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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Diff-Rassen eingesetzt hat. Ihr Leben hat sich durch ihn sehr verbessert.«
    »Das war nicht in Loh!«
    »Nein. In Hamal.«
    »Ach«, antwortete sie. »Das ist in Havilfar.«
    So hatte ich denn nun einen neuen Eindruck: Mevancy kannte den großen Kontinent Havilfar, der östlich von Loh lag, bisher nicht.
    Und wieder mußte ich an Strom Irvil und an sein amüsantes Numim-Gehabe denken – das natürlich nur für mich amüsant gewesen war, denn er behandelte nach eigenem Bekunden seine Leibsklaven sehr streng. Meine Erinnerung wurde von Mevancys spontaner Reaktion ausgelöst, daß das nicht in Loh hatte sein können. Hier gab es einiges nachzudenken ...
    Die Karawane brauchte noch einige Zeit bis zum Aufbruch, und wir setzten unser Gespräch fort; dabei achteten wir darauf, nicht zuviel zu offenbaren. Endlich setzten sich die Karren und Kutschen grollend in Bewegung, und die Reihen der Packtiere schritten rhythmisch durch den Sand. An der Stelle, wo sich das Lager befunden hatte, blieben zwei Gestalten zurück, die jeweils die Zügel einer Lictrix hielten.
    »Worauf warten die?« fragte Mevancy unruhig.
    Ich stand auf.
    »Runter mit dir, du ...«
    »Das sind Pondo und Nafty«, sagte ich. »Sie warten auf dich.«
    »Was?«
    Sie fand die Situation unfaßbar. Sie setzte zu einer Bemerkung an, überlegte es sich anders, stand auf, legte eine Hand über die Augen und starrte zu ihren beiden Mitarbeitern hinüber.
    »Im Namen Gahamonds des Weisen – was tun die beiden da?«
    »Sich ihren Lohn verdienen. Sich um dich kümmern.«
    »Aber du Onker, es weiß doch niemand, daß wir hier sind!«
    Ein Schatten huschte über Sand und Steine und über die Anhöhe; im Näherkommen verflachte er und trennte sich in zwei Schatten. Die Zwillingssonnen warfen Licht in die Schatten des anderen Gestirn; der Zwillingsschatten ging von einem fliegenden Wesen aus.
    »Da ist noch jemand, der genau weiß, daß wir hier sind«, sagte ich.
    Sie hob den Blick.
    Ihr Gesichtsausdruck! Er entsprach der Reaktion Strom Irvils und Pompinos, die ebenfalls auf diese Weise zum Gdoinye emporgeschaut hatten, dem Spion und Boten der Herren der Sterne.
    Sie schluckte. Plötzlich erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Ihre nächste Geste erstaunte mich. Sie winkte dem riesigen Raubvogel fröhlich zu, der da mit seinem goldenen, scharlachroten und schwarzen Gefieder über uns schimmerte, eine stolze, hochmütige Erscheinung, die da oben wie auf der Jagd kreiste.
    Der Gdoinye schwebte mit steif ausgebreiteten Flügeln abwärts, dann raste er mit großer Geschwindigkeit wieder in die Höhe. Dabei stieß er ein Krächzen aus. Im nächsten Augenblick war er nur noch als Punkt sichtbar, der sich dann unseren Blicken ganz entzog.
    »Die Gdoinya«, sagte Mevancy und atmete keuchend aus. »Wir sind in guten Händen.«
    Sie hatte deutlich Gdoinya gesagt – die weibliche Form des mir bisher bekannten Namens. Das ergab einen gewissen Sinn. Ich hatte schon immer geahnt, daß die Herren der Sterne mehr als einen Spion einsetzten, wofür ich auch schon gewisse Beweise hatte. Mevancy wußte so gut wie ich, daß weder Pondo noch Nafty die Gdoinya sehen konnten, und sagte nun: »Nun, das ist gut. Laß uns herausfinden, was die Famblys wollen.«
    Sie schaute mich an. »Na, Kohlkopf! Worauf wartest du noch?«
    Ich eilte also den rückwärtigen Hang hinab und schaffte ihre Zorca und Schniefer herbei.
    Wir stiegen auf und ritten auf Mevancys Männer zu. Nafty begrüßte uns mit einem Lachen, und Pondo gelang es, nicht allzulaut zu murren.
    »Llahal, meine Dame!« rief Nafty. »Wir sollen dir sagen, daß keine Gefahr mehr besteht.«
    »Woher wußtet ihr beiden Hulus, daß ich hier bin?« wollte Mevancy wissen.
    »Also – das hat man uns gesagt!«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Tuong Mishuro«, antwortete Pondo, »der Gespenstische.«
    »Er ist nicht gespenstisch«, widersprach Nafty. »Aber woher hat er dann gewußt ...?«
    Die beiden begannen sich zu streiten, doch Mevancy machte der Auseinandersetzung ein schnelles Ende. »Shastum! Ruhe!« Dann fuhr sie fort: »Tuong Mishuro hat euch gesagt, ich warte da draußen, und ihr sollt mir ausrichten, die Gefahr wäre nun vorbei?«
    »Genau, meine Dame«, antwortete Nafty und wirkte nun schon weniger gut gelaunt.
    »Wie ich schon sagte«, wiederholte Pondo, als wir langsam hinter der Karawane herzureiten begannen, »der Gespenstische.«
    Die beiden Krieger ließen keine Überraschung erkennen, daß ihre Herrin im Ödland

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