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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Lager zurückgezerrt hätte.
    Aber das geschah nicht.
    Vielleicht verstanden die Everoinye, was wir planten: Vielleicht trauten sie Mevancy mehr als mir – auch wenn sich ihre Einstellung mir gegenüber offenbar veränderte. Ich sollte sie fragen, ob sie die verwirrende Welt voller Metallkästen kannte.
    »Das reicht bis morgen früh«, sagte sie, zog die Zügel an und stieg ab. »Hinter dieser Anhöhe sieht uns niemand. Ich übernehme die erste Wache. Leg dich schlafen! Ich wecke dich, wenn du an der Reihe bist.«
    Ich warf ihr einen Blick zu und stieg aus dem Sattel. »Ja, tu das«, sagte ich.
    Ich schlief sofort ein und erwachte erst, als eine Hand mich an der Schulter berührte. Die Stellung der Sterne und Monde verriet mir, daß die Nacht etwas zur Hälfte vorbei war. »Nun schlaf gut, mein Mädchen!« sagte ich.
    Sie legte sich nieder und sagte ruhig: »Ich bin nicht dein Mädchen, und du wirst dich mir gegenüber immer nur höflich äußern. Ich komme auch ohne deine Hilfe zurecht, vergiß das nicht.« Sie drehte sich um und fuhr mit veränderter Stimme fort: »Was für unmögliche Leute von den Herren der Sterne beschäftigt werden!« Sie wußte genau, daß ich sie gut verstehen konnte.
    Mir war sofort klar, daß sie mich nur necken wollte – und das sagt einiges über meine Gefühle aus. Für rachsüchtig hielt ich sie nicht.
    Dennoch traf ihre frühere Äußerung zu; sie führte das Kommando, und ich war einverstanden, die Dinge laufen zu lassen.
    Die Nacht verging ohne Zwischenfälle, und am Morgen frühstückten wir, ohne ein Feuer zu machen, und schauten zu, wie die Karawane ihr Lager abbrach und sich langsam in Bewegung setzte.
    »Man wird Leotes mitnehmen und mit großem Zeremoniell begraben«, sagte sie. »Ich werde an der Feier teilnehmen. Das steht fest. Du brauchst nicht dabei zu sein, Kohlkopf.«
    Ich sagte: »Ich entscheide später darüber.«
    Sie schluckte einen Brocken Brot und nahm einige Palines. »Drajak, während wir warten, kannst du mir von dir und deinem bisherigen Leben erzählen. Diesmal sagst du mir aber die Wahrheit!«
    Ich erzählte ihr einige Geschichten, die sogar meistens stimmten, und berichtete ihr von der Rettung des alten Mog vor den Menschenjägern von Faol. »Ich wußte nicht genau, wen ich eigentlich rauspeitschen sollte, und schnappte mir etliche falsche Kandidaten. Die Everoinye ließen mich jeden in Sicherheit bringen, ehe sie mich wieder zwischen den Menschenjägern absetzten.«
    »Erinnert mich an damals, als der alte Suringlas sich nicht darüber klar werden konnte, wer sein Ziel war ...«
    »Suringlas war Kregoinye?«
    »Natürlich, du Fambly! Wir legten uns mit einer Horde Gauner an, die den Kov in der Mangel hatten; dabei sollten wir uns um die Kovneva kümmern!«
    Ich hielt es für angebracht, einen kleinen Versuch zu unternehmen. »Eigentlich sollte man doch meinen, daß die Everoinye, wenn sie so allmächtig und schlau sind, die Vernunft besäßen, uns zu sagen, wen sie wollen ...«
    »Kohlkopf! Sei vorsichtig!«
    Ihr Gesicht verriet, daß sie damit rechnete, eine Katastrophe werde über mich hereinbrechen. Ich seufzte innerlich. Da hatte ich es nun wieder mit jemandem zu tun wie Pompino: den Herren der Sterne treu ergeben, fest davon überzeugt, daß sie nicht fehlgehen konnten, sich stets in alle Richtungen verneigend. Pompino hielt sie gar für Götter. Ich ahnte, daß Mevancy nicht so weit ging. Was sie glaubte, war ihr vom Gesicht abzulesen; die Everoinye standen über jeder Kritik. Sie verlangten absoluten Glauben und Gehorsam und bekamen beides. Queyd-arn-tung! *
    Sie sammelte sich und wollte etwas sagen, aber ich kam ihr zuvor: »Konntest du bei deiner Arbeit für die Everoinye ein bestimmtes Muster feststellen?«
    »Muster? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Vermutlich war sie noch nicht lange Kregoinya. Und offenbar hatte sie als Sekundantin gearbeitet. Das Kommando hatte der besagte Suringlas und der arme Rafael geführt, der nun nicht mehr lebte. Dafür schuf sie sich nun einen Ausgleich, indem sie das Kommando unseres neuen Teams übernahm. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden.
    »Einige Leute, die ich retten mußte, hatten Dinge getan, die erklärten, warum die Herren der Sterne sie weiter am Leben wissen wollten.«
    »N-nun ja«, sagte sie gedehnt und kniff die Augen zusammen. »Nein, so etwas ist mir bisher nicht aufgefallen.«
    »Zum Beispiel rettete ich einmal einen religiösen Lehrer und Propheten, der sich sehr für die sanftmütigeren

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