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34° Ost

Titel: 34° Ost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppel Alfred
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hätte sie um ihn herumgehen müssen, und im Moment konnte sie das nicht.
    »Sie haben die Bar im Offiziersklub zugemacht«, sagte Trask. »Haben alle 'rausgeworfen. Großer Tag morgen.«
    Liz Adams wußte, dass er betrunken war, seine Stimme klang aber fest.
    »Ich war ein bisschen spazieren. Ich konnte nicht schlafen.« Alberne Worte, aber sie hatte das Gefühl, etwas reden zu müssen.
    »An Ihrer Stelle würde ich da nicht 'rübergehen«, sagte Trask. »Sie könnten Schwierigkeiten mit diesem schwarzen Bastard bekommen.«
    Elizabeth Adams fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Wußte denn schon das ganze Kontingent vom Treiben seines Kommandeurs und wie sie dazu stand? Es war zu entwürdigend, um wahr zu sein. »Ich gehe jetzt wieder zurück. Gute Nacht, Colonel.«
    Trasks Finger schlossen sich um ihren Arm und hielten sie fest. »Sagen Sie doch mal, Miß Captain: Muß ich dem großen Herrn da drüben auch noch dankbar sein, dass er mich 'rausgeschmissen hat?« Er war betrunkener, als sie angenommen hatte. Seine plötzliche Wildheit machte ihr Angst. Sie wollte sich losmachen, aber er gab sie nicht frei. »Was ist denn, Captain Adams? Keine Antwort? Dann eine andere Frage. Was fangen wir mit einem Kommandeur an, der den Verstand im Arsch hat?«
    Sie riß sich los. »Sie sind widerlich, Colonel Trask«, sagte sie mit zornbebender Stimme. »Lassen Sie mich vorbei.«
    Trask trat zur Seite. »Wenn Sie ihm davon erzählen, Captain Adams, vergessen Sie nicht, ihm zu sagen, wo wir dieses Gespräch geführt haben.« Lässig hob er zwei Finger an den Mützenrand, wandte sich ab und marschierte ein wenig schwankend auf die Baracke zu, in der die unverheirateten Offiziere untergebracht waren. Unter heißen Tränen erlittener Demütigung sah sie ihm nach. Sie zog den Mantel enger um die Schultern und eilte in ihre Unterkunft zurück.
    Daran war nur diese Jüdin schuld, dachte sie zitternd. Nie hätte Trask sonst so von General Tate sprechen und sich über ihn lustig machen können. Aber irgendwo und irgendwann würden es Gott oder das Schicksal oder Liz Adams Deborah Zadok heimzahlen, was sie einem edlen, tapferen Mann antat.
    Ein israelischer Kaufmann verließ das schäbige Büro im Erdgeschoß eines alten Hauses in der Makhsus Road, unweit von Teherans internationalem Flughafen Mehrabad. Er öffnete die Tür seines Lagerhauses und ließ den russischen Reisenden eintreten, der am frühen Abend die sowjetisch-persische Grenze südlich von Aschabad passiert hatte.
    Der Reisende überbrachte einen Ballen schlecht gegerbten, stinkenden Leders und verabschiedete sich. Der Kaufmann verschloss die Tür, öffnete den Ballen und entnahm ihm eine Plastikhülle mit sechs Fotos.
    Die Bilder bedeuteten dem Kaufmann nichts. Er war in Persien im Lederhandel tätig, erhielt von Zeit zu Zeit solche Sendungen und übergab sie dem Handelsattaché der kleinen israelischen Botschaft in Teheran. Er wußte natürlich, dass er ein Teil eines Agentenringes war, doch hatte man ihm versichert, dass er mit seiner Tätigkeit die Sicherheit Persiens in keiner Weise bedrohe. Daher durfte er auch hoffen, dass die Polizei des Landes ihm keine allzu großen Schwierigkeiten machen würde. Er vermutete auch – und ganz richtig –, dass die aus der Sowjetunion einlangenden Informationen irgendwie auch den iranischen Behörden zugeleitet wurden.
    Die späte Stunde machte es dem Kaufmann unmöglich, die Plastikhülle mit den Satellitenbildern unverzüglich an den Handelsattaché weiterzuleiten. Es gab keinen Hinweis darauf, dass es sich um besonders wichtiges Material handelte, und so schien keine besondere Eile vonnöten zu sein. Mit der Absicht, die Bilder am nächsten Morgen dem vorgesehenen Empfänger zu übergeben, verwahrte sie der Kaufmann in seinem Safe. Dann löschte er das Licht, machte seinen Laden dicht und ging nach Hause.
    Die an diesem Morgen von Kosmos 623 aufgenommenen Fotos hatten die Hälfte des Weges nach Jerusalem zurückgelegt. Sie würden ihre Reise erst wieder um neun Uhr morgens fortsetzen und im Hauptquartier des Mosa'ad in Jerusalem drei Stunden vor der Zeit eintreffen, die für das Zusammentreffen von Russen und Amerikanern in der Zentralen Zone am vierunddreißigsten Grad östlicher Länge vorgesehen war.
    Auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews Field war die Präsidentenmaschine auf die Startrampe gerollt worden, von wo aus der Präsident den dreieinhalbstündigen Flug nach Palm Springs antreten sollte.
    Von den ungewohnten

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