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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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große Chance. Eine äußerst merkwürdige Empfindung wuchs in meinem Inneren, eine Mischung aus Übelkeit, Bedauern und Abschied; außerdem überkam mich das überwältigende, leidenschaftliche Verlangen, Delia wiederzusehen und sie ein letztes Mal in die Arme zu schließen.
    Doch ich blieb mit erhobenem Kopf stehen und blickte in den leeren, gleichgültig silbernen Himmel.
    Das Boot schaukelte, die Brise wehte, die Gerüche vermischten sich in meiner Nase. In dem ganzen weiten Raum enthielt nur dieses kleine Boot einen Funken Leben. Und dieses arme, unwissende Leben würde beim nächsten Herzschlag wahrscheinlich ausgelöscht werden.
    Als die Stille unerträglich wurde, öffnete ich den Mund, um zu schreien, und in genau diesem Moment sprach die schnarrende Stimme erneut.
    »Dray Prescot, Prinz aller Onker, wir haben uns in unserer unendlichen Weisheit und Gnade entschieden, dir Pardon zu gewähren. Deine Verbrechen sind vergessen. Deine Hände werden zum Arbeiten gebraucht.«
    »Das weiß ich. Ich muß nach Taranjin gehen und versuchen, die stinkenden Shanks aus Tarankar zu vertreiben.«
    »Nein, Dray Prescot. Wir können dir nicht erlauben, dein Leben wegzuwerfen.«
    Obwohl diese erstaunliche Erklärung mir nicht gerade die Sprache verschlug, muß ich zugeben, daß sie mich überraschte. Die Herren der Sterne hatten ein- oder zweimal aktiv eingegriffen, um meinen Tod zu verhindern. Das war schon wenig genug, bei Vox! Normalerweise schien es ihnen egal zu sein, ob ich lebte oder starb.
    Ich umriß den Plan und drückte mich dabei so klar wie möglich aus. »Ich muß die Sklaven dazu bringen, sich zu vereinigen. Wenn sie sich erheben, werden die Freiheitskämpfer aus dem Umland einmarschieren, und es wird so eingerichtet, daß die Armadas von Vallia und Hamal zur gleichen Zeit eintreffen. Alle zusammen müßten die Fischköpfe schlagen können.«
    Die Stimme verriet eine gleichgültige Verachtung, die wie Säure brannte.
    »Das nennst du einen Plan?«
    »Na gut, ihr hochnäsige Bande von ... von ...« schimpfte ich und schaffte es dann, gereizt zu fragen: »Und wie sieht euer wunderbarer Plan aus?«
    »Wir haben Kirsty zur Königin von Tsungfaril gemacht. Unsere Arbeit hier ist getan. In Boromir in der Asche wartet eine Aufgabe auf dich.«
    Ich glaubte es einfach nicht. »Was ist mit Mevancy? Was ist mit Caspar dem Spitzer?«
    »Deren Aufgaben wurden dargelegt.«
    »Wenn wir uns von den Shanks befreien wollen, welch besseren Ort gibt es denn als Tarankar? Wir müssen sie daran hindern, so stark Fuß zu fassen, daß wir nicht mehr die Macht haben, sie zu verjagen. Diese Invasion ist die ernsteste, die wir bis jetzt erlebt haben.«
    Wieder gab es eine Pause in dieser sonderbaren Unterhaltung; die Stille wurde nur von den klatschenden Geräuschen des Meeres gegen die Bootsplanken gebrochen.
    Eine Stimme, von der ich geschworen hätte, daß ihr Krächzen sich in einem Ton von der ersten unterschied, sagte: »Das stimmt.«
    »Wir haben Arbeit für ihn; wenn er nach Taranjin geht, wird er sterben.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Weil er Dray Prescot ist, und über das Yrium verfügt?«
    Da rief ich aus: »Ihr glaubt wohl nicht, daß ich meinen Hals riskieren will, stimmt's? Es ist unsere beste Chance. Wir können nicht einfach blind angreifen; wir müssen wissen, was uns in Taranjin erwartet.«
    Das Boot schwankte auf und nieder. Ein silbriger Fisch, glänzend und prächtig, sprang in einem anmutigen Bogen hoch und plumpste ins Wasser zurück.
    Sie können mir glauben, wenn die Everoinye entschieden, daß ich nicht nach Taranjin gehen durfte, wäre ich der erste, der sich bedankte, froh darüber, freigestellt zu sein. Unter diesen Umständen wäre es mir egal, zu diesem verdammten Boromir in der Asche zu gehen, in welcher herrelldrinischen Hölle es auch sein mochte.
    Das entfernte Geräusch wie von Stimmen, die sich in einem angrenzenden Zimmer befanden, wurde lauter. Ich konnte nichts von dem verstehen, was sie sagten, und dann sagte eine Stimme, von der ich überzeugt war, daß sie einem weiteren Herren der Sterne gehörte, abschließend und beinahe so, als ob ihm nachträglich noch etwas eingefallen wäre: »Schickt Strom Irvil.«
    Strom Irvil! Ich beherrschte mich, um nicht in schallendes Lachen auszubrechen. Nun, wenn dieser wilde und streitsüchtige Numin sich der Sache annahm, wünschte ich ihm Glück.
    »Also gut, Dray Prescot. Du hast uns davon überzeugt, daß deine Argumente stichhaltig sind. Es ist eine

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