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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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spitze Stahlwaffe gezogen. Es handelte sich um eine Wirtshausschlägerei, die nach ungeschriebenen Gesetzen ablief.
    Wie lange es noch dauern würde, ehe die Rapa-Churgurs, die immerhin in der Unterzahl waren, ihre Schwerter ziehen würden, lag in den jovialen Händen Beng Brorgals, des Schutzheiligen aller Wirtshausprügler.
    Vor Lon wuchs ein massiger Bursche mit purpurner Nase empor und versetzte ihm mit einer Flasche einen Schlag über den Kopf. Lon schrie auf; er konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, um dem Schlag einen großen Teil seiner Kraft zu nehmen, dann stieß er dem Burschen das Ende seines Knüppels in die Rippen und erntete dafür einen Aufschrei auf der anderen Seite.
    Ein Mann, der von dem Aroma des Fischmarkts umgeben war, versuchte mit der Stiefelspitze an Lons ungeschützten Rücken heranzukommen.
    Der Stiefel erreichte sein Ziel nicht ganz, denn schon zuckte eine mit Schnur gesicherte Sandale seitlich vor und traf das Schienbein des Mannes. Es war keine angenehme Begegnung.
    Lyss ließ es damit nicht genug sein. Ihr Fuß peitschte hernieder, fand sicheren Halt auf dem Tavernenboden und wurde zum Angelpunkt ihres herumwirbelnden Körpers; aus dieser Bewegung heraus hob sie die andere Sandale, die mit einem Ledersenkel verschnürt war. Auf das energischste erkundete ihr Zeh gewisse Teile der gegnerischen Anatomie, die solche Aufmerksamkeiten nicht gewöhnt waren.
    Der Mann stieß einen gurgelnden Schrei aus und ging zu Boden.
    Lyss steckte einem Burschen die Faust in den Mund und ließ ihn nicht zum Angriff kommen.
    Eilig wich sie zur Seite aus und ließ einen Rapa an sich vorbeirasen. Sie ließ ihn vorbei und versetzte dem nachfolgenden Mann einen Hieb aufs Ohr. Die Rapas mochten Rapas sein, ungezügelte, raubvogelhafte Diffs, doch waren sie Soldaten und befanden sich in der Unterzahl.
    Die Taverne erinnerte an einen Hühnerstall, in den der Fuchs eingedrungen ist. Überall waren Männer – und auch einige Frauen – im Nahkampf damit beschäftigt, energische Hiebe zu landen, zu treten, zu beißen und zu kratzen. Flaschen wirbelten durch die Luft. Upvil der Wirt, ein Och, duckte den Kopf hinter seine Bar und fragte sich, ob sich sein Beruf überhaupt noch lohnte. Vielleicht kam bald die Wache; bis es soweit war, würde er ziemlich hohe Verluste beklagen müssen.
    Der ursprüngliche Auslöser des Kampfes, die Rapas, waren vergessen. Man hieb nieder, was einem in den Weg geriet. Es wäre in dem Durcheinander nicht verwunderlich gewesen, wenn ein Rapa auf den anderen losgegangen wäre.
    Lon rappelte sich mühselig auf, atmete keuchend ein und entdeckte Lyss, die einem Gon gerade einen Hieb hinter das Ohr versetzte.
    »Er ist abgehauen!« rief er.
    »Na, dann lauf ihm nach!«
    Lons Gesicht rötete sich, bis es fast so dunkel gefärbt war wie eine Nase. Mühsam tat er einen weiteren Atemzug und roch den Staub des Bodens und Wein und Blut und behielt die Gedanken, die ihn durchströmten, für sich; er konnte sie unmöglich Lyss mitteilen.
    »Laufen – in diesem Durcheinander! Wie ein Fliegenschwarm in der Süßspeise!«
    Er raffte sich auf und wurde sofort von einem massigen Burschen angerempelt, der sich mit zwei pelzigen Fristles rangelte. In hohem Bogen ging er nieder und rutschte auf zerdrückten saftigen Gregarians über den Boden – das Obst ließ ihn ohne Widerstand unter einen Tisch gleiten. Der brach über ihm zusammen, und die Bierkelche tauften ihn mit großzügigen Gaben an Beng Dikkane, den Schutzheiligen aller Biertrinker in Paz.
    Lon bebte vor unterdrückter Wut.
    Er hatte den Knüppel nicht losgelassen, als er sich jetzt aufraffte.
    Das Haar fiel ihm in die Augen. Finster starrte er in die Runde. Lon die Knie sah rot.
    Er entdeckte einen Rapa und einen Brokelsh – Vertreter der beiden Diffrassen, die das Getümmel angefangen hatten. Die beiden umklammerten sich und versuchten den anderen zu erwürgen.
    Lon marschierte hinzu und kickte dabei einen Burschen aus dem Weg.
    Er benutzte zweimal seinen Knüppel.
    Nach dem ersten Hieb ging der Brokelsh bewußtlos zu Boden.
    Der andere Hieb ereilte den Rapa, der mit raschelndem Gefieder zusammenbrach.
    Jemand packte Lon am Arm.
    Erzürnt fuhr er herum und schwenkte den Knüppel zu einem Schlag empor, der jedem störenden Rast den Rest gegeben hätte.
    Bissig sagte Lyss: »Wir sind nicht hier, um unseren Spaß zu haben! Dein Freund ist abgehauen und wird unauffindbar sein, wenn wir nicht ...«
    »Ach!« fauchte Lon und schwang den

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