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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Turban, und ich hatte darauf bestanden, das gute Ding mit Perlen und kostbaren Edelsteinen und Gold zu schmücken. Außerdem hatten wir ihn so befestigt, daß er nicht mehr rutschen konnte – dachten wir.
    »Gib mir nur eine Mur, Khe-Hi!« bat er. »Ich finde, du solltest an deinem Hochzeitstag nicht gestört werden.«
    Ling-Li verharrte ruhig in ihrem hübschen Hochzeitskleid und schien sich problemlos über die Probleme zu erheben. Sie wartete einfach darauf, daß Deb-Lu das Problem löse – als handele es sich um einen Handschuh, der ihr zu Boden gefallen war.
    Zu meiner großen Überraschung hatte sie mich gebeten, jene Funktion auszuüben, die auf der Erde dem Brautvater zusteht. Ich hatte sie zum Altar geführt.
    Darüber hatte Delia sich köstlich amüsiert, hatte aber bei dem Fest mitgeholfen, wo sie konnte, denn immerhin war sie die schönste und hintersinnigste Frau auf zwei Welten. Nun sagte Delia: »Eine unmögliche Situation! Arme Ling-Li – ach, Deb-Lu. Mein Lieber, ich wünschte, du könntest schnell etwas erreichen!«
    »Natürlich, Majestrix!«
    Blitzend erschien das Rapier in Delias Hand und beseitigte eine Ratte, die Ling-Lis Hochzeitskleid zu erklimmen versuchte.
    Ich trug einen ganzen Schrank stutzerhafter Kleidung, unter der ich allerdings ein Rapier versteckt hatte. Zwischen Rüschen und Bändern tastete ich nun nach dem Griff. Der Tag, da Dray Prescot nicht blitzschnell zur Waffe greifen konnte, mußte erst noch anbrechen!
    Die Klinge löste sich gerade noch rechtzeitig, um einen Schrafter von Segs Schulter zu fegen, wo das Wesen sich daran machen wollte, an Segs Schädelbasis zu nagen. Seine Klinge zuckte zur Antwort hoch, und ich spürte, wie der auf meiner Schulter hockende Körper zur Seite gerissen wurde. Die hohen Kragen, Mazillas genannt, die wir angelegt hatten, schützten uns einigermaßen, aber sollten die Ratten erst anfangen, innerhalb unserer Kleidung hochzusteigen, war alles verloren ...
    Khe-Hi umfaßte Ling-Lis Arm. Seine Augen aber richteten sich auf Deb-Lu und verrieten seine Sorge.
    »Ja, ja«, sagte Deb-Lu, »ich werde damit fertig, vielen Dank.«
    Kurze Zeit später verschwanden die Schwärme der Wasserratten, Schrafter, Leepitixs und Rasts.
    Der Platz, eben noch ein dichtes Gewühl von Menschen, die durcheinanderwogten und sich gegenseitig anbrüllten, kam wieder zur Ruhe.
    Im Gegensatz zur allgemeinen Erwartung hatte diese Erscheinung keinen unangenehmen Geruch verbreitet.
    Nachdem wir uns einige Zeit lang nachdrücklich dafür eingesetzt hatten, formierte sich der Hochzeitszug neu und marschierte los. Das glückliche Paar begab sich zum wartenden Boot, das mit Blumen überladen zu sein schien, und die freiwillige Besatzung lenkte es gleich darauf in den Kanal hinaus. Der Jubel klang nun gedämpfter, als mir lieb war, doch wurden die Stimmen lauter, als das Boot zwischen den Häusern entlangglitt, auf deren Anlegestellen und Terrassen und Balkons sich die Menschen versammelt hatten; sie warfen Blumen und sangen aus dem Gefühl heraus, daß der unangenehme Zwischenfall wohl vorüber war und nun Ereignisse ihren Lauf nehmen konnten, die ihnen viel lieber waren.
    Der Empfang – ein eigentlich unpassender irdischer Name für das wilde Fest, das nun entbrannte – fand in einem der besser erhaltenen Säle des Palasts statt. Einige Fenster waren noch mit Holz verschalt, die Teppiche aber waren neu, und die Wandbehänge hatte man von hier und dort zusammengesucht, um die Brandspuren an den Mauern zu verdecken.
    Wir benutzten diesen Saal, den Saal des Hohen Drak, nur selten, weil er groß und zugig war; eigentlich waren uns gemütliche Zimmer zum Essen und Arbeiten lieber. Für die Hochzeitsfeier aber eignete er sich hervorragend.
    Was Speisen und Getränke anging – wir hatten ganz Vondium eingeladen, ohne auf die Kosten zu achten. Mir – und bestimmt vielen anderen – war es wichtig, auf den Gesichtern Khe-His und Ling-Lis das Glück leuchten zu sehen.
    Und das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, daß sie Magier waren, ein Zauberer und eine Hexe aus Loh.
    Als einmal die Tänzer wechselten und die Freude überschäumte, weil wir uns einer unangenehmen Situation entledigt hatten, erschien Khe-Hi an meiner Seite. Er hielt einen Weinkelch in der Hand. Seine Braut tanzte mit Nath na Kochwold. Alle waren zur Hochzeit nach Vondium gekommen.
    Khe-Hi hob das Glas.
    »Auf dich, Dray, voller Dank!«
    Ich lächelte und antwortete, wie es sich geziemte, und dann fuhr er fort:

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