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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gleichzusetzen. Er erwies mir die volle Unterwerfung, während er die Nase in den Schmutz preßte und die Kehrseite hochreckte.
    Ich hinderte ihn nicht daran.
    Die drei Köpfe bewegten sich vor dem Himmel zitternd auf und nieder. Die Stangenträger zeigten verkniffene Gesichter und wagten bebend kaum den Herrscher anzuschauen. Die anderen Würdenträger folgten dem Beispiel des Mobiumim und warfen sich nieder, so daß ich von einem Meer von Hinterteilen umgeben war.
    Das Ganze war ausgesprochen lächerlich.
    »Auf, auf, ihr Famblys! Steht auf eigenen Beinen!«
    Die Männer und Frauen fuhren wie von einem glühenden Eisen getrieben hoch.
    »Wo ist Ralton Dwa-Erentor?« fragte ich.
    Er war der Sohn eines unbedeutenden Edelmannes, ein hervorragender Sleeth-Rennreiter, von dem ich wußte, daß er gegen seinen Willen in die Gefolgschaft Layco Jhansis gepreßt worden war. Mit ihm wollte ich verhandeln.
    »Er ist seit vielen Jahresperioden nicht mehr in Vennar, Majister«, stotterte der Mobiumim. »Er wollte sein Glück als Paktun in Übersee versuchen.«
    »Du heißt?« Ich war enttäuscht; aber bestimmt gab es auch hier gottesfürchtige, anständige Menschen, mit denen zu reden war.
    »Larghos Nevanter der Spitzenhändler, Majister, wenn es dir genehm ist.«
    »Ich kenne das Vennar nicht, von dem du da eben gesprochen hast. Vendalume steht zur Hälfte in Kov Turkos Provinz Falinur, zur anderen Hälfte in Kov Inchs Provinz der Schwarzen Berge. Das ist dir bestimmt bekannt.«
    »O ja, Majister, in der Tat ist mir das bekannt!«
    »Gut. Nun melde dich bei meinen Leuten und tu, was dir befohlen worden ist.« Ich zog Zupfohr herum und brüllte noch über die Schulter: »Und beerdigt mir diese widerlichen Objekte anständig, beim Süßen Opaz!«
    Ich trabte fort und fragte mich, ob Tarek Malervo Norgoth schon tot gewesen war oder womöglich hatte fliehen können. Na, das würde ich bald herausfinden. Khe-Hi und Ling-Li ritten auf mich zu. Bei ihrem Anblick stieg eine große Freude in mir auf.
    »Vondium!« rief ich ihnen zu. »Wir reisen sofort nach Vondium, um euch zu verheiraten!«
    So etwas war doch jedem Kampf vorzuziehen.
    So endete die Schlacht von Vendalume, und so endete der Verräter Layco Jhansi.

11
     
     
    Die ersten Ratten huschten zwischen den Leuten hindurch, als der Hochzeitszug den Tempel des Unbekannten Opaz verließ.
    Das Bauwerk hatte während der Zeit der Unruhe keinen Schaden genommen; man munkelte, daß dies so sei, weil der Tempel der Manifestation Opaz' als Mittler aller magischen und weltlichen Dinge gewidmet sei – Elementen, die unbekannt und daher schrecklich seien, und daß kein vernünftiger Mensch sich Ärger dieser Art auf den Hals holen mochte.
    Der Tempel funkelte von Gold und Zierat; unter der schwarzen Kuppel stieg Musik empor, und auf dem von zwei Kanälen flankierten Tempelvorplatz drängten sich viele tausend Bürger Vondiums und bejubelten die Hochzeit Khe-Hi Bjanchings und Ling-Li-Lwinglings.
    Außerdem war heute der Tag des Unbekannten Opaz.
    Alle freuten sich über die Hochzeit, über das Glück, das Khe-Hi und Ling-Li auf ihre magische Weise gefunden hatten. Ich will ehrlich sein – niemand wagte es, die beiden nicht zu bejubeln oder ihnen etwas Schlechtes zu wünschen.
    Die prächtige Feier sollte den vallianischen Höhepunkt der Okkulten Romanze zwischen den beiden Magiern darstellen. Die Hauptpersonen waren prächtig gekleidet; Kosten waren nicht gescheut worden. Aber wer hätte sich schon zum Advokaten der Sparsamkeit gemacht, wenn eine Hexe und ein Zauberer aus Loh die Ehe eingingen ...?
    Zwischen den Rattenhorden bewegten sich Leepitixs schwänzelnd auf ihren zwölf Beinen umher und ließen erkennen, daß sie das Wasser vermißten. Tausende von Schraftern, Millionen von Wesen, wie sie in Verliesen anzutreffen sind, wo sie ihre Zähne an den dort lagernden Knochen schärften, huschten tschirpend durch die Menge. Vor allem Ratten – die sechsbeinigen Tiere, aus ihren Misthaufen gezerrt – liefen ziel- und haltlos über das Pflaster, sprangen Menschen auf den Rücken, krallten sich in Fleisch und Blut fest.
    Ratten, die zu Millionen durch die Straßen und Boulevards Vondiums strömten!
    Natürlich hatte es sich Deb-Lu-Quienyin nicht nehmen lassen, zur Hochzeit zu erscheinen. Er hatte seine Zauberkräfte zur Verteidigung Vallias eingesetzt. Nun nahm er die Stellung des Trauzeugen ein, wie es auf der Erde heißen würde, und wirkte ausgesprochen zornig. Er trug einen nagelneuen

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