Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
4 - Wächter der Ewigkeit

4 - Wächter der Ewigkeit

Titel: 4 - Wächter der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
Vom Netzwerk:
zurück. Und bedachte uns alle mit einem aufmerksamen Blick. »Vor einer Wochen waren Anton und Semjon in Edinburgh. Dort hat sich eine sehr unerfreuliche Geschichte zugetragen … Ich verzichte hier auf die Einzelheiten: Eine Gruppe von Anderen, zu der mindestens ein Lichter, ein Dunkler und ein Inquisitor gehörten, hat mithilfe von angeheuerten Menschen, die mit magischen Amuletten ausgestattet waren, versucht, eines der ältesten Artefakte an sich zu bringen. Den sogenannten Kranz der
    Schöpfung, den der Große Merlin angefertigt hat, kurz bevor er ins Zwielicht eingegangen ist.«
    Ilja stieß einen Pfiff aus. Olga schwieg – entweder wusste sie das bereits von Geser, oder sie zog es vor, ihre Gefühle nicht preiszugeben.
    »Erwähnen sollte ich noch, dass es sich bei den drei Anderen um Hohe handelt«, fuhr Geser fort. »Nun ja … vielleicht nicht bei allen dreien. Vielleicht nur bei zweien. Denn zu zweit könnten sie den dritten mit sich in die sechste Schicht des Zwielichts gezogen haben.«
    Zu meinem Erstaunen gab Ilja daraufhin keinen Ton von sich. Sondern wirkte völlig erstarrt. Meiner Ansicht nach war er nie weiter als bis in die dritte Schicht vorgedrungen.
    »Das alles ist an sich schon höchst unangenehm«, erklärte Geser. »Was für ein Artefakt Merlin in der siebten und mithin tiefsten Schicht des Zwielichts versteckt hat, weiß niemand von uns. Wir können jedoch mit einiger Gewissheit davon ausgehen, dass man mit diesem Artefakt die gesamte Zivilisation der Erde zerstören kann.«
    »Ein weiteres Fuaran!«, fragte Semjon.
    »Nein. Merlin wusste nicht, wie man Menschen in Andere verwandelte«, antwortete Geser kopfschüttelnd. »Aber es muss etwas sehr Wichtiges sein. Der Schutz des Artefakts ist jetzt verstärkt worden, neben der schottischen Nachtwache kümmert sich nun auch die Inquisition darum. Trotzdem ist die Situation sehr ernst. Wie ich erfahren habe, hat es in Moskau, New York, London, Tokio, Paris, Peking – kurzum, an allen Schlüsselpunkten des Planeten – Spionageversuche in den jeweiligen Wachen gegeben. Überall agieren Menschen, die ihre Auftraggeber nicht kennen. Und bislang hat die Suche nach den Missetätern noch keinen Erfolg gehabt.«
    »Was ist da, in der siebten Schicht des Zwielichts, Geser?«, wollte Ilja wissen. »Ich weiß, normalerweise wird jemandem, der noch nicht in den tieferen Schichten war, nichts davon erzählt, aber …«
    »Semjon wird dir erzählen, was er gesehen hat«, meinte Geser. »Er war in der fünften Schicht. Wenn du willst, frag Anton, er kann dir von der sechsten erzählen. Ich erlaube das. Aber was die siebte angeht …«
    Alle sahen Geser neugierig an.
    »Da war ich selbst nicht. Ich kann deine Frage nicht beantworten«, behauptete Geser mit fester Stimme.
    »Ha«, rief Olga aus. »Ich bin überzeugt davon, dass du dort warst, Boris …«
    »War ich nicht. Und um deine Frage gleich vorwegzunehmen, Sebulon auch nicht. Und auch niemand sonst von den mir bekannten Anderen. Ich vermute, dazu ist nur ein Nu//-Magier imstande. Jemand, der über absolute Kraft verfügt. Einer wie Merlin. Eine Zauberin, wie es Nadja Gorodezkaja werden wird …«
    Daraufhin richteten sich alle Blicke auf mich.
    »Solange sie nicht erwachsen ist, lass ich sie nicht ins Zwielicht eintreten«, stellte ich unmissverständlich klar.
    »Das verlangt auch niemand von dir«, versicherte mir Geser. »Und … protestier jetzt nicht gleich los. Ich möchte, dass deine Nadja bewacht wird. Rund um die Uhr. Von mindestens zwei Kampfmagiern. Zweiten oder dritten Grades. Gegen Hohe würden sie sich zwar nicht lange halten können, doch wenn sie gute Artefakte bekommen, können sie Zeit herausschinden und Hilfe rufen.«
    »Boris Ignatjewitsch!« Ilja griff sich an den Kopf. »Wo soll ich denn so viele Lichte zweiten und dritten Grades hernehmen? Soll ich etwa alle Einsatzkräfte von den Straßen abziehen?«
    »Nun, nicht alle«, meinte Geser. »Immerhin verfügen vier Lichte über den zweiten Grad. Dritten Grades sind neun Andere. Alischer und Alexander können noch auf den dritten Grad angehoben werden.«
    »Welcher Alexander? Korostylew?«, verwunderte sich Ilja.
    »Nein. Malenkow.«
    »Bei Sascha ist das möglich«, mischte sich Olga ein. »Ich könnte das in drei Tagen hinkriegen. Sogar in zweien.«
    »Stopp!«, rief ich. »Stopp! Meine Meinung interessiert hier wohl niemanden?«
    »Doch, das tut sie.« Geser sah mich neugierig an. »Bedenke nur, dass diejenigen, die bei der Suche

Weitere Kostenlose Bücher