4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
an.
»Was hat er denn jetzt?«, fragte Herr Brenner.
Friedhelm stellte sich neben den Aktenschrank und zeigte mit einem geradezu triumphierenden Lächeln auf ein Gefäß, das daraufstand.
»Und?«, fragte Herr Brenner. »Das ist eine Blumenvase. Ist deine Socke darin?«
Statt einer Antwort fuhr Friedhelms Hand in die Vase und holte seine von Wasser triefende Socke heraus.
Herr Brenner riss die Augen auf. »Erstaunlich! Wirklich ganz erstaunlich, denn eigentlich deckt Wasser jeden Geruch ab.«
»Aber nicht den von Friedhelms Socke«, meinte Kalle. »Die hätte er auch gerochen, wenn sie mit der Titanic untergegangen wäre.«
»Eh, Mann eh!«
»Sagen Sie uns denn jetzt die Adresse, wo wir Tausendschön testen lassen können?«, fragte ich Herrn Brenner, bevor Friedhelm und Kalle sich wieder stritten.
Herr Brenner nickte nur und lief zu seinem Schreibtisch.
»Ich würde mir das wirklich gut überlegen«, warf Kommissar Stecker ein, doch Herr Brenner schrieb die Adresse auf einen Zettel und reichte ihn mir.
»Meldet euch dort bei meinem Kollegen Brassert. Der ist für die Hundestaffel zuständig.«
»Das wissen –«
Mein Fußtritt gegen Radieschens Schienbein bewahrte ihn gerade noch davor, sich zu verplappern.
Nach der Adresse, die Herr Brenner uns aufgeschrieben hatte, musste die Hundestaffel sich auf der anderen Seite des Stadtgartens befinden. Dort schließt sich ein Waldstück an, in dem die Hundestaffel der Polizei stationiert war. Auf dem ganzen Weg dorthin schwärmte Friedhelm von Tausendschöns Intelligenz, während Kalle nach Gründen suchte, warum unser Hund Friedhelms Socke zufällig gefunden hatte.
Ich war froh, als wir endlich den Wald erreicht hatten und die beiden Streithähne sich mit anderen Sachen beschäftigen konnten. Wir liefen ein Stück den Hauptwanderweg entlang und entdeckten schließlich ein Hinweisschild der Hundestaffel, das in einen schmalen Nebenweg zeigte.
Als wir dem Übungsgelände näher kamen, sahen wir, dass es wesentlich größer war, als wir es vom Übungsplatz von »Bei Fuß e.V.« kannten. Hier gab es nicht nur einen Übungsplatz, sondern mehrere, und überall liefen Hunde mit ihren Trainern herum.
Am Eingang zu dem großen Gelände blieben wir stehen und sahen uns um.
»Auweia«, stöhnte Radieschen auf. »Wie sollen wir Herrn Brassert hier finden?«
»Und vor allem, wie wollen wir ihn hier unentdeckt beobachten?«, ergänzte ich.
»Nun gebt doch nicht auf, noch bevor wir angefangen haben«, meckerte Kalle. »Wir werden Herrn Brassert schon finden. Und dann gibt es bestimmt auch eine Möglichkeit, ihn unauffällig zu observieren.«
Plötzlich sprang Friedhelm in die Höhe und Tausendschön gab auf seinem Arm einen Pfiff von sich.
»Eh, Mann eh! Da ist Herr Brassert. Aber nicht nur er!«
Tatsächlich stand der riesige Polizist am Rand eines der Übungsplätze. Wer der zweite Mann war, der auf ihn einredete, erkannte ich erst auf den zweiten Blick: Es war sein Neffe, Herr Schulte-Stratmann.
»Was macht der denn hier? Ich dachte, er hätte keine Zeit, seinen Onkel zu besuchen«, raunte Kalle mir zu, der sich schon wieder gebückt hatte und offensichtlich nach einem passenden Versteck suchte.
»Keine Ahnung. Jedenfalls hat er es gemacht.«
»Dann können wir doch wieder gehen«, schlug Radieschen vor. »Wir warten einfach auf Herrn Schulte-Stratmann und fragen ihn, was sein Onkel gesagt hat.«
Kalle sah ihn entsetzt an. »Das wüsste ich aber! Glaubst du, ich habe das ganze Theater mit Tausendschön und den langen Weg auf mich genommen, um jetzt, so kurz vor dem Ziel, wieder umzukehren?«
»Und was willst du machen?«, fragte Friedhelm.
»Was schon? Wir schleichen uns an die beiden heran und versuchen, sie zu belauschen.«
Und schon war er hinter einem dichten Busch verschwunden. Was blieb uns also anderes übrig, als ihm wieder einmal zu folgen.
9. Kapitel:
Ein intelligenter Sockensuchhund
Wir schafften es tatsächlich, uns bis auf wenige Schritte an Herrn Brassert und seinen Neffen heranzuschleichen.
»Sieht ja aus, als würden die auch streiten«, flüsterte Radieschen mir zu.
Es war tatsächlich fast das gleiche Bild, wie wir es schon auf dem Übungsplatz von »Bei Fuß e.V.« gesehen hatten, nur dass Herr Brassert dieses Mal nicht aufgebracht auf Blue-eye Johnny einredete, viel mehr war es Herr Schulte-Stratmann, dem der Redeschwall galt.
Und wieder verstanden wir so gut wie nichts von dem Streit. Doch es lag nicht daran,
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