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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aber viel Arbeit bescheren.
    »Ich versuche zu verhindern, daß ich amüsiert bin anstatt verärgert, weil Marions Feier so häßlich zu Ende ging ... nun ja ...« Sie griff nach dem laypomfarbenen Stoffstreifen, der am Fußende des Bettes hing. »Nun ja, die Feier selbst war nicht häßlich, aber die Werwolfgeschichte, und dann dein armer Wächter und alles andere. Ich finde, die große neue Geschichte des Harfenisten Thantar über Marion und Nango wurde nicht so wohlwollend aufgenommen, wie es normalerweise der Fall gewesen wäre.«
    »Amüsiert?«
    »Na, du weißt, was ich meine. Jedenfalls glaube ich schon, daß ich dieses Gefühl in mir unterdrücken kann. Marion ist wirklich ein Schatz. Und sie hat Ehrgeiz. Sie ...«
    »Sie ist natürlich eine Angehörige der Schwestern des Schwertes und nicht der Schwestern der Rose.«
    »Die SdS haben mehr Regimenter Jikai-Vuvushis ins Feld geschickt als die SdR. Aber im Gegensatz zu uns setzen sie nicht die Klaue oder Peitsche ein. Also – darüber will ich kein Wort mehr verlieren. Ich glaube, ich werde sie heute mal besuchen – da wird sie sich freuen. Übrigens sieht ihr Nango wirklich aus, als ... hm? ... könnte man ihn gebrauchen. Ist das das richtige Wort?«
    »Ein vernünftig wirkender Bursche.«
    »Den Eindruck hatte ich auch.«
    »Thantars Geschichte hat mich allerdings ein bißchen enttäuscht. Ich habe dir doch erzählt, wie Jaezila vor einiger Zeit ...«
    Sie unterbrach mich – nicht heftig, aber entschlossen.
    »Ja, Liebster. Für mich heißt unsere Tochter Lela noch immer Lela und nicht Jaezila – daß dir das schwerfällt, weiß ich.«
    »Ja.«
    Nun ja, das war kein großes Rätsel. Schließlich war ich lange Zeit kämpfend mit Jaezila durch die Welt gezogen, ehe ich erfuhr, daß sie meine Tochter Lela war.
    »Damals zogen Jaezila und Seg und ich los, um Prinz Tyfar und seinen Vater vor den wilden Bewohnern der Berge des Westens zu retten – es muß eine sehr ähnliche Szene gewesen sein.«
    Seit Delia mich kannte, hatte sie allerlei zu erdulden gehabt. Ich gebe zu, daß ich mich nach ihr sehnte und mich schuldbewußt und reuig fühlte. Sie aber ist eine Prinzessin, eine Herrscherin, und so leer diese Titel vielen Menschen erscheinen mögen, ist sie doch eine große Dame. Zugleich ist sie schlau, raffiniert, zäh und durch und durch bezaubernd – und kann einem den Blutdruck hochtreiben. Sie hatte sich längst mit ihrem Leben eingerichtet, als ich ihr endlich gestand, daß ich gar kein gebürtiger Kreger war, sondern einem kleinen Planeten aus einem Sonnensystem entstammte, das im Vergleich zu Zim und Genodras wahrlich winzig und unbedeutend zu nennen war. Dieser Planet besaß zudem nur einen einzigen silbernen Mond und mußte auf die Vielzahl der nicht dem Apim, dem Homo sapiens, entsprechenden Rassen verzichten, die auf Kregen anzutreffen waren.
    »Damals konnten wir die Wilden besiegen dank der Unterstützung eines sehr mutigen hamalischen Offiziers und seiner Leute. Trotzdem war ich ein bißchen enttäuscht von der Geschichte ...«
    »Zu der Zeit waren wir alle schon müde. Der Werwolf hat unsere Stimmung nicht gerade gefördert ...«
    »Du meinst die Geschichte vom Werwolf?«
    »Ja.«
    Die Hose, die ich anzog, war aus schlichtem vallianischen Leder. Die Tunika auf dem Gestell ebenfalls. Heute sollte ich in amtlicher Eigenschaft an der Eröffnung eines neuen Häuser- und Ladenkomplexes teilnehmen. Langsam wurde Vondium wieder aufgebaut, mit dem Ziel, die einst stolze Stadt mit neuem Leben zu erfüllen.
    »Die Geschichte vom Werwolf war nicht gerade gut für unsere Laune, das stimmt. Trotzdem ...« Ich zog den Lestenledergurt enger und suchte nach den Stiefeln, die mir eben noch so viele Schwierigkeiten bereitet hatten. Meinem Gefühl nach fehlte Thantars Geschichte um Mario und Nango ein wenig die Pointe. Entsprechend äußerte ich mich gegenüber Delia, während ich die Tunika zuknöpfte.
    »Man könnte aber auch sagen, nicht wahr, mein schwermütiger Dray, daß die Tatsache, daß wir die Geschichte überhaupt zu hören bekamen, ihr passendes Finale bildet. Marion und Nango sind glücklich. Das könnte man doch wahrlich für ein angemessenes Ende halten.«
    Ich musterte sie aufmerksam. »Könnte man.«
    Delias Pflichten bestanden heute zunächst darin, ein neues Krankenhaus und Heim für verwundete Soldaten zu eröffnen. In dem neuen Vallia, das hier errichtet werden sollte, konnten manche alten Angewohnheiten, wie sie auf der Erde und weitgehend

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