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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Layco Jhansi.
    Sie hatten uns zuvor ein Bündnis gegen Layco Jhansi angeboten, so wie er sich erboten hatte, gegen die Racter mit uns zusammenzuarbeiten. Ich nahm nicht an, daß der rätselhafte Bote Strom Luthien war, der in solchen Dingen für die Racter die Schmutzarbeit erledigte.
    Kurze Zeit später tranken wir erfrischendes Bier, das von einer süßen kleinen Fristle-Fifi in gelber Schürze serviert wurde. »Wahrscheinlich von der alten Natyzha Famphreon persönlich«, sagte Seg, »nicht von der Racter-Partei. Darf ich vermuten, daß sie noch die Macht innehat? Vielleicht hat man sie rausgeworfen, so daß sie nun deine Hilfe braucht.«
    »Ich wünschte, Opaz schnitte ihr die Kehle durch«, äußerte Nath, ehe er die Nase in seinen Bierkrug steckte.
    »Mut muß man diesem Nad Naformo bescheinigen«, bemerkte Seg und stürzte einen Schluck Bier herunter. »Jeder Racter, der sich in Vondium blicken läßt, läuft Gefahr, daß man ihm die Kehle durchschneidet, beim Verschleierten Froyvil!«
    Wir leerten unsere Becher und stiegen dann wieder auf, um in den Palast zurückzukehren, wo eine Mahlzeit uns erwartete. Noch immer prunkvoll gekleidet – und daher von einem törichten Gefühl erfüllt –, beschloß ich, zuerst mit dem Boten Natyzha Famphreons zu sprechen. Seg und Nath begleiteten mich in Segs Büro, wo wir in ein kleines Vorzimmer geführt wurden. Die Wände waren beige bemalt, die Decke war weiß. Die Einrichtung bestand aus zwei Tischen und vier Stühlen, der Teppich war sehr schlicht gehalten und wies ein Muster aus miteinander verwobenen Mondblüten auf. Nath Naformo erhob sich bei unserem Eintreten von einem Stuhl.
    »Majister.« Er machte Anstalten, mir die volle Ehrerbietung zu erweisen, was dazu geführt hätte, daß er mit seiner dummen Nase über den Boden gefahren wäre und die Kehrseite wackelnd in die Luft gestreckt hätte.
    Ich unterband sogleich den Unsinn und sagte: »Setz dich, Koter Naformo, und sag mir, was du zu sagen hast!«
    Er schaute mich offen an. Nach kregischen Maßstäben war er ein harter Mann, den ich für nicht mehr ganz jung hielt, trotz der Tatsache, daß Kreger gut zweihundert Jahre alt werden können, und trug anständige vallianische Lederkleidung. Die Waffen hatte man ihm abgenommen.
    »Majister, ich bin kein Racter. Ich diene lediglich als Mittler zwischen dir und der Person, die mit dir sprechen möchte.«
    »Gerede, immer nur Gerede!« brummte Seg und blies die Wangen auf.
    »Dir ist doch klar, daß unter den gegebenen Umständen jeder Racter vorsichtig sein würde, Kov?«
    Zustimmend senkte Seg den gut geschnittenen Kopf.
    »Also?« fragte ich, und mein Tonfall ließ den armen Burschen auf der anderen Seite zusammenzucken. Naformo mußte trocken schlucken.
    »Wenn du dich heute abend unter dem Schild der Scheckigen Zorca im Oberzimmer einfindest, wird die von mir vertretene Person dich erwarten – allein und unbewaffnet.«
    Enevon kniff sein gesundes Auge zusammen, schaute mich an und schürzte die Lippen. Obwohl er seinen Beruf seit vielen Jahren ausübte, gelang es ihm immer wieder, sich mit Tinte zu bekleckern. »Die Scheckige Zorca? Hm, Majis, die Schänke galt als Treffpunkt der Racter, als sie in Vondium noch Macht ausübten.«
    »Außerdem liegt sie in einem anrüchigen Stadtteil«, fügte Nath hinzu. Als Bürger von Thermin, das im nördlichen Mittelbereich Vallias lag, hatte er sich mit Vondium gründlich bekanntgemacht.
    Nath Naformo konnte man nicht nachsagen, daß er keinen Mut hätte.
    »Darf ich das so verstehen, daß du selbst nicht dorthin gehen würdest, weil du Verrat fürchtest ...?«
    »Verrat?«
    »Keine Sorge, ich erscheine zu der Vereinbarung«, sagte ich zu Naformo. »Allerdings werden sich zwei Schwadronen meiner jungen Helfer bereithalten, sollte dein Auftraggeber Verrat im Sinn haben.«
    Untypischerweise blieb es Seg überlassen auszusprechen, was uns auf der Zunge lag.
    »Verrat? Damit werden wir fertig. Viel unangenehmer kann uns der verflixte Werwolf werden.«

6
     
     
    In der Zeit der Unruhe war Die Scheckige Zorca niedergebrannt worden, und man hatte das Haus wieder aufgebaut; trotzdem wies das Zimmer im Obergeschoß eine gewisse verblaßte Pracht auf, die an frühere Tage erinnerte. Es gab sogar schwarzweiße Verzierungen an den Kranzgesimsen zu bewundern. Vielleicht hatte sich da nur ein Künstler ausgetobt ...
    Nath na Kochwold blies Luft durch die Nase, als er die Verzierungen erblickte, und warf seinen breitkrempigen Hut auf

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