliche Schwerelosigkeit.
    Eine weitere unschöne Todesart: Wenn er die offene Schleuse der AKINA verfehlte, würde er in den freien Raum hinausgetrieben werden, wo sein Körper bis in alle Ewigkeit unterwegs sein würde. Doch diese Gefahr bestand kaum, denn die Öffnung befand sich nur zwei Meter über ihm. Er musste sich nur sauber abstoßen, um die Distanz zu überwinden.
    Das marsianische Raumschiff nahm ihn auf. Matt fand Halt an einem Griff, schlug auf den großen roten Button, auf dem »CLOSE LOCK« geschrieben stand, und wartete, bis sich die irisförmige Blende über ihm geschlossen hatte.
    Takeo erwartete ihn schon auf der anderen Seite der Innenschleuse, wo Matthew in den Bereich der künstlichen Schwerkraft kam und von dem Androiden erst mal gepackt und auf die Beine gestellt wurde.
    Matt nahm den Helm ab. »Danke, Miki«, flüsterte er und fühlte immer noch leichte Schwäche in den Beinen. Er blickte in einen langen, beleuchteten Gang, der sich leicht aufwärts führend vor ihm erstreckte. An der linken Wand war eine Reihe von Druckluftflaschen aufgehängt, unter der Decke zogen sich offen liegende Kabel entlang. »Gehen wir zur Brücke.«
    »Die liegt vier Decks über uns«, erklärte Takeo. »Aber keine Sorge, gleich da drüben gibt es einen Express-Aufzug, der uns direkt dorthin bringt.«
    Matt grinste schwach. »Ist ja wie auf der Enterprise. Nur Beamen wäre schöner...«
    ***
    Clarktown
    Es war Nacht. Lydia Jones hatte ihren Soldschers erlaubt, Pooker zu spielen. Sie selbst saß etwas abseits und hing ihren Gedanken nach. Die zentrale Rolle darin spielte Petrus Michaelsen. Seine leuchtend stahlblauen Augen, sein spitzbübisches Lächeln, das offene Begehren in seinen Blicken, wenn er sie musterte, seine großen und doch so zärtlichen Hände, die jeden Millimeter ihres Körpers erkundeten und sie fast wahnsinnig dabei werden ließen, der Geruch seiner Haut, wenn sie ihn von oben bis unten abküsste...
    Was für ein Glück, dass ich dir begegnet bin, Liebe meines Lebens. Mit dir weiß ich endlich, was es bedeutet, Frau zu sein...
    Lydia Jones tauchte immer tiefer in ihre Tagträume. Sie vermisste Petrus mit jedem Tag mehr. Sie war regelrecht süchtig nach ihm, ohne es auch nur irgendwie schlimm zu finden. Zuvor hatte kein Mann wirkliches Interesse an ihr gezeigt. Sie hatte sich schon damit abgefunden, niemals eine Beziehung zu haben, als Petrus unvermutet in ihr Leben gestolpert war.
    In der Freihandelszone Lanschie am Ufer des Ross-Meeres.
    Lydia Jones pflegte ein ausgefallenes Hobby: Sie nähte Kleider und Hüte und bot sie in Lanschie, wo sie auch die Rohmaterialien für die Produktion erstand, an. Ihr Blümchenmuster-Stil kam sehr gut an, denn die Händler rissen ihr die Ware förmlich aus der Hand. Vor allem bei den daanischen und den fraanzischen Frauen seien ihre Kleider der absolute Renner, versicherten sie immer wieder.
    Jones hatte die offizielle Erlaubnis ihrer Vorgesetzten, mit ihren Textilien Handel treiben zu dürfen. Da es für Clarkisten selbst in der Freihandelszone, wo alle Waffen zu schweigen hatten, zunehmend gefährlicher wurde, war sie immer nur mit den offiziellen, gut geschützten Handelsdelegationen unterwegs. Trotzdem kam es schon mal vor, dass sie ein gutes Geschäft in einer der Kneipen Lanschies mit einem noch besseren Schluck feierte. Meistens alleine.
    Bei einer solchen Gelegenheit war ihr Petrus über die ausgestreckten Beine gestolpert.
    »Oh, meine Schuld, vielmals Entschuldigung. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen auf den Schreck hin einen aus...«
    Zu ihrer grenzenlosen Überraschung hatte der gutaussehende Petrus ihr Angebot angenommen und davon erzählt, wie süß er ihre Verlegenheit fand. Er hatte sich als Bürger der eher unwichtigen antarktisch-daanischen Nation vorgestellt, aber für Lydia war er da schon der wichtigste Mensch überhaupt gewesen. Denn sie hatte gespürt, dass er es ehrlich meinte, dass er von ihr so fasziniert war wie sie von ihm. Er wollte alles von ihr wissen, vor allem, wie sie diese wundervollen Kleider und Hüte herstellte, die die Damen in

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