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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beinahe ausschließlich aus Söldnern bestehen würde.
    Für diesen Stachel würden die Shanks schon sorgen – gnadenlos.
    Lunky bot Rollo die Gastfreundschaft der Mishuro-Villa an. »Du junger Halunke, das ist etwas anderes als unsere Zeit in Hinjanchung.«
    »Das ist der Großzügigkeit deiner Freunde und dir zu verdanken. Dennoch ...« Er machte eine Handbewegung. »Ich bleibe trotzdem nicht hier.«
    Ich preßte die Lippen zusammen. Nun, ich würde ihn hier zurücklassen müssen, das war alles.
    Und genau das tat ich auch. Ich besorgte mir weitere Informationen über den Westen, brachte mich auf den neuesten Stand der derzeitigen Situation – was alles noch zum richtigen Zeitpunkt enthüllt werden wird – und schlich mich an jenem Abend durch einen Hintereingang, an den ich mich noch gut erinnerte, leise aus der Mishuro-Villa.
    Mit Silber bezahlte ich die Flußüberquerung. Bevor Rollo mir hätte folgen können – selbst wenn er bemerkt hätte, daß ich gegangen war, was ich durch eine listige Halblüge verhindert hatte –, war ich bei der Höhle angelangt und holte den Voller heraus.
    Das prächtige Flugboot unter mir sprang in die Höhe. Ich stieg in den Nachthimmel Kregens auf und flog unter dem strahlenden goldrosafarbenen Schein der Errötenden Dame in Richtung Westen.

12
     
     
    Der Voller flog durch das Apfelgrün und Rosarot eines prächtigen kregischen Morgens nach Westen. Eine Stimme hinter mir sagte: »Hier bist du also!«
    An den Kontrollen stehend, wandte ich mich langsam um, damit ich nach hinten sehen konnte. Langsam, da ich die brodelnde Wut in mir beherrschen mußte. Er stand da, weder lächelnd noch stirnrunzelnd. Statt dessen bot er ein Bild des Jammers, das dazu angetan war, mich schuldig zu fühlen. Sein Unterkörper schimmerte und hatte sich nicht vollständig materialisiert. Der Oberkörper schien schief zu schweben, und unruhige kleine Flammen hüllten ihn mit flackerndem Feuer ein.
    »Du garstiger, undankbarer, ränkeschmiedender Hulu! Du ... Du ...« Er kam nicht weiter. Er keuchte. Seine lupale Projektion zeigte es überdeutlich.
    Die Erleichterung mußte auf meinem Gesicht zu sehen sein, denn gerade als ich sprechen wollte, brach es aus ihm heraus: »Bei Lingloh! Ich sehe, du bist überglücklich, mich losgeworden zu sein!«
    In einem Ton, vielleicht barscher als beabsichtigt, erklärte ich: »Du mußt eine Aufgabe erledigen. Ich habe dich nicht darum gebeten, mir bei meinen Abenteuern zu folgen. Da du es aber aus freiem Willen wolltest, mußt du es auch richtig anstellen.«
    »O ja! Ich soll die Amme für eine Gruppe deiner Jurukker spielen, während du den tollsten Erlebnissen entgegenfliegst ...«
    Er sah, daß echter Zorn in mir aufblitzte, als ich ihn anschrie: »Also glaubst du wirklich, daß ich einfach so losfliegen will?« Die Bitterkeit meiner Worte ließ seine lupale Projektion zurückzucken. »Glaubst du nicht, daß ich viel lieber wie jeder vernünftige Mensch zu Hause wäre?«
    Er erholte sich von diesem bitteren Zornesausbruch. »Vielleicht. Nicht jeder will hinter dem Ofen hocken ...«
    »Du mußt noch viel lernen, Rollo. Ich bete nur, daß du dabei am Leben bleibst.«
    Trotzdem lag etwas Wahres in seinen Worten. Es war nicht sosehr das Problem, daß ich in irgendein Abenteuer flog, sondern daß Delia nicht dabei war, um die Aufregung mit mir zu teilen. Daß ich nicht im Traum daran gedacht hätte, sie mitzunehmen, in jene Gefahren, die ich erwartete, war nebensächlich. Wie ich bereits sagte, ist es etwas Großartiges, wenn man sich einem Abenteuer allein stellt; wenn man die Brust dehnen und die wunderbare Luft Kregens einatmen kann – selbst wenn einem in Tsungfaril sandiger Staub wie ein Film auf der Zunge liegt. Und ein Abenteuer mit ein paar Klingengefährten ist eine wirklich großartige Sache. Die Qualität und der Sinn, der hinter sogenannten Abenteuern steckt, diktieren ihren Wert.
    Vielleicht sah er etwas davon in meinem Gesicht, da er mürrisch sagte: »Ich habe vor, die ganze Anzahl jener Jahre zu leben, die mir das Schicksal zubilligt, vielen Dank.«
    Sein Bild löste sich auf. Wie er zugegeben hatte, war die Beherrschung seines Kharmas noch launenhaft. Eines Tages würde sein Kharma unter der Anleitung Deb-Lus zu jener mächtigen Kraft werden, über die die anderen Zauberer verfügten, meine Kameraden. Dann würde er – wie sie – sein Bild in so fester Form projizieren, daß die Zuschauer glaubten, er sei tatsächlich anwesend.
    »Remberee!«

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