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329 - Die Fährte der Roboter

329 - Die Fährte der Roboter

Titel: 329 - Die Fährte der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Mal, als ein junger Krieger bei seiner Ausbildung während der Kletterübung so unglücklich von einer Palme gefallen war, dass er sich das Genick brach.
    Tschonk!
    Mit einem Geräusch, als hätte man einen Pfeil aus einem überdimensionierten Blasrohr gepustet, flog aus der Richtung des Metallos eine etwa faustgroße Kapsel heran.
    Diandro kannte diese Teufelei nur zu gut. Er warf sich zur Seite, als das Geschoss in der Luft auseinanderplatzte und sich zu einem Fangnetz entfaltete. Über eine Fläche von zwei mal zwei Schritten sirrte es durch die Luft auf eine Stelle zu, die nur wenige Armlängen von Diandro entfernt war.
    Dort – das sah er mit Schrecken – schnellte gerade das Too’tem in die Höhe! Das Tier erreichte auf Anhieb eine beachtliche Distanz, aber es war nicht schnell genug.
    Als hätte der Metallo vorausgeahnt, wohin sich die Schlange bewegen würde, erwischte es das Too’tem mitten in der Luft. Die engen Maschen umfingen die empört zischende Schlange und zogen sich um sie herum zu einem Sack zusammen. Dann schlug das Netz samt dem Fang auf dem Boden auf.
    »Nein!«, keuchte Diandro. Das konnte er nicht zulassen! Die Too’tems waren heilig!
    Er vergaß seinen ursprünglichen Auftrag und eilte zu dem zuckenden Bündel. Er ging in die Hocke und versuchte mit den Fingern die Maschen zu zerreißen, aber es gelang ihm nicht. Das Material war so widerstandsfähig, dass es nur in seine Handballen schnitt, aber weder nachgab noch reißen wollte.
    Frustriert wollte er das Netz mit sich ziehen und das Too’tem so in Sicherheit bringen, als es sich plötzlich in Bewegung setzte!
    Jetzt sah Diandro es: An dem Netz war eine Leine befestigt, an welcher der Metallo seine Beute zu sich zog! Geistesgegenwärtig warf sich der Indio nach vorn und krallte seine freie Hand in das Netz.
    Gestrüpp und Dreck schlugen ihm ins Gesicht, als er mitgeschleift wurde. Immer näher kam er dem metallenen Ungetüm, aber er spürte keine Angst, nur eine unbändige Wut.
    Nein, dieser Metallo würde keine Too’tems mehr rauben! Nicht, wenn Diandro es verhindern konnte!
    Kurz vor den Beinen des Metallos ließ Diandro den Sack los. Er drehte sich auf den Rücken, richtete seine Waffe aus und feuerte auf den stählernen Körper des Angreifers. Funken sprühten, Querschläger zischten nach allen Seiten weg.
    Unbeeindruckt griff der Metallkrieger mit einer Hand in den Sack. Die Schlange bäumte sich noch einmal auf, dann erschlaffte sie.
    Ein heißer Schrecken durchfuhr Diandro. Hatte der Metallo das Too’tem umgebracht? War sein Kampf umsonst gewesen?
    Aber nein, sagte er sich. Sie haben die Too’tems immer lebendig gefangen. Tot nutzen sie ihnen nichts. Auch wenn er nicht wusste, was die Metallmenschen mit den Schlangen taten, nachdem sie sie verschleppt hatten.
    Er hielt weiter drauf, doch das Magazin seiner Waffe näherte sich seinem Ende. Er musste genauer zielen, vielleicht auf den Kopf des Ungetüms?
    Der Blechmann zog die erschlaffte Schlange aus dem Netzbeutel und warf sie in den Köcher, den jeder Metallo auf dem Rücken trug. Diandro keuchte vor Schreck, als er sah, dass sich bereits mindestens fünf weitere Too’tems darin befanden! Das machte fünf zerstörte Leben von Cancuun!
    Es war der Mut der Verzweiflung, der Diandro sich noch einmal aufbäumen ließ. Er feuerte im Liegen die letzten Kugeln aus seiner Waffe ab, dann warf er das Gewehr von sich und packte die magnetische Haftmine, die man ihm im Sammellager gegeben hatte.
    Doch er kam nicht mehr dazu, sie an dem Metallo anzubringen. Nachdem das Too’tem in dessen Korb verschwunden war, richteten sich die rot glühenden Augen des Monsters auf die Gestalt zu seinen Füßen – und auf die Schlange, die Diandro um den Hals trug. In einer blitzschnellen Bewegung beugte sich der Metallo herab und schnappte mit seinen Greifarmen nach dem Tier!
    Diandro erkannte es zu spät und wollte sich noch zur Seite rollen, doch da zog sich sein Too’tem wie eine Schlinge um seinen Hals zusammen. Der Metallo hatte es gepackt und versuchte es von Diandro wegzuziehen. Die Schlange wiederum ließ nicht locker, wollte sich nicht von ihrem Träger lösen – und strangulierte ihn dabei! Schmerzimpulse überrollten Diandro, ihm wurde schwarz vor Augen.
    Rette dich! , flehte er in Gedanken. Flieh, wenn du kannst!
    Sein Too’tem lockerte tatsächlich die Umklammerung und löste sich von seinem Hals. Frische Luft strömte in Diandros Lungen.
    Die Schlange wand sich blitzschnell am

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