3He (German Edition)
sehr interessante und lange Unterhaltung mit seinem obersten Großmeister und General Irving. Eine heikle Situation konnte nur durch seinen risikovollen Einsatz gelöst werden.
»Sind Sie sicher, dass die Tiefe ausreicht? «
Fragte zum wiederholten male van Cliev.
»Laut meinen sehr detaillierten Seekarten und der Satellitenunterstützung sollte es funktionieren. Der East River verläuft von Nordosten nach Süden zwischen der Südspitze von Manhattan und Throgs Neck in der Bronx. Er trennt dabei die New Yorker Stadtteile Manhattan und die Bronx im Westen von Queens und Brooklyn auf Long Island im Osten.
Zwischen Hudson und East River existiert die oberhalb des Zusammenflusses gelegene, mit Schleusen kontrollierte, Harlem River Verbindung. Der East River als Wasserstraße in New York, strömt mit 5 Knoten und einer Wassertiefe von 15 Metern an diesem Gebäudekomplex seit Jahrzehnten vorbei. Die Durchschnittliche Tiefe liegt bei 9 bis 15 Meter, unter Einbeziehung der flachen Bereiche. Also tief genug, auch für Schiffe mit stärkeren Tiefgängen.
Das reicht für die Silencer. Eines macht mir allerdings etwas Kopfzerbrechen. « Meinte Doyle. Van Cliev schaute auf. Sein wettergegerbtes Gesicht füllte jetzt den Bordmonitor ganz aus.
»Die Enge des Wasserlaufs, die Strömung des Hudson und insbesondere die Gezeiten erzeugen im East River Strömungen von fünf Knoten und mehr. Diese Strömungsverhältnisse sowie Unterwasserfelsen, die erst in jüngerer Zeit exakt kartographiert und entfernt worden sind, kommen uns jetzt zugute. Aber die 30 fünf Meter hohen Turbinen, mit einer Leistung von insgesamt 1 Megawatt auf dem Grund des East River. Die zwischen Roosevelt Island und Queens verankert wurden und die die Gezeitenströmung nutzen, machen mir Sorgen.
Die müssen alle vorsichtig umfahren werden und ganz wichtig, die Turbinen müssen ausgeschaltet sein. Der Sog und die Strudelbildung könnten uns sonst gefährlich werden. «
General Irving war im Hintergrund zu sehen.
»Das regeln wir! Wir geben Ihnen Bescheid wenn alles abgeschaltet wurde. «
Van Cliev schaute Ihm über den Monitor direkt in die Augen.
»Doyle, sie sind mein bester Seefahrer. Ist es machbar? «
Doyle erwiderte fest den Blick.
»Ja, es ist machbar. «
»Gut, ich glaube Ihnen. Sein Sie vorsichtig! «
»Werde ich Chef! « Das Gespräch wurde beendet und Kapitän Doyle ging auf Schleichfahrt Richtung Hudson River unter Einsatz der Tarnvorrichtung. Alle Informationsquellen waren Online. Die Silencer schoss wie ein überdimensionaler Delfin, unsichtbar für Ortungsgeräte, knapp unter der Wasseroberfläche dahin. Der Ortungsoffizier grinste seinen Nebenmann an.
Sie wussten, der Kapitän liebte die Schleichfahrt. Je näher sie New York kamen, desto voller wurde der Luftraum. Die Silencer ging tiefer und wurde langsamer.
General Irving schaute van Cliev fragen an und meinte.
»Zwei Stunden sind schnell vorbei! Was meinen Sie? Werden die auf unsere Forderungen eingehen? «
Er schüttelte den Kopf.
»Nicht auf alle Forderungen. «
Van Cliev stand auf.
»..und deswegen muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen. Aber nicht hier! Kommen Sie! «
Durch einen steinernen Torbogen folgte Irving Ihm die schmalen, steilen, spiralartig windenden Stufen hinunter. Es roch etwas feucht.
Die Situation hatte etwas Unwirkliches. Allein die Umgebung mit ihrem Licht konnte aus einem Film stammen. Sie standen sich gegenüber. Der eine in gut sitzender Uniform, der andere in Kapuziner Robe. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen aus denen uralte Augen zu glühen schienen.
Van Cliev machte mit seiner rechten Hand eine Geste, dass General Irving sich doch setzen sollte. Beide setzten sich an den uralten runden Steintisch und legten ihre Hände auf die grobe Tischplatte. Die goldenen Ringe der Bruderschaft blitzen kurz im diffusen Licht des Tempelraumes auf.
Van Cliev deutete auf die Wände des Raumes. Seine dunkle Stimme war zu hören.
»Wissen Sie wo wir hier sind? «
»Nein, in diesem Bereich der Zitadelle war ich noch nie. «
»Nun« Mit langsamer Bewegung streifte er seine Kapuze zurück, so dass Irving direkt in seine leuchtend grünen Augen blicken konnte. Er hatte van Cliev, trotzdem er schon so lange zur Bruderschaft gehörte, noch nie so nah und intensiv beobachten können. Sein eckiges Kinn, sein faltiges, gebräuntes Gesicht mit den weißen Augenbrauen. Es war ein markantes Gesicht, von unschätzbarem Alter.
Van Cliev bemerkte Irving's intensive
Weitere Kostenlose Bücher