365 Geile Nacht Geschichten Band 2 Juli
in einem tristen Beruf wie den eines Versicherungsfachangestellten zu suchen hat, verstehe ich nicht. Ich bin eher der Bürotyp, mit langweiliger Seitenscheitelfrisur und dicker Brille. Nur meine Figur passt nicht zu dem sitzenden Job, denn ich halte sie mit Sport in Form, jogge und manchmal geh ich auch schwimmen.
Jannis ist jetzt seit drei Monaten in meiner Abteilung und wir haben uns von Anfang an prächtig verstanden. Er holt mich immer wieder aus meinem Schneckenhaus und geht mit mir etwas trinken oder begleitet mich beim Joggen. Er ist fast einen Kopf kleiner als ich und nur die Hälfte von mir. Manche Kollegen lästern hinter seinem Rücken über seine zierliche Figur, mir ist das aber egal. Ich mag Jannis' Gesellschaft, nicht seinen Körper.
Neulich sind wir mal wieder über die Reeperbahn gezogen. Jannis trieb mich von Lokal zu Lokal und ein Bier folgte dem anderen. Irgendwann, in den frühen Morgenstunden und völlig besoffen, hab ich ihm gestanden, dass ich mal gern Mäuschen spielen würde, wenn zwei Kerle es sich besorgen. Was haben wir gelacht!
„Heute Skatabend bei mir“, sagt Jannis an einem Freitagmittag.
Wir sitzen in der betriebseigenen Kantine und haben gerade einen schwerverdaulichen Hasenbraten verschlungen. Das ist kein Wildgericht, sondern eine abgewandelte Form von Leberkäse, die auch gern als Frikadelle verkauft wird. Ich rülpse verstohlen.
„Zu zweit?“, frage ich irritiert.
„Nein, ich hab einen dritten Mann besorgt. Heinz kommt auch“, antwortet mein Kollege und wischt sich mit der Serviette den Mund ab.
„Heinz? Ein Freund …?“
„Eher Bekannter, aber total in Ordnung“, sagt Jannis, wobei er nach dem Wasserglas greift. „Dieser Braten – irgendwie war der ganz schön – eklig“, setzt er hinzu.
Ich kann da nur zustimmen und verbringe den Rest des Tages halb im Sessel vor dem Bildschirm hängend.
„Zieh dir was Lockeres an“, hat mir Jannis zum Feierabend noch zugerufen.
Was meint er damit? Etwa eine Jogginghose? Ich entscheide mich für eine Jeans und ein kariertes Hemd, darunter ein blaues T-Shirt, das gut zu meiner Augenfarbe passt. Nein, ich bin nicht eitel, doch ich achte auf mich. Meine Haare versuche ich mit Gel zu stylen, bis ich ausschaue, als hätte ich gerade einen wilden Ritt im Bett hinter mir. Nicht gut. Ich streiche alles wieder gerade und gebe seufzend auf.
Jannis ist auch in Jeans und Hemd gekleidet, als er mir gegen sieben Uhr die Tür öffnet. Ich kenne mich in seiner Wohnung aus, weshalb ich gleich das Wohnzimmer ansteuere. Dort lümmelt ein Riese auf der Couch und springt auf, als ich mich nähere.
„Heinz“, sagt der Kerl und reicht mir seine Pranke.
Ich bin schon groß, doch dieser Mann überragt mich und hat so viele Muckis, wie andere Leute Leberflecken. Der Typ beeindruckt mich, vor allem durch seine Gelassenheit, mit der er jetzt wieder Platz nimmt und die Beine weit ausstreckt. Ich plumpse in den Sessel gegenüber vom Sofa und betrachte das Zeug, das vor mir auf dem Couchtisch steht.
Etliche Flaschen Bier, Gläser, eine Pulle Wodka und Skatkarten. Salzstangen, Erdnüsse und eine Schale mit Kartoffelchips. Der Tisch ist komplett vollgestellt mit diesem Zeug. Wo – bitteschön – wollen wir Skat spielen?
„Alles klar?“, fragt Jannis, der hereinkommt und sich neben Heinz pflanzt.
„Jo“, sagt Heinz und grinst breit.
Ich nicke.
Wir spielen drei Runden, wobei meine beiden Spielpartner nicht ganz bei der Sache zu sein scheinen. Jannis wirkt ungewöhnlich nervös und Heinz vermittelt den Eindruck, als glotze er die ganze Zeit in meinen Schritt.
Ich gehe auf’s Klo und als ich zurückkomme, bleibe ich im Türrahmen hängen. Keinen Schritt weiter kann ich in das Zimmer machen, in dem gerade Heinz über Jannis‘ Schoß hängt und sich an dessen Schwanz verlustiert. Jannis' Kopf ist zurückgefallen und ich höre ihn halblaut stöhnen. Ist das Zufall oder …?
Der Anblick macht mich an und plötzlich ist mir der Abend wieder im Kopf, an dem ich meinem Kollegen diesen verrückten Wunsch verraten habe. Macht er es deshalb? Heinz zerrt die Hose weiter herunter und zupft sie dem Kollegen ganz von den Beinen, sodass dieser die Schenkel weiter spreizen kann.
Ich taste mich vorsichtig zum Sessel, als könnte eine unbedachte Bewegung die beiden Männer stören. Ganz langsam nehme ich Platz und ächze nun doch unterdrückt, da meine Jeans im Schritt schmerzhaft spannt. Es sieht aber auch zu scharf aus, wie
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