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4 - Wächter der Ewigkeit

4 - Wächter der Ewigkeit

Titel: 4 - Wächter der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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gerät als auf magischem Feuer. Und dass man auf eine Schramme besser ein Pflaster klebt und sich den Avicenna für ernsthafte Verletzungen aufspart.
    Später – und dies natürlich nur, wenn der Andere nicht dazu verdammt ist, auf dem untersten Niveau zu versauern -kommt die wahre Meisterschaft. Dann achtest du nicht mehr darauf, wie du dir eine Zigarette anzündest: mit einem Feuerzeug oder mit Magie.
    Ich stieß einen Rauchfaden aus.
    Geser?
    Sebulon?
    Gut, Rätselraten brachte nichts. Ich durfte nur nie vergessen, dass wohl alles weitaus komplizierter war, als es auf den ersten Blick ausgesehen hatte. Dann ging ich zu meinem Platz zurück, denn wir würden bald landen. Über dem Ärmelkanal schüttelte es uns wie üblich in der Luft. Doch die Landung war weich, die normale Passkontrolle brachten wir im Handumdrehen hinter uns. Die übrigen Passagiere gingen zur Gepäckausgabe (bis auf den nicht initiierten Jegor hatte kein weiterer Anderer im Flugzeug gesessen), während ich ein wenig zurückblieb, um meinen Schatten auf dem Boden zu suchen. Mit einem Blick zwang ich die graue Silhouette, Volumen zu gewinnen und sich mir entgegenzuheben. Dann trat ich in meinen Schatten ein und fand mich im Zwielicht wieder.
    Hier sah es noch fast so aus wie zuvor. Es gab Wände, Fenster und Türen. Nur war alles grau, ausgeblichen. Die normalen Menschen waberten als langsame Schatten durch die reale Welt. Ohne zu wissen, warum, versuchten sie, einen äußerlich völlig unscheinbaren Abschnitt des Gangs zu meiden, und beschleunigten sogar den Schritt.
    Ihren Zollschalter suchten Andere besser im Zwielicht auf, um die Menschen nicht zu beunruhigen. Dafür legen sie einen Zauber, den Kreis der Nichtbeachtung, über den Schalter, worauf die Menschen sich alle Mühe geben, ihn zu ignorieren. Aber mich könnten sie durchaus bemerken – wenn ich mit dem Nichts sprach.
    Deshalb ging ich im Zwielicht auf den Kontrollposten zu, und erst als ich ihn erreicht hatte, trat ich im Schutz des Zaubers wieder in die reale Welt ein.
    Zollbeamte gab es zwei: einen Lichten und einen Dunklen. Ganz wie es sich gehörte.
    Andere bei einem Grenzübertritt zu kontrollieren ist meiner Ansicht nicht sehr durchdacht. Vampire und Tiermenschen müssen sich in der Wache vor Ort registrieren lassen, wenn sie über Nacht in einer Stadt bleiben. Begründet wird das damit, dass die niederen Dunklen allzu oft der tierischen Seite ihrer Natur freien Lauf lassen. Nun gut. Andrerseits ist jeder Magier, sei er nun ein Dunkler oder ein Lichter, fähig, Dinge anzurichten, dass ein Vampir sich vor Entsetzen ins Grab stürzen würde. Aber lassen wir das. Gehen wir einfach davon aus, es sei so Tradition – und bislang hat niemand den Wunsch verspürt, das zu ändern, trotz aller Proteste seitens der Vampire und Tiermenschen. Aber welchen Sinn sollte es haben, zu kontrollieren, ob
    Andere eine Landesgrenze überschreiten? Das ist nur für Menschen wichtig: illegale Einwanderung, Schmuggel, Drogen … und schließlich Spione. Obwohl Spione bereits seit einem halben Jahrhundert nicht mehr mit angeschnallten Elchhufen an den Füßen die Kontrollstreifen passieren oder nachts über dem Gebiet des Feindes mit einem Fallschirm abspringen. Ein Spion, der auf sich hält, fliegt mit dem Flugzeug und quartiert sich in einem guten Hotel ein. Was die Anderen angeht – so ist unsere Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt, und selbst ein schwacher Magier könnte die Bürgerschaft jedes xbeliebigen Staates ohne Probleme erhalten. Wozu also für uns diese dumme Kontrolle?
    Vermutlich geht das auf die Inquisition zurück. Formell unterstehen die Zollbeamten der Nacht- und der Tagwache vor Ort. Aber auch die Inquisition erhält einen täglichen Bericht. Dem man dort weitaus mehr Aufmerksamkeit widmen dürfte.
    Und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.
    »Guten Abend. Ich bin Anton Gorodezki«, stellte ich mich vor, als ich den Zollschalter erreicht hatte. Papiere kennen wir nicht – und das ist auch gut so. Immer wieder kursieren Gerüchte, jeder von uns würde ein magisches Siegel erhalten, so wie es für Vampire bereits üblich ist. Oder im normalen Pass der Menschen würde eine Eintragung vorgenommen, den diese nicht sehen können.
    Doch noch kamen wir ohne Bürokratie aus.
    »Ein Lichter«, konstatierte der Dunkle. Ein schwacher Magier, nicht höher als sechster Grad. Der absolut kümmerlich aussah: schmale Schultern, mager, klein, blass, mit spärlichem Blondhaar.
    »Ein

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