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33 - Die Werwölfe von Kregen

33 - Die Werwölfe von Kregen

Titel: 33 - Die Werwölfe von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Anschein.«
    Diese Formulierung gefiel mir ganz und gar nicht, ebensowenig Seg. Er richtete sich auf.
    »Oh?«
    Volgo breitete die Hände aus. Er trug das bunte Abzeichen – Schturval genannt – von Falkerdrin. Schwarz und golden gefärbt, nach dem Umriß eines Chavonths geformt. Der Schturval funkelte im Licht der Öllampen.
    »Die Kovneva hat mir befohlen, dir alle Fragen zu beantworten, Majister. Sie fühlt sich dem Tode nahe ...«
    »Und dies ist die Wahrheit? Liegt Natyzha wirklich im Sterben?«
    »Ja.«
    »Den Berichten zufolge«, meldete sich Nath na Kochwold, »eignet sich ihr Sohn Nath Famphreon nicht dazu, in ihre Fußstapfen zu treten und Kov zu werden. Er würde den Kopf verlieren, ehe er ihr Grab verlassen hätte.«
    »Ja«, erwiderte Strom Volgo.
    Seg beschäftigte sich noch mit dem Thema davor.
    »Was soll das heißen, es hätte den Anschein, ihr kämpftet noch gegen den mörderischen Layco Jhansi?«
    »Man hat mir befohlen, dem Herrscher alles zu sagen. Die Racter haben sich mit Layco Jhansi geeinigt ...«
    »Beim Teufel, wenn das wahr ist!«
    »Aye. Die Racter werden ihre Streitkräfte vor allem gegen den verrückten König von Nord-Vallia einsetzen, während Jhansi den neuen Kov Turko von Falinur niederringen soll.«
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« fuhr ich auf. »Das wußte ich noch nicht!«
    »Damit wäre erklärt, warum Turko in jüngster Zeit solche Schwierigkeiten hatte.« Seg krallte die breite braune Faust um den glatten Schaft seines Bogens. »Ich muß sofort zu ihm, mein alter Dom, und ...«
    »Ganz recht! Und ich werde dich begleiten, und zwar mit Verstärkung für Turko. Die ganze Front könnte zusammenbrechen, und dann ... bei Krun! Man darf gar nicht daran denken!«
    Strom Volgo rieb noch Salz in unsere Wunden.
    »Nachdem Layco Jhansi nun über Ractergebiet Zugang zum Meer hat, konnte er zahlreiche Söldner anwerben.«
    »Das reicht!« erklärte Seg. Er stand auf, ein massiger, gutaussehender Mann mit zerzaustem Haar, und marschierte wie ein Leem unruhig im Zimmer umher.
    »Mein Dank gilt dir, Strom Volgo, und Natyzha. Sie hat uns mit diesen Nachrichten einen guten Dienst erwiesen. Allerdings weiß ich nicht recht, warum sie mich über solche Dinge informieren wollte.« Ich fuhr mir mit der Hand über das Kinn.
    »Deshalb bin ich hier. Die Kovneva rechnet damit, daß die Führer der Racter-Länder nach ihrem Tod wie die Warvols über ihr Kovnat herfallen werden. Ihr Sohn Nath, den sie auf ihre eigene harte Weise liebt, würde sofort untergehen und dabei wohl auch ums Leben kommen. Sie geht auf jeden Fall davon aus, daß Kov Nath niemals Falkerdrin erben würde.«
    »Das scheint mir eine vernünftige Einschätzung zu sein«, sagte Nath na Kochwold.
    Ich wußte allerdings, zu welcher eisernen Zielstrebigkeit Natyzha Famphreon fähig war, und glaubte zu wissen, worauf sie hinauswollte. Mir verschlug es den Atem. Ich mußte es aus Volgos Mund hören – eine Bitte, die ich eigentlich gar nicht hören wollte.
    »Kovneva Natyzha Famphreon von Falkerdrin erbittet und fordert von dir, Dray Prescot, Herrscher von Vallia, daß du das juristische und tatsächliche Erbe ihres Sohns, Kov Nath Famphreons von Falkerdin garantierst.«
    » Was sollen wir tun?« Seg hielt in seinem unruhigen Marsch inne und fuhr mit gesenktem Kopf herum. Seine Stimme glich einem Fauchen. »Ist die Frau verrückt geworden?«
    »Sie hat sich, Kov Seg, eine Meinung über den Herrscher gebildet. Zu dieser Bitte kann von niemandem anders Stellung bezogen werden.«
    Mit leiser Stimme sagte ich: »Wenn ich diese erstaunliche Bitte gewähre und ich Kov Seg Segutorio schicke – ihn bitte, nach Falkerdrin zu reisen und alles zu regeln –, dann, das kannst du mir glauben, Kov Volgo, wird alles geregelt werden, und auf eine höchst ansehnliche Weise, bei Vox!«
    Volgo blinzelte zweimal in schneller Folge.
    »Ich würde natürlich sofort aufbrechen, Dray. Aber ich muß zugeben, daß ich mir weitaus größere Sorgen um Turko mache.«
    »Ich auch. Turkos Probleme mit diesem Sicce-Abkömmling Jhansi sind viel dringender als Natyzhas Todesahnungen.«
    »Verzeih mir, Majister – aber die Kovneva liegt wirklich im Sterben. Die Nadelstecher und Punkturfrauen wissen nicht mehr weiter.«
    »Nun denn, Volgo, ich werde darüber nachdenken. Man muß die alte Dame allerdings bewundern. Sie war immer der härteste Brocken unter den Racter-Anhängern. Wenn ...«
    »Majister!« Er unterbrach mich in vollem Bewußtsein der Gefahr, die ein Höfling

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