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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verläßt du dich auf Khe-His Wort.«
    Sie antwortete nicht, dafür erschienen auf ihren Wangen verräterische rote Flecken.
    Seg stimmte ein Lachen und barsch klingende Worte an, mit denen er aber gleichwohl einen ausgetüftelten Plan verfolgte: »Ich kann dir eins sagen, Khe-Hi, als die verflixten Frösche aus dem Himmel zu fallen und uns zu verschütten begannen, da schien mir das alles zwei Jahresperioden lang zu dauern.«
    »Und doch«, ließ Nath na Kochwold seine militärischen Instinkte walten, »war die Zeit bemerkenswert kurz. Es ist nur natürlich, wenn sie uns lang erschien .«
    Damit war die kleine Krise innerhalb der größeren zunächst erledigt.
    Es gab viel zu tun, zumeist Unangenehmes, und so will ich die nächsten Tage übergehen und lediglich mit einem Wort charakterisieren: Widerwille.
    Die Verrücktenarmee Layco Jhansis griff nicht an, und Kapt Erndor, unser Armeekommandeur, der zum Glück überlebt hatte, war überzeugt davon, es liege daran, daß die Flutmann-Vorhut sich nicht wieder gemeldet hatte. Bis zum letzten Mann hatten unsere Flugkämpfer die Angreifer vom Himmel geholt.
    »Wie dem auch sei«, sagte Kapt Erndor, mit dem wir am letzten Abend am Lagerfeuer saßen, »wie dem auch sei – er wird nun doch angreifen. Ich bin überzeugt, daß er von unserer Katastrophe inzwischen erfahren hat.«
    »Ich halte normalerweise keinen Kriegsrat ab«, sagte ich. »In diesem Fall aber würde mich interessieren, was du als unseren nächsten Schritt empfiehlst.«
    Erndor, einer meiner alten valkanischen Freiheitskämpfer, ein harter, unbeugsamer Mann, hob seinen Kelch und starrte über den Rand auf die anderen.
    »Normalerweise, Strom, würde ich mich für einen schnellen Angriff unsererseits aussprechen. Den Gegner festnageln, ehe er uns aufs Horn nimmt.«
    »Aber ...?«
    Kapt Erndor seufzte, trank einen Schluck, wischte sich den Mund.
    »Die Armee hat in letzter Zeit einiges einstecken müssen. Die Werwölfe. Nun die Frösche. Die Regimenter haben Verluste in einem Umfang erlitten, wie es Soldaten nicht gewöhnt sind. Ich spreche es sehr ungern aus, aber ich glaube, die Armee hat doch ein bißchen den Schwung, den Biß verloren.«
    »Es ist wirklich schrecklich«, entfuhr es Nath na Kochwold, »wenn man so etwas sagen muß – aber es stimmt. Ich habe die jungen Soldaten beobachtet. Sie sind verwirrt, verängstigt, sie wissen nicht, wann die nächste unvorstellbare Katastrophe über sie hereinbricht.«
    »Verflixte Zauberei!« grollte Seg.
    Turko hüllte sich in seine neuerdings vorherrschende finstere Stimmung und schwieg.
    »Die Neunte Armee«, sagte ich, »eine vorzügliche Streitmacht. Die Zauberei hat sie zugrunde gerichtet.«
    »Wir brauchen vor allem Zeit ...«, setzte Erndor an.
    »Gib uns einen Monat der Frau der Schleier«, sagte Nath.
    »Ob Layco Jhansi uns die Zeit zugesteht?« Ich starrte die anderen an und las die Antwort auf den Gesichtern.
    Wein wurde herumgereicht. Über uns funkelten die Sterne. Die Nacht lag kühl auf dem Land und trug frische, saubere Düfte herbei, gesäubert von den Schrecknissen, die wir vor einigen Tagen erleben mußten. Wir redeten um die entscheidende Frage herum, das Problem blieb. Wir waren alles in allem ein ziemlich niedergeschlagener Haufen.
    Endlich sagte ich: »Erndor.«
    Mein entschlossener Tonfall ließ den Kapt auffahren. »Strom?«
    »Du mußt nach Valka fliegen. Sag Tom Tomor die Wahrheit. Bring so viele Regimenter mit, wie er entbehren kann. Ich will keine bestimmte Anzahl verlangen; ich weiß, daß er sich Mühe geben wird. Schließlich müßte Valka inzwischen außer Gefahr sein.«
    »Quidang, Strom!«
    »Seg, wenn du nach Vondium fliegen möchtest, um herauszufinden, was es herauszufinden gibt ...«
    »Als erstes, Dray, werde ich Farris ein paar Regimenter abringen.«
    »Gut. Nun zu dir, Turko ...«
    Turko hob den Blick. Er schien kaum die Augen offenhalten zu können, sein Gesicht wirkte ausgemergelt.
    »Turko, wir befinden uns in deiner Provinz, denn diese Hälfte Vennars ist dazu bestimmt, deinem Falinur zugeschlagen zu werden.« Dann sagte ich, was ich mir zu sagen vorgenommen hatte: »In der Staatskunst hast du dich längst bewährt. Du bist Kov dieser Provinz, ganz Falinurs. Du wirst hierbleiben müssen mit den Jungs, wirst helfen müssen, ihre Moral zu stärken. Dazu mußt du zunächst ...«
    »Aye, Dray, aye, ich weiß. Ich muß mit mir selbst anfangen.«
    »Dann tu's!«
    Seg trank einen großen Schluck Wein. Ich kann mich nicht

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