365 Geile Nacht Geschichten 1 Juni
beobachtete dann vom Foyer aus, wie du dich auf den Weg gemacht hast. Ich … ich …“
Marc stockte kurz, sah sich Seans funkelndem Blick ausgesetzt, wusste nicht so recht, was dieser wohl von all dem hielt.
„Und weiter?“, fragte Sean neutral, nippte an seinem Glas.
„Ich fand dich von Anfang an interessant, Sean. Letzten Sommer, als ich zu euch in die Firma kam, ich … war einfach fasziniert von dir. Für dich war ich immer nur ein Kollege und ich dachte auch lange Zeit, dass ich eh keine Chance bei dir hätte, wegen Pamela und überhaupt … Das änderte sich aber als …“
Seans Augen waren während Marcs Erklärung immer größer geworden. Er schluckte. Das hätte er sich auch nicht träumen lassen.
„Was hat denn deine Hoffnung angefacht?“ Das interessierte Sean jetzt schon.
Marc grinste ein klein wenig, rollte den Stiel des Weinglases zwischen den Fingern.
„Na ja – ich sah dich durch Zufall abends nach dem Training noch mit einem Kerl an deinem Wagen. Wie ein Fan sah er nicht aus. Eher wirktet ihr so vertraut miteinander …“
Sean runzelte die Stirn – dann fiel es ihm wieder ein. Das musste der Tag gewesen sein, an dem sein Gelegenheitsfick ihm erzählt hatte, dass er jetzt einen festen Freund habe und sie sich halt nicht mehr treffen konnten. Sean war es egal gewesen, etwas Ernstes hatte eh nicht zwischen ihnen existiert und er war niemand, der eine Beziehung zerstörte.
„… und dann bist du in den Urlaub geflogen, und die Presse fing an zu spekulieren und so schmiedete ich diesen Plan.“
„Und woher wusstest du von diesem Club?“
Marc atmete erleichtert auf. Sean schien nicht wirklich sauer zu sein.
„Ich wusste ja, wohin du wolltest und so hab ich im Internet gestöbert und bin halt über einen Artikel von diesem Club gestolpert. Da ich über die Feiertage nicht weg konnte, hab ich das eben alles für später geplant und es hat ja auch geklappt …“
Jetzt klang der jüngere Mann wieder um einiges selbstsicherer, als zu Beginn des Gesprächs. Sean funkelte den anderen an, hob den Wein und nickte anerkennend. Marc griff ebenfalls nach seinem Weinglas. Leise klirrten die Gläser gegeneinander.
„Jetzt lass mal hören. Ich bin sehr gespannt, was du dir noch so hast einfallen lassen, um mich von meinem Frust abzulenken.“
Das war er wirklich. Sean war überrascht, fühlte sich schon irgendwie geschmeichelt, dass sich Marc so ins Zeug gelegt hatte. Er lehnte sich etwas zurück und ließ die rote Flüssigkeit in dem Glas kreisen.
Marc lächelte, dann stellte er das Glas zur Seite, nahm Sean das seine ab und stand auf. Er zog den anderen zu sich, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. Sean leckte sich leicht über die Lippen. Marc war eben ein ansehnlicher Kerl – und er wollte ihn, Sean – ob nur für jetzt oder für länger, dass konnten sie immer noch klären.
„Ich bin fürs Tanzen …“
Marc grinste frech, schob Sean wieder Richtung Tanzfläche, zog ihn in seine Arme und begann sich im langsamen Rhythmus der Musik zu bewegen.
Zeit, mal etwas in die Offensive zu gehen, befand Sean und zog Marc noch mehr zu sich. Er legte die Hände auf den Hintern des Jüngeren und drückte seine Nase in Marcs Halsbeuge, nahm den Geruch herben After Shaves auf, spürte das leichte Erschaudern des anderen.
Marc schob eine Hand in Seans dichtes Haar, hob dessen Kopf so, dass sich ihre Blicke kreuzten. Immer näher kamen sich ihre Gesichter und sie wussten beide, was sie wollten, wozu noch lange Drumherum reden? Mit einem leisen Seufzen trafen sich ihre Lippen und die Welt schien zu verschwimmen.
Marcs Hände krallten sich mittlerweile in Seans Haare, der wiederum hatte seinen Griff am Hintern des anderen noch verstärkt. Ihre Becken rieben leicht aneinander und sie fühlten ihre Hosen eng werden.
Luftmangel zwang sie schließlich dazu, den Kuss zu unterbrechen.
„Lass uns von hier verschwinden, Marc“, raunte der Ältere dem anderen ins Ohr und ließ die Zunge kurz darüber streichen.
„Einverstanden …“, kam es heiser zurück.
Marc schnappte sich Seans Hand und zog ihn hinter sich her in Richtung Ausgang, darauf hoffend, dass sich vor dem Club Taxen befanden, welche schnell fuhren … sehr schnell …
Er hatte Glück. Kaum vor der Tür atmeten sie die frische Nachtluft San Franciscos ein, schauten sich kurz um und stiegen dann in eines der wartenden Taxis. Scheinbar ruhig saßen sie nebeneinander auf der Rückbank, hielten sich an den Händen,
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