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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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die Energieversorgung hier unterlag keiner Sicherheitsstufe, und war schon gar kein Hochsicherheitsbereich, für die sie Zugangsberechtigungen gebraucht hätte.
    Die Master-Sartsch atmete tief durch. Sie fühlte kurzzeitig Schwäche in den Beinen, dann verließ sie den Betriebsraum schnell wieder. Statt der Fächer in Kühlraum A wurden nun die in Kühlraum B gekühlt. So einfach war das.
    »Besondere Vorkommnisse?«, fragte Lydia Jones, als sie zurück war.
    »Keine besonderen Vorkommnisse, Sir«, meldete Soldscher Quentin Schipper.
    »Danke. Was hätte auch passieren sollen?«
    ***
    Im Weltall
    » Die AKINA rotiert«, wiederholte Matt leise. Wie hypnotisiert hing sein Blick an dem riesigen marsianischen Raumschiff, das sich mit einer gewissen Behäbigkeit um seine Längsachse drehte.
    »Ich kann eine schwache Energiesignatur anmessen, das Schiff ist energetisch also nicht ganz tot«, sagte Miki Takeo.
    »Was auf die Besatzung wohl nicht mehr zutrifft«, sagte Matthew. »Aber das hatten wir ja schon befürchtet.« Seine Enttäuschung wich sofort wieder einem wild entschlossenen Ausdruck. »Jetzt sind wir dran, Miki. Es muss uns gelingen, das Trümmerteil vom Kurs abzubringen.« Er seufzte. »Es wäre um einiges einfacher, die AKINA zu wenden und in den Brocken zu rammen.«
    »Was aber nicht ausreichen würde, ihn zu zerstören«, wiederholte Miki Takeo, was sie unterwegs längst besprochen hatten. »Wir müssen ihn mit dem kombinierten Schub beider Schiffe, der AKINA und des Shuttles, aus der Bahn drücken. Hoffentlich können wir die Energieversorgung wieder hochfahren.«
    Matt war schon dabei, den Raumanzug anzulegen. »Beeilen wir uns«, sagte er entschlossen. »Wenn es da drüben doch noch Überlebende gibt, dürfen wir keine Zeit verlieren.«
    »Zumal jede weitere Minute einen größeren Grad der Bahnabweichung erfordert«, ergänzte Takeo.
    Matt quetschte sich in den Pilotensessel und warf einen Blick auf das Radar. »Keine größeren Trümmer in der Nähe. Ich steuere das Shuttle jetzt manuell. An das drehende Schiff ranzukommen, erfordert Fingerspitzengefühl. Dann müssen wir schauen, ob wir eine Schleuse entdecken, an der wir andocken können.«
    »Ich dachte, du kennst dich mit den marsianischen Schiffen aus«, hakte Takeo nach.
    »Nur mit der CARTER IV – und die ist auf der Erde zerschellt«, antwortete Matt. »Dieser Schiffstyp muss eine Neuentwicklung sein. So riesige Kähne habe ich bei den Marsianern noch nie gesehen. Das Ding dürfte an die fünfhundert Meter lang sein.«
    Matt Drax schaltete die automatische Steuerung aus und ging auf manuellen Flug. Prompt begann das Shuttle zu zittern wie ein Pferd, das eine Fliege auf dem Fell spürt. Doch Matt bekam es schnell wieder in den Griff. Er reduzierte die Geschwindigkeit und näherte sich der AKINA von hinten.
    Das Schiff wirkte wie ein langgezogener, viereckiger Spielzeugklotz mit allerlei angeflanschten Applikationen. Am Heck konnte Matt parallele Aufbauten erkennen, die ihn an die Heckflossen des legendären 1959er Cadillac Eldorado erinnerten, auch wenn sie jeweils auf zwei v-förmigen Streben ruhten.
    Jetzt, da es drauf ankam, war Matt die Ruhe selbst, als er das Shuttle an dem riesigen stählernen Koloss vorbei steuerte. Nur einmal ging sein Herzschlag höher, als er im hinteren Drittel zwei übereinander liegende Fensterreihen bemerkte, hinter denen kaltes gelbes Licht schimmerte.
    »Das bestätigt die Computermessungen, dass noch Energie vorhanden ist«, sagte Takeo. »Ein Pluspunkt für uns.«
    Matt flog weiter die Backbordseite der AKINA ab. Er erinnerte sich an seine Ausbildungszeit als Airforce-Pilot, als er mit einem kleinen Hubschrauber auf halber Höhe an einem mächtigen, steil abfallenden Felsmassiv in den Rockies vorbeigeflogen und sich unendlich winzig dabei vorgekommen war.
    Er musste einen Abstand von rund hundert Metern einhalten, da das langsam rotierende Raumschiff im Mittelteil über weit ausladende Stahlverstrebungen verfügte, die wahrscheinlich zur Ortungs- und Funkanlage gehörten. Zudem war im oberen Mittelteil eine mächtige Kuppel angesetzt, die wie ein überdimensionales Hornissennest wirkte.
    »Eine seltsame Konstruktion«, murmelte Matt, ohne seine Konzentration zu vernachlässigen. »Als ob nichts zusammenpassen würde. Wie Patchwork.« Tatsächlich erinnerte ihn der schmalere Mittelteil mit der Kuppel an den Ziehharmonika-Mittelteil deutscher Langbusse. Dagegen nahm sich das Heck der AKINA mit den beiden

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