325 - Gefahr aus dem All
Triebwerksaufsätzen wie ein mächtiger, leicht trapezförmiger Stahlklotz aus.
»Ist vielleicht ein Prototyp«, vermutete der Android. »Kannst du irgendwo eine Schleuse ausmachen?«
»Nein. Aber auch bei der CARTER IV befanden sich die Hauptschleusen im vorderen Drittel. Ich hoffe, das ist bei diesem Typ genauso.«
Die Radarortung gab Alarm. »Da kommt was von hinten!«, warte Matt. Sekunden später zischten ein paar kleinere Trümmer im fast rechten Winkel vorbei. Ein etwas größerer schlug gegen die Wandung der AKINA und trieb im abgeflachten Winkel wieder vom Schiff weg. Da sie aber in derselben Richtung flogen, fehlte den Splittern die Wucht, um Schaden anzurichten.
Matt lenkte sein Augenmerk wieder auf die Suche nach einer Schleuse. Und wurde fündig. »Dort!« Er wies auf eine kreisrunde Platte nahe einigen schwach erleuchteten Fenstern. »Das müsste der Notausstieg nahe den Mannschaftsquartieren sein. Der Durchmesser liegt bei schätzungsweise zwei Metern.«
Miki Takeo hatte die Schleuse bereits gescannt. »Zwei Meter zwanzig«, korrigierte er. »Das ist ausreichend groß für mich.«
Matt blickte zu ihm hin. »Du willst versuchen, allein dort einzusteigen? Sollen wir nicht besser nach einer der Hauptschleusen suchen, an die ich das Shuttle andocken kann?«
Takeo bewegte den Kopf hin und her. Es summte leise. »Negativ. Die Zeit läuft uns davon. Ich steige ein und verbinde mich mit dem Bordrechner. Dann gebe ich dir eine Position durch, wo du andocken kannst, und öffne die Hauptschleuse von innen.«
Matthew hielt sich erst gar nicht lange mit kleinlichen Bedenken auf. Er manövrierte das Shuttle in eine von Takeo errechnete Position innerhalb des AKINA-Rotationskreises, so nah heran wie möglich. Kurze Zeit später stand der Android in der Schleuse des Shuttles.
»Jetzt«, sagte Matt über Helmfunk. Als sich die Luke geräuschlos öffnete, sah Takeo über sich den riesigen, sich langsam drehenden Schiffskörper. Er stieß sich kräftig von der Kante ab und schwebte ohne Raumanzug dem Koloss entgegen.
»Bin unterwegs. Mach dich aus dem Staub«, gab der Android über sein internes Funkgerät zurück.
Matt hatte keine Zeit, das atemberaubende Schauspiel zu beobachten. Er betätigte die Manövrierdüsen und brachte das Shuttle aus dem direkten Gefahrenbereich. »Alles klar, Miki?«, fragte er. »Wo bist du?«
»Alles okay. Ich hänge bereits wie eine Klette an der AKINA. Die wird mich so leicht nicht wieder los.« Ein schepperndes Geräusch folgte, das wohl ein Lachen sein sollte. »Ich befinde mich unterhalb der Fensterreihen und werde die Gelegenheit nutzen, einen Blick ins Innere zu werfen.«
Matt hatte das Shuttle mittels der Korrekturdüsen in eine stabile Lage über der AKINA gebracht. Er schaltete die Außenscheinwerfer ein. Da sich das Schiff unter ihm drehte, würde er Takeo bald sehen können.
Matt wusste, dass der Körper des Androiden eine Art technischer Organismus unter extrem widerstandsfähiger Plysteroxhaut war, in dem mechanische und elektronische Teile ein faszinierendes Ganzes bildeten. Dazu gehörten, wie Miki ihm gesagt hatte, auch starke Elektromagneten in Fingern und Zehen, die ihm einen guten Halt an der Stahlwand verliehen.
»Wie sieht es aus?«, erkundigte er sich.
»Ich finde genügend Halt, wenn du das meinst, Matt. Ich bin jetzt bei einem der Fester und schaue hinein.«
»Viel Glück dabei.«
Jetzt konnte Matt den Körper des Androiden vor einer der Fensterreihen ausmachen. Er wirkte winzig klein von hier oben aus.
»Und, was ist? Siehst du was?«, fragte er ungeduldig.
»Es scheinen die Mannschaftsquartiere zu sein. Ich sehe die Leiche einer Frau. Sie liegt auf ihrem Bett. Alles ist voller Blut. Ich denke, sie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten.«
Matt kniff die Lippen zusammen. »Sie wurden alle wahnsinnig«, sagte er leise, »und haben sich selbst und gegenseitig umgebracht. Dieser verfluchte Streiter...«
»Ich mache mich jetzt auf den Weg zur Notschleuse«, gab Takeo durch. Bei der nächsten Drehung konnte Matt ihn sehen, wie er sich unermüdlich über den Schiffsrumpf vorarbeitete, ohne das geringste Anzeichen von Müdigkeit zu zeigen.
Zum wiederholten Mal schob sich die Erde in Matts Blickfeld, aber er gönnte dem Blauen Planeten auch diesmal nur einen kurzen Blick. Er musste sich darauf konzentrieren, zusammen mit seinem Begleiter dieses wunderbar leuchtende Juwel zu retten.
Wir werden es schaffen, dachte er trotzig.
Der schmerzhafte Knoten in
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