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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wollten sie Mevancy dazu einsetzen, mich im Auge zu behalten.
    Ich wies diesen Gedanken von mir.
    Die ganze Sache glich immer mehr den Aufträgen, die Pompino und ich zusammen erledigen mußten. Zuweilen erkannten die Herren der Sterne, daß ein Team erforderlich war, und schickten dann nicht nur einen, sondern mehrere Helfer – in diesem Fall auch eine Kregoinya.
    »Du redest undeutlich, Kohlkopf. Ich dachte, du seist auf dem Weg der Besserung.«
    »Es ist sehr nett von dir, daß du dir den weiten Weg gemacht hast, um auf mich aufzupassen, Mevancy.« Ich hielt es für angebracht, einen Versuchsballon zu starten. »Ich kann mir nur den Grund nicht vorstellen.«
    »Woher willst du wissen, daß ich einen weiten Weg hatte?« fragte sie.
    »Ich habe es angenommen.«
    »Hm. Nun ja, du kannst wirklich dankbar sein, daß ich Leotes davon überzeugen konnte, es sei nur ein Unfall gewesen. Hangol war – außer sich.«
    »Er versuchte mich aufzuspießen, wollte mich töten.«
    »Das wird niemand glauben, wenn du damit herumtönst – oder?«
    Ich atmete tief ein. »Llodi würde es glauben.«
    »Natürlich. Aber jeder andere wird sich fragen, warum ein hochstehender, mächtiger Führer – ein Strom! – wegen eines Clowns dermaßen aus dem Häuschen geraten sollte.«
    »Es ist doch bekannt ...«
    »Ja. Und wenn du Llodi in die Sache hineinziehst, geht es ihm an den Kragen.«
    »Nun ja, dann muß ich eben aufpassen, das ist alles.«
    »Du paßt nach vorn auf, und Llodi und ich halten dir den Rücken frei?«
    Ich murmelte vor mich hin, und sie bekam mit, daß ich mich dankbar zeigte.
    »Es liegt auf der Hand, daß Hangol, dieser Shint, sich noch einmal an dich ranmachen oder Leute beauftragen wird, dich umzubringen. Wenn wir heil bis nach Makilorn durchkommen, haben wir eine Chance.«
    Nach dieser nicht sehr hilfreichen Bemerkung sagte sie, sie wolle sich zurückziehen, und schickte mich fort. Ihre gesamte Ausrüstung war vorhanden, Karren, Zelt und Ausrüstung. Sie hatte die gewohnte Kleidung getragen, als die Herren der Sterne sie von ihrer Flußfahrt zurückholten. Ich fragte mich, ob sich eine Sage entwickeln könnte um zwei Leute, die auf Flachbooten den Fluß des Einsseins hinabfuhren, dann aber nach kurzer Zeit verschwanden.
    Als ich ihr gute Nacht sagte, überlegte ich, daß die Everoinye sich um die Kregoinye kümmerten, die in ihrer Gunst standen. Mich hatten sie als Abgelehnten der Savanti aufgegriffen und für sich nutzbar gemacht. Früher hatte ich die Herren der Sterne verspottet und ihnen angedroht, daß ich noch weniger von ihnen halten würde, wenn sie mir Schild und Helm und Speer überließen – aber diese Einstellung, so richtig sie nach dem alten barbarischen Kodex noch sein mochte, schien auf Mevancy kaum anwendbar zu sein.
    Ich suchte mir eine Ecke mit einem Häufchen Stroh und schlief den Schlaf des wahrlich ungerecht Behandelten auf dieser Welt.
    Mein zweiter Gedanke beim Erwachen galt allerdings dem Rapier; ich war doch sehr froh, daß ich diese Waffe behalten hatte. Sollten Sie nicht wissen, wem mein erster Gedanke galt – nun es ist derselbe wie der letzte vor dem Einschlafen, und wenn Sie noch immer nicht klarsehen, nützt auch eine ausgedehnte Erklärung nicht mehr viel!
    Beim ersten Frühstück schien mir Mevancy ein wenig niedergeschlagen zu sein. Ich führte dies darauf zurück, das sie von der Everoinye hierher zurückgezerrt worden war, um mich zu pflegen, obwohl sie doch eindeutig andere Pläne gehabt hatte. Auch Pompinos sonstige Pläne hatten sich stets in Rauch aufgelöst, wenn die Herren der Sterne ihn beriefen.
    Die Vergnügungen des vergangenen Abends hatten die finsteren Vorahnungen, die in der Karawane zu kursieren schienen, nur vorübergehend aufgehellt. Mevancy stocherte lustlos in ihrem Speck und den Loloo-Eiern herum. »Du mußt dich sehr im Hintergrund halten, Kohlkopf.« Sie seufzte. »Vermutlich darf ich nun weiter auf die Gesellschaft Leotes' zählen. Wenigstens er scheint mir unter diesen Menschen kultiviert zu sein und ...« Sie bemerkte meinen Blick und unterbrach sich. »Du brauchst dich nicht über mich lustig zu machen, du Fambly!«
    »Lustig machen?« fragte ich. »Wie könnte ich mich über eine große Dame wie dich lustig machen?«
    Sie warf mir ein Stück Brot an den Kopf. Ich fing es auf, griff nach der Butter, strich sie darauf, sagte: »Oh, vielen Dank!« Und steckte mir den Brocken in den Mund.
    Sie schnaubte ärgerlich durch die Nase. »Wenigstens werden

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