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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht, wenn dir dein Leben etwas wert ist!«
    »Oh, es ist mir etwas wert!« rief ich zurück. »Dennoch hoffe ich, daß du mich hier nicht lange warten läßt.«
    Sie wuchsen aus dem Boden vor mir in die Höhe. Ein Seil schlängelte sich um meine Beine, und bevor ich umfiel, hatten sie mich schon gepackt. Nun, wenn man anfängt, Risiken einzugehen, muß man damit weitermachen, ohne zurückzuweichen.
    Wie ein schlecht verschnürtes Bündel wurde ich schnell zum Feuerschein getragen, wo man mich besser in Augenschein nehmen konnte.
    Es waren Burschen von der Sorte, wie ich sie erwartet hatte, aber kleine Unterschiede erzeugten in mir die Vorstellung – sogar die Hoffnung –, daß sie besser waren als befürchtet.
    Es waren Gesetzlose, das war völlig offensichtlich. Sie trugen alte Gewänder, Reste von Rüstungen und waren alle schwer bewaffnet, sowohl die Männer als auch die Frauen. Unter ihnen befanden sich viele Diffs, obwohl die Apims die Mehrzahl bildeten.
    Sie teilten nicht die Trägheit der Menschen Walfargs, die so lange nach dem Verlust ihres Reiches noch immer kraftlos waren, oder die Apathie der Menschen in Tsungfaril, die in ihren Träumen vom Paradies des Giliums befangen sind. Im Zusammenhang mit der Hoffnung auf den Gilium ist eine Anmerkung von Wert: Wenn man aufgrund begangener Verbrechen keine Hoffnung mehr hat, ins Paradies zu kommen, neigt man dazu, etwas rücksichtsloser als seine Mitbrüder zu sein. Das hatte ich bei der Bande festgestellt, die Kei-Wo der Dipensis in Makilorn angeführt hatte. Da herrschte der Glaube, daß die Erlösung durch eine großzügige Amnestie Tsung-Tans erfolgen werde.
    Eine Laterne blitzte vor meinem Gesicht auf.
    »Bringt den Shint hier herüber, damit wir ihn begutachten.«
    Ich wurde auf die Füße gerissen und auf einer Bank abgesetzt. Sie drängten sich waffenstarrend um mich; haarig, schuppig, voller Warzen. Das Licht verlieh der Drohung Gestalt, die sich in Augen, Zähnen und Reißzähnen zeigte.
    »Bei der heilenden Spucke des wahren Trog! Welch häßlicher Kerl!«
    Die Frau, die sprach, war beherzt und frech. Sie hatte blondes Haar, ein dunkles Gesicht und trug riesige Ohrringe aus Gold. Sie trug ein Kettenhemd und hatte nicht weniger als drei Schwerter um die kräftige Taille gegürtet. Die Füße steckten in festen Lederstiefeln, und die nackten braunen Beine waren befehlsgewohnt gespreizt.
    »Lahal, Herrin!« begann ich höflich.
    »Ich bin die Kovneva Layla nal Borrakesh, und wenn du mich nicht als Dame anredest, werde ich dir die Zunge herausschneiden lassen!«
    »Dame Kovneva«, sagte ich, wieder so höflich, wie ich nur konnte.
    »Nun, Ragamo, nenn uns deinen Namen, sag, woher du kommst und warum du uns ausspionieren wolltest. Danach werden wir uns etwas einfallen lassen, wie wir dich in die Todesdschungel von Sichaz schicken können.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ragamo – oder Ragama für eine Frau – ist im allgemeinen eine Beleidigung, die gewöhnlich benutzt wird, wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich bei der angesprochenen Person um einen echten Shint handelt oder nur um einen Hulu oder Fambly. Beleidigungen in Paz auf Kregen sind säuberlich abgestuft. Die Kovneva benutzte die Anrede, um sicherzugehen, daß ich ihre Stellung und ihre Macht zur Kenntnis nahm.
    Ich sagte: »Ich war weit davon entfernt zu spionieren, ich näherte mich offen und gab mich zu erkennen.«
    Jemand rief aus dem Hintergrund: »Das hat er getan, bei den fettigen Haaren des wahren Trog!«
    »Ich bin nach Tarankar gekommen, um Shanks zu töten«, fuhr ich fort.
    Das ließ sie jählings innehalten. Es herrschte völliges Schweigen, das nur von dem schweren Atmen der Kovneva unterbrochen wurde.
    Dann sagte sie mit veränderter Stimme: »Dann bist du gekommen, um deinen Tod zu suchen, Hulu. Die Shanks beherrschen in Tarankar alles.«
    »Das wurde mir berichtet. In meinem Land haben wir den Shanks Schlachten geliefert und sie besiegt, haben viele getötet und die erbärmlichen Überlebenden in die Flucht geschlagen.«
    Daraufhin erhoben sich ein paar Schreie. »Er lügt! Er lügt!«
    »Wir haben die Schtarkins auch bekämpft«, sagte sie, als man sie verstehen konnte. »Wir haben verloren.«
    »Und doch bist du hier, bewaffnet und gerüstet. Du bist keine Sklavin.«
    »Wir haben einen Pakt geschlossen, daß wir lieber vorher sterben.«
    »Das glaube ich gern. Aber ich muß weiterziehen, um Informationen über die Fischköpfe zu sammeln ...«
    »Man muß nur eines wissen:

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