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37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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machen.
    Nath und Orso ritten, so schnell sie konnten. Sie zogen nicht die Köpfe ein, schwenkten aber die Waffen, die im Widerschein des lodernden Feuers rot funkelten.
    Vier abgerissen wirkende schwarze Gestalten ließen sich vom Balkon fallen.
    Sie verschätzten sich lediglich um eine Handbreit, durch den plötzlichen Galopp beirrt. Segs Klinge hieb zweimal zu, ebenso die meine. Vier Bündel sanken seitlich der Zorcahufe zu Boden. Ihr Blut tränkte den Schlamm; niemand achtete darauf, niemand kümmerte sich um sie.
    »Hier kommen die dazugehörigen Fanshos!« schrie Orso.
    Augenblicklich hieb er energisch auf die Horde ausgemergelter menschlicher Wölfe ein, die ihn aus dem Sattel ziehen wollten. Die schmutzigen Gesichter schimmerten vor Schweiß und dem Fett ihrer letzten Mahlzeit. Die Augen wirkten gelblich-weiß wie Sauermilch und hatten etwas Stechendes, und die von schwarzen Zähnen gesäumten Münder kreischten Drohungen und Verwünschungen. Ihre Zahl war so groß, daß wir eine oder zwei Murs mit ihnen zu schaffen hatten, ehe wir sie niederreiten oder niederhauen konnten – ganz zu schweigen von den Reaktionen einer aufgebrachten Zorca, die auch mit den Hufen und dem Horn in den Kampf eingriff. Offenbar saß Orso auf seiner ureigenen Zorca, die er selbst trainiert hatte.
    Wiehernd hob Orsos Zorca den Kopf; ich hatte fast den Eindruck, als ob sie sich freue. Blut zeigte sich an der gedrechselt wirkenden Spitze.
    Weiter vorn wurde unsere Aufmerksamkeit auf ein neues Durcheinander gelenkt.
    Direkt vor uns leuchtete Fackelschein am Tor der Schmerzen auf, das sich in der Binnenmauer der Stadt befand. Wir hatten die Slums beinahe hinter uns gebracht. Eine Gruppe Moltingurs, die untereinander zerstritten war, bekam gar nicht mit, wie zwei dunkle Gestalten den Schatz stahlen, um den die Auseinandersetzung ging.
    Orso lachte. »Die Dummköpfe haben das Mädchen gestohlen und verlieren es nun infolge der eigenen Gier!«
    Die Szene, so unschön sie auch sein mochte, schien damit zutreffend interpretiert. Die Moltingurs hatten das Mädchen geraubt, ein lamnisches Mädchen von großer Schönheit, um sie an den höchsten Bieter zu verkaufen, doch ehe dieses Geschäft eingeleitet werden konnte, hatte der Streit um das Mädchen den geschickten Gauffrers die Chance gegeben, die Beute an sich zu bringen.
    »Sie haben sie gerade eben erst in diese Hölle gebracht – das Tor ist ganz nahe«, sagte Nath.
    »Aye.«
    »Offenkundig lebt sie nicht hier.«
    »Aye, denn sie ist noch sauber.«
    Ich lenkte meine Zorca vorsichtig zu den beiden Gauffrers hinüber, zwei nagetiergesichtigen Wesen, die das strampelnde Mädchen, deren goldenes Fell im Fackelschein schimmerte, wie einen Sack abtransportierten. Ich versetzte ihnen Hiebe mit der Breitseite des Schwertes auf den Kopf; in seliger Eintracht sanken sie bewußtlos zu Boden.
    Im gleichen Augenblick war Seg von seiner Zorca gesprungen und fing das gefesselte Mädchen auf. Sie trug einen Knebel, und ihre Augen waren angstvoll, aber auch zornig aufgerissen. Seg warf sie vor sich über die Zorca und sprang wieder in den Sattel. Auf dem kurz gebauten Tier war gerade genug Platz für den Reiter und das gerettete Mädchen. Allen voran preschte Seg auf das Tor der Schmerzen zu, und wir waren hindurchgaloppiert, ehe die Moltingurs der Tatsachen des Lebens gewahr wurden.
    »Das war – überraschend«, sagte Orso, als wir die Zügel anzogen. »Ihr habt da eben sehr schnell gehandelt.«
    Nath der Unduldsame fügte sich gleich wieder aufs angenehmste in die Gefährtenschaft, die wir schon im Coup Blag gepflegt hatten, und sagte mit volltönender Stimme: »Ach, ich habe sie schon schneller handeln sehen, das kannst du mir glauben.«
    Seg lachte.
    »Am besten suchen wir uns zuerst eine anständige Taverne und besprechen dort, wie wir das arme Mädchen wieder nach Hause schaffen.« Er bückte sich, nahm ihr den Knebel ab und stellte sie auf die Füße. Der Boden war hier trocken und einigermaßen sauber. Nath zog sein gefährlich aussehendes Messer und hatte dem Mädchen, ehe es auch nur zusammenzucken konnte, die Fesseln aufgeschnitten.
    Sie machte einen beachtenswerten Versuch, sich an ihre Herkunft und ihren Mut zu erinnern, als sie sagte: »Ich danke euch Jikais für ...«, aber dann wurde sie schwach und wäre lang zu Boden gefallen, wenn Segs kräftiger Bogenschützenarm nicht ihre schlanke Hüfte umfangen hätte.
    »Also, nun ...«, sagte ich und trug damit wirklich entscheidend zu der

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