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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das Wasser hatte es an ihren Kopf geklebt. Ihr Gesicht zeigte einen merkwürdig angespannten Ausdruck, als wären alle ihre Gesichtszüge nach vorn gezogen worden. Interessanterweise war sie wirklich schön, aber die natürliche Schönheit wurde von der Intensität und der Leidenschaftlichkeit ihres Ausdrucks übertroffen.
    »Hast du gehört! Töte es augenblicklich!«
    Nanji und Floria – sie tropften und sahen verloren aus – drängten mich schwatzend, das schreckliche Ding zu töten. Sie wurden so von ihrer eigenen Angst beherrscht, daß sie mich nicht erkannten. Nun, es war nicht überraschend. Sie waren adelig und ich ein Niemand.
    Ich hob den Deckel des Topfes hoch. Er war mit Wasser gefüllt. Mit einer schnellen – und wie ich hoffte – ausreichend geschickten Bewegung stopfte ich den Chasserfic hinein und schloß den Deckel. Er war mit geflochtenen Bändern versehen, damit er sicher verschlossen blieb.
    Der rothaarige Mann, ein feines Exemplar eines Kämpfers, sagte: »Er ist sicher untergebracht.« Er sah mich an. »Das hast du gut gemacht.«
    Die stark gefühlsbetonte Frau unterbrach ihn. »Ich will, daß dieses schreckliche Ding getötet wird. Rodders! Zertrümmere den verdammten Topf!«
    Er zeigte mir eine schiefe Grimasse. »Llahal. Ich bin Ron Dang Fang – Freunde bestehen darauf, mich Rodders zu nennen –, und du, Walfger?«
    »Llahal. Drajak. Ich überlasse dir die Entscheidung, Walfger. Ich werde die arme Frau herausholen.« Und ich tauchte hinein. Ich wollte nicht in einen privaten Streit verwickelt werden und wollte das Tier nicht vorsätzlich töten.
    Die Frau war tot, und ich legte sie sanft nieder. Gerötetes Wasser rann an ihr herab und tropfte in das Becken. Der mit Seejungfrauen und Seeschlangen bemalte irdene Topf lag zertrümmert in Stücken da, und der Chasserfic krümmte sich in den letzten instinktiven Todeszuckungen zusammen.
    Die dunkelhaarige Frau war nun mit einem gelben Handtuch bedeckt. Ihre Schultern waren sehr aufrecht und gerade. Der rothaarige Mann nahm sein Handtuch von den aufmerksamen Sklaven entgegen, die fasziniert die letzten Bewegungen des Chasserfic betrachteten. Nanji und Floria eilten weg. Ich hatte den Eindruck, daß mich die Herren der Sterne hierhergebracht hatten, damit ich sie beschützte. Das war nicht so wichtig wie herauszufinden, wer versucht hatte, sie zu töten.
    Ich nahm ein Handtuch und fragte den Mann: »Hast du eine Idee, wer so ein Tier hier hereinbringen würde? Und warum?«
    Er wischte sich mit einem Tuchzipfel über den Nacken. »Es sind seltene Tiere; glücklicherweise sterben sie aus. Aber wer so ein furchtbare Sache tun würde ...«
    Die Frau schauderte plötzlich und unterbrach ihn. »Ich mag eine Paol-ur-bliem sein. Ich würde nicht gern so sterben.«
    Der Mann, dieser Rodders, legte ihr die Hand auf die Schulter und murmelte eine paar besänftigende Worte; ich hörte nicht hin. Einen Augenblick lang duldete sie seine Hand dort, ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite, dann straffte sie die geraden Schultern, schüttelte seine Hand ab und drehte sich um, um einem der Splitter des zerbrochenen Topfes einen kräftigen Tritt zu versetzen.
    »Wenn ich den erwische, der das getan hat, landet er kopfüber im Fluß.«
    Es gab keinen Zweifel, daß es ihr ernst war, und bestimmt – zumindest meiner Meinung nach – würde sie diese Drohung auch ausführen.
    »Ich möchte, daß die Nadelstecherin dich untersucht«, sagte Rodders. Er drehte sich um, um mich anzusehen, und lächelte wieder auf seine verzerrte Art. »Ich danke dir erneut, Wr. Drajak.« Er wandte sich wieder der Frau zu. »Laß uns gehen. Komm, Kirsty.«

13
     
     
    Ja. Tatsächlich. Sie war die Kirsty, von der San Chandra gesprochen hatte, eine Kusine von Leone. Sie war temperamentvoll. Sehr sogar. Ihre Nase war klein und hatte aufgeblähte Nüstern. Das war bedauerlich, da das vom Rest der Welt immer als verächtlicher Ausdruck gedeutet wurde. Sie hatte beschlossen, den Chasserfic aus dem Weg räumen zu lassen, da das Ding sie auf eine Art und Weise geängstigt hatte, die sie als erschütternd und unangenehm empfunden hatte. Sie war eine Lady, die es nicht zuließ, daß sie mit Erfahrungen konfrontiert wurde, die sie aus dem Gleichgewicht bringen konnten. Der Chasserfic war gestorben.
    Es ist erstaunlich, daß die Schöpfung solch unterschiedliche Wesenszüge in Leuten zum Vorschein bringt, die miteinander verwandt sind, denn Kirsty und Leone waren wie der sprichwörtliche Unterschied

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