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34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata

Titel: 34 - Sendador 01 - Am Rio de la Plata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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genau, wie es uns gelungen war, uns des letzteren zu bemächtigen und dann auch die Gefangenen zu befreien. Der Major sandte durch ihn seinen Leuten den Befehl, sich während der Nacht ruhig zu verhalten und dann am Tag betreffs der Pferde den Anordnungen des Bruders zu gehorchen, den man zu ihnen senden werde.
    Als der Mann fort war, trafen wir unsere Vorkehrungen zum Schlaf. Der Major wurde wieder angebunden. Wir alle konnten uns der Ruhe hingeben, denn Petro Aynas wollte mit seinem Weib wachen. Aber es wurde spät, bevor wir die Augen schlossen. Es gab so viel zu fragen, zu erklären, daß die Unterredung fast kein Ende nehmen wollte.
    Was den jungen José Monteso betrifft, so war er ein stiller, ernster, junger Mann, welcher den besten Eindruck auf mich machte. Ein Held schien er nicht zu sein, und er gestand auch ganz aufrichtig, daß er während seiner Gefangenschaft große Angst ausgestanden hatte.
    Es verstand sich ganz von selbst, daß Turnerstick und ich die letzten waren, die zum Schlaf kamen. Wir hatten uns ja so viel zu erzählen. Doch ist hier kein Grund, die Fahrten aufzuzeichnen, welche er nach unserer letzten Trennung unternommen hatte.
    Als der Indianer uns weckte, graute der Morgen. Der Major lag ruhig an seinem Baum und tat, als ob er schlafe. Jedenfalls aber hatte er keine Ruhe gefunden. Nun galt es zunächst, einen Platz ausfindig zu machen, an welchem wir die Pferde, welche uns übergeben werden sollten, unterbringen konnten. Bevor die Bolamänner fort waren, mußten wir die Tiere verstecken. War der Major wieder frei, so war die Möglichkeit vorhanden, daß er auf den Gedanken geriet, uns alles wieder abzufordern. Wir fürchteten uns vor seinen Leuten nicht; wenn es uns aber durch Vorsicht gelingen konnte, neue Feindseligkeiten zu vermeiden, warum sollten wir das nicht tun?
    Aynas wußte einen passenden Platz. Er wollte ihn mir zeigen. Derselbe lag nach derjenigen Richtung zwischen den Büschen, aus welcher wir an den Fluß gekommen waren. Wir mußten an seiner Hütte vorüber und dann noch eine Strecke weiter. Indem wir still hintereinander gingen, vernahmen wir vor uns das Schnauben von Pferden.
    Wir traten natürlich hinter das Gesträuch, um uns zu verbergen. Wir erkannten die beiden Yerbateros, welche wir mit dem Geld nach der Alquería geschickt hatten; acht oder neun Männer waren bei ihnen. Die beiden ersteren waren froh, uns zu treffen, da sie den Weg durch das Gesumpf doch nicht genau kannten und auch nicht wußten, wie sonst die Sache stand. Ihre schnelle Rückkehr war sehr leicht erklärt. Sie hatten in der nächsten Hazienda Licht gesehen und waren dort auf einige Augenblicke eingekehrt. Sie fanden die Fremden da, welche kaum vor einer Stunde hier angekommen waren und am Morgen weiterreiten wollten. Zu ihrer freudigen Genugtuung erfuhren sie, wer diese Leute seien.
    Es wurde bereits erwähnt, daß der Alquerío einen Sohn hatte, welcher nach Salto oder Belen verreist war. Kurz nachdem wir die niedergebrannte Besitzung verlassen hatten, war er zurückgekommen. Voller Wut über das Geschehene, hatte er beschlossen, uns zur Verfolgung der Täter nachzueilen. Er war auch sogleich aufgebrochen, als die ersten Leute eintrafen, welche wir seinen alten Eltern zur Hilfe geschickt hatten. Unterwegs war er bemüht gewesen, Leute für sich anzuwerben und hatte es bis auf die Zahl seiner gegenwärtigen Begleiter gebracht.
    Als er nun auf der Hazienda die Yerbateros traf, welche zu seinen Eltern wollten, hatte er große Freude gehabt. Daß der Estanciero Monteso seinen Eltern eine Summe vorgestreckt hatte, war nicht geeignet gewesen, seinen Grimm zu mildern, denn dieses Geld mußte früher oder später zurückgezahlt werden. Als er aber von den Yerbateros das Geld erhielt, welches ich dem Major abgezwungen hatte, fühlte er sich zur Milde gestimmt, und nun er erfuhr, daß auch die Pferde zu retten seien, war er bereit, die Diebe und Brandstifter laufen zu lassen.
    Das war mir lieb, denn es konnte uns nichts an neuen Feindseligkeiten liegen, und so tat ich mein möglichstes, ihn zur Güte zu stimmen. Am besten war es, wenn er und seine Begleiter die Bolamänner gar nicht zu sehen bekamen. Darum wurde ausgemacht, daß wir ihm die Pferde, sobald wir sie erhalten hatten, übergeben würden, worauf er sogleich die Rückkehr antreten sollte. Wir führten die Leute nach unserem Versteck. Es war nicht zu umgehen, daß er den Major sah und auch erfuhr, daß dieser der Anführer sei. Er gab ihm einige

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