Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Gegenmaßnahmen sofort erkennen und vorbereiten.«
    »Ja. Ich möchte am liebsten nicht darüber nachdenken – aber wenn nötig, werden wir es tun.«
    »Nachdem du dein Krankenhaus und ich meine Bauten eingeweiht habe, müssen wir mit Nath na Kochwold sprechen. Er äußert sich ziemlich nachdrücklich über die Fünfte Phalanx ...«
    »Du machst dir zu viele Gedanken, Liebster. Die Phalangen haben sich mehr als einmal im Kampf bewährt ...«
    »Gewiß. Sie triumphieren regelmäßig. Doch mache ich mir immer wieder Gedanken über die Zahl der Männer, die in den Brumbyte-Reihen gebunden sind.«
    Wir verfügten über vier Phalangen und stellten gerade eine fünfte auf. Eine Phalanx stand im Nordosten, eine stand bei Turko in den Ländern der Mitte, anderthalb unterstützten Drak im Südwesten. So brauchten wir eine fünfte. Doch hätten wir für jeden Soldaten, der in den Reihen der Phalanx als Brumbyte diente, einen Bogenschützen ausbilden können, einen Kreutzin, einen Churgur. Gewiß, zum Brumbyten muß man geboren sein, man muß die Fähigkeit haben, in enger Formation mit den Kameraden Lanze und Schild zu bedienen. Trotzdem ...
    In dem Raum, in dem wir unser erstes Frühstück einnehmen wollten, erwarteten uns angenehme Düfte und lebhafte Gespräche. Die meisten Kreger nehmen eine ihrer Frühstücksmahlzeiten, gewöhnlich die erste, am liebsten im Sitzen ein und frühstücken dann ein zweites Mal im Stehen. Wenn ich das Glück hatte, zweimal zu frühstücken, nahm ich beide Mahlzeiten eher im Vorbeigehen ein.
    Die schrägen Strahlen der Zwillingssonnen durchströmten den Raum. Es wurde hungrig gegessen und lebhaft geplaudert. Pläne wurden geschmiedet, Neuigkeiten weitergegeben. Ich versorgte Delia und mich reichlich mit Speisen und Getränken, dann näherten wir uns einer Gruppe, die sich um Farris scharte – einen Mann, der wie stets fähig und beherrscht wirkte und die Situation voll im Griff zu haben schien.
    Natürlich drehten sich die Gespräche um den Werwolf von Vondium.
    Natürlich mußte ich der Diskussion ihren Lauf lassen; jeder Versuch, Spekulationen zu unterdrücken, hätte nur neue Mutmaßungen geweckt. Teller und Becher zu balancieren und dabei zu essen, mag für Lezute mit drei oder vier Armen oder einer Schwanzhand ein Kinderspiel sein – doch mußten Apims wie ich, die nur zwei Hände besaßen, bei diesem Vorgang sehr aufpassen. So lauschte ich kauend, wog die verschiedenen Äußerungen ab und registrierte, wie die einzelnen Leute reagierten.
    Es gab Personen, die die Sache als Unsinn abtaten.
    Andere warteten mit ihrer Überzeugung auf den unwiderleglichen Beweis.
    Eine ziemlich große Zahl war davon überzeugt, daß sich in den Straßen der Hauptstadt unerkannt ein Werwolf herumtrieb.
    Pallan Myer, gekrümmt wie eh und je von seinem ausgiebigen Buch- und Akten-Studium, stimmte sein leises trockenes Hüsteln an. Er war Pallan der Bildung, verantwortlich für das Erziehungswesen. Nun machte er deutlich, wie er zu diesen Geschichten stand.
    »Absoluter Unsinn. Völlig unglaublich. Das kleinste Kind in meinen Schulen würde über den Quatsch lachen, denn infolge fehlender Logik fehlt auch jede Glaubwürdigkeit.«
    »Logik«, sagte Nath na Kochwold, »ist aber nicht erforderlich, wenn man es mit übernatürlichen Kräften zu tun hat.«
    Eine oder zwei Stimmen meldeten sich zu diesem Thema, Nath aber fuhr fort: »Jedenfalls keine Logik, wie sie von Pedanten begriffen wird. Natürlich ist eine gewisse innere Logik erforderlich, sonst würde ja die Welt zusammenbrechen. Wir brauchen noch viel mehr Beweise, ehe sich jemand eine begründete Meinung bilden kann.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Farris, steckte sich eine Paline in den Mund und begann zu kauen. Für viele war die Diskussion damit beendet.
    Es mochte der Tag kommen, da Nath na Kochwold sich von seiner großen Liebe, der Phalanx, fortlocken ließ, um die Position einzunehmen, die Farris heute bekleidete.
    »Mein Vater«, sagte er, »ist Nazab Nalgre na Therminsax, Justicar des Herrschers in der Provinz Thermin. In Thermin gibt es viele Menschen, die von der Existenz der Gancharks überzeugt sind.«
    Senator Naghan Strander, Mitglied des Presidios, schaute zu Lord Farris hinüber, ehe er antwortete, als wolle er sagen, daß Farris die Diskussion zwar abgeschlossen hätte, daß es aber noch diese kleine Fußnote nachzutragen gäbe.
    »Sollte sich der Beweis ergeben, müssen wir aber bereit sein, uns damit auseinanderzusetzen.«
    Delia

Weitere Kostenlose Bücher