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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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euch zurückzuziehen, und nur zuschlagt, wenn ihr euch anschließend zurückziehen könnt, wenn ihr für genügend Proviant sorgt und im Herzen den richtigen Weg beschreitet, dann kann euch nichts besiegen. Bei Tagesanbruch werde ich euch rufen.« Ich musterte sie mit wildem Blick. »Am großen Tag des Rufes werdet ihr bereit sein.«
    »Aye«, riefen sie. »Aye, Prinz Chaadur, unser Anführer. Das werden wir!«
    Es folgte weiteres schwülstiges Gefasel, eher beruhigender als bombastischer Natur, und dann sagte ich: »Mir ist auferlegt worden, nach Taranjin zu gehen ...«
    Der Lärm verwandelte sich in einen Proteststurm. Sie schrien, und überwundene Angst flammte als Angst vor dem Kommenden wieder auf. Ich sah eine alte Dame, die sich auf ihren Speer stützte, während ihr dicke Tränen über die Wangen liefen. Andere schrien wild durcheinander. Sie wußten, daß man in den Tod ging, wenn man sich in eine Stadt wagte, in der die Shanks herrschten.
    Ich übertönte ihren Aufschrei. »Ich werde überleben!« Allerdings war ich mir keineswegs so sicher, bei Krun! »Es gibt Dinge, die ich über die Fischgesichter in Erfahrung bringen muß. Das ist ein Schicksal, dem ich nicht entgehen kann.«
    Am Ende sahen sie ein, daß sie mich nicht von meinem erklärten Beschluß abbringen konnten.
    Und so fühlte ich mich plötzlich von allem entfernt, schwindlig, hatte beinahe die unheilvolle Ahnung, die man beim Einzug in die Arena verspürte. Ich beachtete das Fantamyrrh, ging an Bord des Vollers und hob ab.
    »Remberee!« rief ich in die Tiefe, während der Wind an mir vorbeiwehte.
    »Remberee!« schrien sie nach oben. »Remberee, Prinz Chaadur na Dorfu, Chaadur der Kämpfer, Kurinfaril, unser Anführer, Remberee!«
    Der Voller glitt hinauf in die vermischte Strahlung der abnehmenden Sonnen, und als die grünen und roten Schatten über den Süll strömten, wuchs um mich herum ein anwachsendes blaues Feuer, und ich starrte nach oben auf die riesige, aufgeblähte Gestalt des Phantom-Skorpions der Herren der Sterne.

18
     
     
    Ich hatte noch genug Zeit hinaufzubrüllen: »Du tölpelhafter großer Onker! Laß mich diesmal nicht fallen, du blind umhertastendes Scheingebilde eines Skorpions!« Dann wurde ich Hals über Kopf in den rotgeränderten Nebel der blauen Unendlichkeit geschleudert.
    Ich rollte zwei-, dreimal Hals über Kopf über hölzerne Planken. Ich setzte mich nach Luft schnappend hin und sah, daß ich mich in einem schmalen Boot befand, dessen Bug und Heck gleich waren und das unter einem strahlenden silbernen Himmel auf blauem Wasser dümpelte.
    Zu allen Seiten erstreckte sich glitzerndes Wasser. Eine schwache Brise wehte über Deck. Das Boot lag im Wind, zeigte geschwungene Linien, und auf jeder Seite, gab es Bänke für eine Reihe von Ruderern. Es glich jenen schnellen Piraten-Dwaprijjers, die eine Plage für den Handel zwischen den Ivilianischen Inseln sind. Der Geruch des Meeres vermischte sich mit den Gerüchen von Holz und Pech, und die Brise trug den frischen Duft von Ozon und Tang heran.
    Ich stand auf. Das Boot war etwa zwanzig Meter lang und schmal; ich hielt nach einem Seemannsgefährten Ausschau und entdeckte keinen. Ich war allein an Bord.
    Eine strenge, klirrende, durchdringende Stimme sagte: »So bist du also endlich gekommen, um für deine Untaten geradezustehen, Dray Prescot.«
    Ich wirbelte herum. Ich sah niemanden.
    »Euer gesandter Onker von einem Skorpion hat mich abstürzen lassen!« Ich fühlte mich schlecht behandelt. »Dieser große, blind umhertastende Idiot!«
    »Und doch hast du unsere ausdrücklichen Befehle nicht befolgt.«
    Ich preßte die Lippen aufeinander. Ich besaß weder Kleidung noch Waffen. Ich holte tief Luft und sagte in einem etwas vernünftigeren Tonfall: »Ich habe eure Befehle auf meine Art gedeutet, um eine Tragödie zu verhindern und um erfolgreich zu sein. Kirsty ist Königin von Tsungfaril.«
    »Es steht dir nicht zu, zu deuten. Du hast nur zu gehorchen.«
    »Ich habe getan, was ihr wolltet, ihr ... ihr ...« Ich stieß den Atem aus meinen aufgeblasenen Wangen und holte noch einmal stockend Luft, dann brach der Zorn aus mir heraus: »Ihr wolltet die junge Leone auf widerwärtigste Weise ermorden! Ihr seid nichts als ein Haufen uralter Mörder!«
    Schweigen folgte.
    Dann: »Wir sind sehr wohl in der Lage, deinen Standpunkt zu erkennen. Wir verstehen. Aber ändert das etwas an deinen Untaten?«
    Wenn die Everoinye die ganze Zeit darauf herumreiten wollten, hatte ich keine

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