Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
328 - Flucht aus dem Sanktuarium

328 - Flucht aus dem Sanktuarium

Titel: 328 - Flucht aus dem Sanktuarium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
Vom Netzwerk:
Gouverneur lächelte kühl. »Nun, Commander Drax... Das ist doch Ihr Rang, nicht wahr?«
    Matt nickte knapp. Er hatte gehofft, damit etwas militärische Geradlinigkeit in die Angelegenheit zu bringen.
    »Sie müssen auch Verständnis für unsere Situation haben, Commander«, fuhr der Gouverneur fort. »Wir in Kingston sind umgeben von Feinden, die es auf unseren Treibstoff abgesehen haben. Natürlich haben wir in den letzten Wochen die Phänomene am Himmel beobachtet – den verheerten Mond, die ständigen Meteoritenschauer. Und nun kommen Sie, zwei Fremde und ein Maschinenmann, mit dieser Geschichte. Die Frage ist doch: Können wir Ihnen trauen – oder steckt dahinter nur ein perfider Plan, unsere Treibstofflager auszuräumen, während sich alle in die Berge zurückgezogen haben? Das müssen wir erst klären, bevor –«
    »Gouverneur«, fiel Matt ihm ins Wort. »Ich kann Ihre Bedenken durchaus nachvollziehen. Aber glauben Sie mir: Uns fehlt die Zeit für lange Diskussionen. Entweder bringen Sie Ihr Volk in Sicherheit, oder es wird in den Fluten umkommen.« Kühl und knapp wiederholte er ihr Angebot zu helfen – und war überrascht, als Juliano Dorgecà tatsächlich einlenkte.
    Kurz darauf planten sie gemeinsam die Evakuierung. Zu den wenigen Dörfern im Küstengebiet wollte der Gouverneur eines seiner Schnellboote schicken. Landrover würden die Bewohner Kingstons informieren. Insgesamt rechnete man mit fünf bis sechs Stunden, bis die Menschen eine sichere Höhe in den Bergen erreichen könnten. Der Grauhaarige, den sie »Professore« nannten – seinen wahren Namen schien man längst vergessen zu haben –, machte Vorschläge zum Transport der Kranken.
    Xij erkundigte sich nach dem Barackenlager, das sie beim Anflug auf Kingston gesichtet hatten. Es lag ungefähr acht Kilometer vor der Stadt. Die Menschen dort mussten eine weitere Strecke zurücklegen als die Bewohner hier. Sollte das Shuttle hinfliegen, um sie zu warnen?
    Es handele sich um auswärtige Landarbeiter, erklärte der Regent. Er erkundigte sich nach der Nutzlast und weiteren Details über das Shuttle. »Zu viele Leute für Ihr Raumfahrzeug«, sagte er dann. »Am schnellsten können wir sie über den Fluss zum Fuß der Berge transportieren. Mit den Schnellbooten dürfte das kein Problem sein.«
    ***
    Sanktuarium, Anfang Januar 2528
    Ein Dutzend Barschbeißer warfen ihre schuppigen Leiber gegen die Palisaden des Forts. Wieder und wieder, als wollten sie allein mit ihrer Körperkraft die Befestigungen zum Einstürzen bringen. Holz splitterte, Menschen schrien und von den Palisaden zuckten Feuerzungen. Doch die Flammenwerfer konnten nichts ausrichten gegen die fischartigen Reptilien. Sie wichen dem Beschuss geschickt aus, als würden sie nicht von ihren Instinkten, sondern von einer strategischen Intelligenz gelenkt.
    Und als wäre das nicht genug, rauschte nun eine dunkle Wolke aus dem Dschungel hinter dem Fort heran.
    Der Lichtkegel des Suchscheinwerfers strich über die Baumkronen. »Batbears! Batbears!« Vom Wehrturm über die Palisaden zum Torbereich setzte sich der Warnruf der Wächter fort. Ein Dutzend Soldschers schnellten von den Befestigungsplattformen aus ihrer Deckung, nahmen neue Positionen ein und richteten ihre Flammenwaffen auf die nahende Gefahr. Doch die kleinen Pelztiere flatterten hoch über ihre Köpfe hinweg. In spitzer Formation wogten sie dem Wehrturm entgegen. Kurz darauf war berstendes Glas zu hören. Dann erlosch das Licht des Suchscheinwerfers.
    Nun übertönte das Rattern der MPs alle anderen Geräusche. Eine Zeitlang prasselten zerfetzte Batbearleiber herab. Dann verebbten die Schussgeräusche. Schmerzensschreie ertönten. Batbears an Hals und Gliedern, stürzten Soldschers von den Zinnen in die Tiefe. Schließlich regte sich nichts mehr beim Turm.
    »Position halten!«, brüllte ein Offizier den bestürzten Männern auf den Palisaden zu. Wild fuchtelnd deutete er Richtung Waldsaum. Wie aus dem Nichts war dort ein Rudel Dearys aufgetaucht. Mit röhrenden Lauten näherten sich die Vogelmonster dem Fort, wichen Haken schlagend dem Beschuss der Soldschers aus. Nichts schien ihren gelb leuchtenden Augen zu entgehen, weder die Schussrichtung der Waffen, noch die Bewegungen der panischen Soldaten. Ein Großteil von ihnen erreichte unverletzt die Befestigungen. Wie auf ein unhörbares Kommando hin sprangen sie dort auf die Rücken der Barschbeißer und weiter auf die obere Palisadenbegrenzung.
    Während sich ein Teil der

Weitere Kostenlose Bücher