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33 - Am Stillen Ozean

33 - Am Stillen Ozean

Titel: 33 - Am Stillen Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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lieber als alles Land, was Ihr zu sehen bekommt, und die Leute, na, meine paar Jungens hier sind mehr wert als alle die Schlingels, die Ihr ‚Leute‘ zu nennen beliebt. Bleibt bei mir an Bord und fahrt mit meinem guten ‚Wind‘ hinüber nach Hongkong und Kanton!“
    „Nach Hongkong geht Ihr? Das ist prächtig! Ich gehe mit!“
    „Wirklich? Hier meine Hand; schlagt ein!“
    „Topp! Doch mache ich eine Bedingung!“
    „Oho! Bei mir an Bord gibt es keine Bedingungen, das wißt Ihr wohl!“
    „So steige ich wieder in mein Boot, Käpt'n.“
    „Das wäre der albernste Streich, den Ihr in Eurem Leben begangen hättet, und vor dem ich Euch bewahren muß. Sagt also Eure Bedingung! Ich hoffe, daß ich sie erfüllen kann.“
    „Ihr müßt meine Kameraden mitnehmen.“
    „Welche Kameraden?“
    „Den Kapitän Roberts vom ‚Poseidon‘ mit seinen Mannen.“
    „Roberts? Poseidon? Ist das Schiff und der Mann nicht von New York?“
    „Ja. Wir wollten von Valparaíso nach Hongkong, litten aber auf einer der ‚gefährlichen Inseln‘ Schiffbruch. Roberts hat mich nach Tahiti geschickt, um einen Kapitän zu suchen, welcher bereit ist, uns an Bord zu nehmen.“
    „Das wird jeder brave Kapitän tun, Charley, und ich freue mich, daß Ihr zuerst zu mir gekommen seid! Ich kenne diesen Roberts; er ist ein ganz passabler Mann, doch scheint er mir in diesen schwierigen Gewässern nicht sehr befahren zu sein. Ein Sturm hier hat schon etwas mehr zu bedeuten als anderswo, aber wenn er das Steuer mit einem guten Tau fest angezurrt hätte, so wäre es ihm möglich gewesen, etwas weiter nach Nord über die Nukahiwa-Inseln zu halten, und von einem Schiffbruch wäre keine Rede gewesen. Wo seid Ihr denn gestrandet?“
    „Die Insel ist uns unbekannt. Sie liegt auf dem zweihundertneununddreißigsten Grad im Osten von Ferro und auf dem zweiundzwanzigsten Grad südlicher Breite.“
    „Schön, wird wohl zu finden sein! Ist das Schiff sehr wrack?“
    „Es ist nicht von den Klippen zu bringen. Wenn Ihr hinkommt, hat die Brandung es vielleicht bereits verschlungen.“
    „Hattet Ihr viele Passagiere?“
    „Ich war der einzige.“
    „Wie viele Matrosen sind gerettet?“
    „Alle.“
    „Hm, dann wird es notwendig sein, mehr Proviant einzunehmen. Wurde etwas von der Ladung geborgen?“
    „Der größte Teil. Es sind meist wollene und baumwollene Zeuge und ein ziemliches Lager von Stahl- und Eisenwaren.“
    „Dann ist es ein Glück, daß ich hier löschte, ohne bis jetzt etwas Neues einzunehmen. Kapitän Roberts wird es natürlich sehr eilig haben, aber vor der Morgenebbe können wir unmöglich fort. Wer ist der Bursche hier?“
    Er deutete auf Potomba, welcher mir bis an Deck gefolgt war und aus der Entfernung unsere Unterredung beobachtete.
    „Ein Ehri von Tahiti. Er wohnt in Papetee und heißt Potomba.“
    „Alle Wetter, ein Fürst! Wie kommt Ihr zu dem Mann?“
    „Er kam, verfolgt von einer ganzen feindlichen Flottille nach unserer Insel und gab mir einen Platz in seinem Boot.“
    „Also ein förmliches Abenteuer! Wer waren seine Feinde?“
    „Ihr Anführer ist ein heidnischer Priester auf Eimeo; Potomba heiratete dessen Tochter und ließ sich von einem katholischen Missionar taufen.“
    „Ah! Ihr habt doch die Schlingel tüchtig heimgeleuchtet? Das versteht Ihr ja aus dem Fundament, Charley!“
    „Sie sind uns alle entkommen. Mein Feldzugsplan scheiterte an dem Ungeschick des Steuermanns. Also Ihr seid bereit, uns Euern ‚Wind‘ zur Verfügung zu stellen?“
    „Natürlich! Morgen früh mit der Ebbe stechen wir in See. Jetzt aber kommt zur Kajüte; wir müssen doch einmal sehen, wie sich meine Flaschen unter der Linie gehalten haben!“
    „Einen Trunk zum Willkommen darf ich Euch natürlich nicht abschlagen, aber feststauen kann ich mich noch nicht. Ich habe Potomba versprochen, mit ihm an das Land zu gehen, und er wird ungeduldig sein, sein Weib und seinen Bruder wiederzusehen.“
    „Dann trinkt er mit, und Ihr erlaubt mir, Euch zu begleiten. Ich habe am Land Geschäfte.“
    Potomba mußte mit zur Kajüte, wo uns der gute Master Frick Turnerstick mit seiner besten Sorte regalierte. Dann stiegen wir zu dreien in ein Boot der Barke, welches das Kanu des Ehri in das Schlepptau nahm, und ruderten an das Land.
    Je näher wir demselben kamen, desto aufmerksamer wurden die Züge Potombas. Er schien etwas zu bemerken, was seine Achtsamkeit im höchsten Grad in Anspruch nahm. Er sah meinen fragenden Blick und streckte den Arm

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