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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bestehen.« Er sprach mit der gewohnten metallischen Präzision. »Rovard arbeitet bestimmt eher auf individueller Basis, da würde es viel zu lange dauern, seine Untaten zu korrigieren.«
    »Ich verstehe«, sagte ich und schnitt ein angenehmeres Thema an. »Darf ich vermuten, daß du und Ling-Li heiraten wollen, sobald die Schlacht gewonnen ist?«
    Er lächelte. »Wir werden hier in Vallia heiraten, denn dieses Land soll unsere Heimat werden. Aber natürlich müssen wir irgendwann auch nach Loh reisen, um die Verträge zu ratifizieren.«
    »Ach, natürlich.« Eher ging es wohl darum, in Loh allerlei magische Regeln und Riten zu erfüllen, als ›Verträge zu ratifizieren‹.
    Von dem eigentlichen Kampf kann ich wenig berichten, ist es doch – wie ich schon mehrfach angemerkt habe – einem einzelnen unmöglich, alles zu erfassen, was sich während solchen Perioden menschlicher Unvernunft ereignet. Auch der Befehlshaber kann sich nur nach wichtigen Aspekten richten. Will man sich von einer Schlacht ein Bild machen, muß man geduldig viele Quellen zusammensetzen.
    Die Luftkämpfe waren leicht zu überschauen. Unsere Flutduins überwältigten die Fluttrells und Mirvols des Gegners. Unsere Vollerstreitmacht zersprengte die des Gegners. Seg leistete die übliche überzeugende Arbeit und räumte die Front ab, so daß wir von Anfang an gegen den Haupttrupp standen. Er zog sich gleich darauf zurück, um dafür zu sorgen, daß seine Bogenschützen ihren Beitrag leisten konnten – und er war dabei so kritisch wie Nath gegenüber den Brumbyten in den Reihen der Phalanx.
    Attacken wurden vorgetragen und hatten Erfolg oder wurden abgewehrt. Die alte Scheunentortaktik – ein Ende der Front ist fest verankert, während der Rest um diesen Punkt kreist und alles zerschmettert, was sich in den Weg stellt, erwies sich wieder einmal als wirkungsvoll. Layco Jhansi wurde davon überrascht. Er mußte ohne die fachkundige Beratung hamalischer Kapts auskommen.
    Nath na Kochwold erwischte genau den richtigen Augenblick für sein Eingreifen: den Angriff der gegnerischen Swarths fing die Sechste Kerchuri ab und ließ ihn ablaufen wie eine Woge an steinigem Strand.
    Als schließlich die Gardebrigade mit ihrem Angriff an der Reihe war, gingen die Männer johlend und brüllend vor und griffen die Flanken der Horden an, die in panischem Entsetzen vor dem Angriff der Vierten Phalanx flohen.
    O ja, der Kampf entwickelte sich zu unserem Vorteil, und die armen aufgestachelten Idioten kämpften gut und starben – und waren plötzlich ausnahmslos auf der Flucht. Die von Jhansi angeworbenen Paktuns leisteten eine Zeitlang erbitterten Widerstand. Dann aber gewann das Söldnertum die Oberhand. Sie wußten natürlich nicht, wie es stand, und zogen sich ebenfalls zurück.
    Wir ließen sie ziehen.
    Nachdem alles vorüber war und die Tore Vendalumes sich vor uns geschlossen hatten, schien alles auf eine Belagerung hinzudeuten.
    »Schau mal!« Seg richtete sich in den Steigbügeln auf und deutete aufwärts.
    Die Stadttore öffneten sich. Einige Unterhändler erschienen und schwenkten Waffenstillstandsflaggen. Unter den Flaggen sah ich drei hohe Stangen, an deren Enden Bündel befestigt waren.
    Nath sagte: »Ich glaube, wir wissen, was das bedeutet.«
    »Aye.«
    Überall auf dem Schlachtfeld wurden die Verwundeten eingesammelt und versorgt. Fundal der Mörserbrecher, ein erfahrener Arzt, meldete, daß die Besessenen nicht mehr besessen seien. Sie seien wieder zu sich gekommen und würden sich verwirrt von der Situation zeigen, in der sie sich befänden, und von den schlimmen Dingen, die zu tun sie sich nicht erinnern konnten. Es herrschte lautes Jammern und Wehklagen – und das nicht nur von den Verwundeten.
    »Da hast du deinen Grund.« Turko deutete auf die Bündel am Ende der Stangen.
    Aus solchem Verrat, so vermute ich, erstehen zuweilen ganze Reiche.
    Obwohl er am Ende des Pfahls aufgespießt war, stank der Kopf Rovard des Murvish noch immer. Neben ihm war der Kopf einer Frau zu sehen – dessen extreme Häßlichkeit wohl nicht nur auf den Tod zurückging. Soweit ich wußte, handelte es sich um die Obi-Stromni Dafeena Norgoth. Neben diesen beiden starrten die Augen Layco Jhansis blicklos ins Leere.
    Der Mann, der seine Kleidung zerrissen und sich mit Schlamm beschmiert hatte, trug immerhin eine silberne und goldene Kette um den Hals. Er war der Mobiumim, der Oberste Vertreter der weltlichen Macht, in vieler Hinsicht mit einem Bürgermeister

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