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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bogenschützen aus Loh ist, bedeutet es nicht, daß jeder auf diesem Kontinent ein ausgezeichneter Schütze ist. Er war gut. Ich schoß bedächtig und hielt mich zurück. Er erzählte mir, daß er auf das morgige Turnier gespannt sei; der siegreiche Bogenschütze würde die Aigrette – einen Kopfschmuck – von Annorpha und einen gut gefüllten Beutel gewinnen. Sofort sah ich einen Weg, meine Tasche zu füllen, und meine erste Aufgabe würde es sein, neue Gewänder zu kaufen und die alten an einem geeigneten Ort zu deponieren, damit man sie finden und ihrem Besitzer zurückgeben konnte.
    Der Rest des Tages verging bedächtig. Wir gingen zu seiner Unterkunft, die sehr bequem war, aßen und tranken mäßig und begaben uns früh zur Ruhe, um für den morgigen Wettbewerb ausgeruht zu sein. Je mehr ich über Rodders erfuhr, desto mehr gefiel er mir, und desto mehr schien er mir ein ganzer Mann zu sein. Er gab seine Fehler zu. Sein Temperament war eher zu hitzig. Er hatte einem Mann die Nase gebrochen, der Kirsty unverschämt angestarrt hatte.
    Der Moment, an dem ich mich ausrüsten und entweder eine Zorca kaufen oder stehlen konnte, würde der Moment sein, an dem ich nach Makilorn aufbrach.
    Was jetzt dort vor sich ging, wußte nur Opaz.
    Ich war sicher, daß die starken Verbände aus der Stadt das Problem mit den Glitch-Reitern erledigt hatten. Die Gruppe, die hinter den Überlebenden der Glitcher, die uns überfallen hatten, hergejagt war, war nur der Voraustrupp gewesen. Wie leistungsfähig Tsungfarils Militär war, konnte ich nicht genau sagen. Die Neuigkeit vom Tod der Königin würde Annorpha bald erreichen, und zweifellos würde es dann einen Massenexodus geben, wenn die Menschen in die Hauptstadt zurückströmten.
    Die Verlockung, bei Rodders zu bleiben und mich beim Bogenschießen, Singen und Baden zu vergnügen, um dann mit der Allgemeinheit zurückzukehren, war sehr, sehr groß, bei Vox!
    Schließlich konnte Madame Mevancy auf sich selbst aufpassen. Das hatte sie bewiesen, und außerdem konnte sie auf die Leute aufpassen, die nach dem Willen der Herren der Sterne beschützt werden sollten. Verspätet fiel mir ein, daß ich vielleicht hier bei den Quellen bleiben sollte, um ein Auge auf Nanji und Floria zu haben. Ich hatte den Eindruck, daß die Everoinye das Unternehmen auf eine Weise durchführten, die sich völlig von der jener unterschied, an denen ich früher teilgenommen hatte. Ja, es gab Gemeinsamkeiten mit der Zeit, als Pompino und ich zusammengearbeitet hatten; es waren die Unterschiede, die hier zählten.
    Wenn Pflicht und Neigung übereinstimmen, ist es an der Zeit, bei Vulken dem Eindringling, aufmerksam, wachsam und darauf vorbereitet zu sein, daß irgend etwas Weiches und Unangenehmes aus großer Höhe auf einen herabfällt.
    Während meiner Zeit auf Kregen hatten viele Lebensfäden ihre miteinander verflochtenen Netze gewoben, Personen waren aufgetaucht und wieder verschwunden, wie Sie meiner Erzählung entnommen haben werden. Viele Dinge hatten von mir unerwähnt ihren Abschluß gefunden, da sie sich im Hintergrund abspielten und die Ereignisse sie überholt hatten. Viele der Probleme, die ich in der Vergangenheit angesprochen habe, haben ein glückliches – und unglückliches – Ende gefunden, und wenn die Bänder ausreichen, hoffe ich, daß ich denen, die zuhören, einst jede Kleinigkeit erzählen kann. Doch jetzt muß ich mit den verwickelten Netzen weitermachen, die in Tsungfaril in Loh gewoben wurden.
    Die Quellen von Annorpha wurden am nächsten Morgen inmitten einer ausgelassenen und fröhlichen Atmosphäre Zeuge des großen Turniers um die Aigrette von Annorpha. Die Vorbereitungen für das Schießen selbst waren äußerst einfach. Schaulustige standen dicht zusammengedrängt. Marschälle schwangen ihre Zepter. Musik spielte und Flaggen wehten. Die Ziele waren in festgelegten Entfernungen aufgestellt worden, und die Teilnehmer mußten ihre vorgegebene Anzahl an Pfeilen abschießen. Ein Fehlschuß hatte den sofortigen Ausschluß aus dem Wettbewerb zur Folge. In einer Atmosphäre gespannter Aufregung wurden die besseren Bogenschützen ermittelt, bis schließlich das endgültige halbe Dutzend übrig blieb, das die Entscheidung unter sich ausmachen sollte.
    Was konnte es Natürlicheres auf dem Kontinent Loh geben als einen Wettbewerb im Bogenschießen?
    Entspannt und zuversichtlich sagte Rodders zu mir: »Ich spüre, daß ich in großartiger Form bin, Drajak. Auf Huang muß man aufpassen.

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