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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schaute mich an, und ich wußte, was sie dachte. Mit seiner Bemerkung erkannte Naghan Strander offen an, daß der Beweis sich ergeben werde, daß Werwölfe existierten und daß ein Exemplar Vondium terrorisierte.

5
     
     
    Der Tag verging, so wie es mir an vielen Tagen passierte: Es wurde gearbeitet, aber niemals – bei Zair! –, niemals hatte ich das Gefühl, genug erledigt zu haben, um mir mein tägliches Brot zu verdienen.
    Ich will ehrlich sein: In der Person Lord Farris' und der Organisation des Presidio hatten wir Instrumente geschaffen, die mit den Problemen Vallias ohne weiteres fertig wurden. Die Folge davon war, daß mir als Herrscher im Grunde nur die repräsentativen Aufgaben blieben. Wenn ich nicht zur Stelle war, hatte Farris die Oberleitung – und dafür danke ich Opaz und hatte nicht die Absicht, ihn auch nur in einer seiner Funktionen zu beschneiden.
    Wenn Drak endlich Vodun Alloran aus dem Südwesten vertrieb und triumphierend nach Vondium zurückkehrte, würde Farris freiwillig von seiner Position als Justicar Crebent zurücktreten und meinem Sohn die Vorherrschaft überlassen. Farris' Herz schlug für den Vallianischen Luftdienst.
    So kam es, daß ich den Neubaukomplex eröffnete und mich nach dem zweiten Frühstück anderen, ähnlichen Funktionen zuwandte. Zu dieser Zeit waren weite Teile Vondiums noch zerstört. Natürlich wurden die wichtigsten Bauten zuerst repariert oder neu errichtet. Als ich endlich Gelegenheit hatte, mit Nath na Kochwold über seine neue Fünfte Phalanx zu sprechen, fand ich das interessanter als alles andere, was ich an diesem Tag bisher getan hatte.
    Von dieser Stimmung mitgenommen, stand ich nun neben Nath in dem Raum, der aus der Kaserne auf den Paradeplatz führte und sagte: »Du weißt, Nath, Geld und Ressourcen stehen nun mal nicht unbegrenzt zur Verfügung. Wenn wir tausend Goldstücke darauf verwenden, eine neue Schule oder etwas ähnliches zu bauen, sind das tausend Talens weniger, die für die Ausrüstung der Armee zur Verfügung stehen.«
    »Keine Schule hält die miesen Kerle zurück, die uns überfallen wollen.«
    Ich zupfte mich am Ohr. »Und doch könnten die jungen Leute dort Dinge lernen, die sie für unsere Zukunft brauchen.«
    »Sie müssen wissen, wie sie eine Lanze über die Schulter nehmen, wie sie mit einem Schild, einem Schwert umgehen müssen.«
    »Inter alia, inter alia.«
    Auch auf Kregisch gesprochen, war die Bedeutung dieser Worte klar, und Nath lächelte.
    »Natürlich hast du recht, Majis. Trotzdem ...«
    »Trotzdem, mein heißsporniger Kampeon, trotzdem werden wir irgendwie die Schulen und Krankenhäuser wieder aufbauen und die Mittel finden, unsere Truppen zu finanzieren – selbst wenn die Brumbyten in den Reihen als gute Soldaten noch immer die alten Voskschädel-Helme tragen.«
    Seg trat ein und bekam meine letzten Worte noch mit.
    »Voskschädel sind so dick wie der Hlabro-Berg«, sagte er lachend, »und du weißt, was von unseren Schädeln behauptet wird.«
    »Aye«, sagte ich. Unzählige Male war mir gesagt worden, ich hätte einen Schädel wie ein Vosk. Daran hatte sich auch nichts geändert, als ich Herrscher geworden war.
    »Also, Nath«, sagte Seg forsch, »ich will nicht behaupten, daß ich für die Lanzenträger der Phalanx eingenommen bin. Vielmehr wollte ich mich nach den Bogenschützen erkundigen. Schließlich ist das Dustrectium * , wie ihr wißt, das alleinige Geheimnis des Erfolges.«
    »Sie machen sich, Seg«, sagte Nath, »sie machen sich. Aber natürlich werden sie deinen Ansprüchen niemals genügen.«
    Seine Worte waren nur halb scherzhaft gemeint.
    Seg nickte energisch.
    »Richtig. Aber wir müssen tun, was möglich ist.«
    Draußen ertönten Trompeten.
    »Es wird Zeit.«
    Wir begaben uns auf das Paradefeld, für den Anlaß prächtig herausgeputzt, und schauten den Vorführungen der Fünften Phalanx zu.
    »Einwandfrei«, sagte ich. Auf ein weitergehendes Urteil ließ ich mich nicht ein.
    Seg stieß zwischen geschürzten Lippen ein wenig Luft aus und schwieg.
    Die Fünfte Phalanx enthielt die Neunte und Zehnte Kerchuri, die aus jeweils 5184 Brumbyten, 864 Hakkodin und einer Chodku aus 864 Bogenschützen bestand.
    »Die Reihen sind gut gefüllt«, stellte Seg fest.
    »Aye.« Mit diesen Worten legte Nath die Faust um den Schwertgriff und starrte Seg an. »Wir mußten die alte Fünfte Phalanx nehmen, um Abgänge zu ersetzen. Die Zehnte Kerchuri – die alte Zehnte – hat sich bei der Schlacht von Ovalia

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