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41 Rue Loubert: Kriminalroman (German Edition)

41 Rue Loubert: Kriminalroman (German Edition)

Titel: 41 Rue Loubert: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Ferr
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wird uns heute wieder mit exquisiten Leckerbissen verwöhnen.“ Alette zwinkerte in Richtung Martas fülliger Gestalt.
    „Wenn sie nur auf ihr Äußeres genau so viel Wert legen würde wie auf die Zubereitung ihrer Speisen“, seufzte Louise resigniert, „ihre Häppchen sind der reinste Augenschmaus, was man von ihrer Figur und ihren Händen leider nicht behaupten kann.“
    Wie auf ein unhörbares Kommando erschien Marta mit einem riesigen Glasteller, auf dem sie appetitliche Canapes mit sautierten Krabben, zarten Lachsröllchen und geraspelten Trüffellocken kunstvoll garniert und drapiert hatte. Sie eilte zurück hinter die Theke, schenkte für Louise und sich selbst ebenfalls ein Glas von dem hervorragenden Weißwein ein, holte noch Vorspeisenteller und Servietten und ließ sich mit einem wohligen Stöhnen in ihren Sessel fallen.
    „Haut rein, Ladies! Ich freu mich so, dass wir wieder einmal beisammen sind! Was gibt’s bei euch Neues?“ Noch während sie einen Schluck von ihrem Wein nahm, griff sie gleichzeitig nach einem Stück von dem Teller. Marta war selbst ihr bester Gast.
    Alette zuckte mit den Schultern.
    „Bei mir gibt es nichts Aufregendes zu vermelden, ich hatte eine ruhige Woche und ein noch ruhigeres, um nicht zu sagen, langweiliges Wochenende.“
    Louise berichtete in knappen Worten von den Ereignissen in Anchieu und der spektakulären Hausdurchsuchung.
    Marta lauschte mit aufgerissenen Kulleraugen und erhitzten Wangen. Dazwischen murmelte sie einige Male aufgeregt „Du meine Güte! Ach, du meine Güte!“.
    Louise hatte ihre Schilderungen beendet und lehnte sich entspannt zurück.
    Alette blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und gespitzten Lippen an und fragte lakonisch: „Und? Hast du etwas mit der ganzen Sache zu tun?“
    Louise hob ihr Weinglas zuprostend in Alettes Richtung und sah sie träge über den Rand des Glases hinweg an.
    „Was denkst du?“, fragte sie, bevor sie an ihrem Wein nippte. „Nun, möglich ist natürlich alles“, sagte Alette nachdenklich, „doch ich glaube nicht, dass du die Hände beißt, die dich füttern.“
    „Hört auf, so dummes Zeug zu reden!“, fauchte Marta gereizt dazwischen. „Das macht mich ja total kirre! Warum sollte Louise oder irgendeine von uns etwas damit zu tun haben?“
    „Da gebe ich dir Recht“, bestätigte Alette, „nur – wo sind dann die Männer? Was ist mit ihnen passiert? Habt ihr eine Idee?“
    Louise zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe natürlich schon finanzielle Einbußen, aber andererseits können nun endlich wieder ein paar neue Gäste in der Warteschlange nachrücken, sodass es mich nicht allzu schlimm trifft. Daher ist es mir auch ziemlich egal, wo sie sind und was mit ihnen passiert ist. Lästig ist nur, dass nun das wachsame Auge des Gesetzes mit Interesse auf mir ruht. Vielmehr das Auge von Marcel. Das verunsichert natürlich auch meine Kunden. Keiner von ihnen möchte gerne bei mir von einem übereifrigen Polizeikommissar erwischt werden.“ Marta und Alette nickten verständnisvoll.
    „Wir können überhaupt nichts tun!“, jammerte Marta. „Weil wir ja selbst überhaupt nichts wissen!“
    „Dafür werden wir ja auch nicht bezahlt“, lächelte Alette. „Das ist Angelegenheit der Polizei. Wir haben uns auf andere, spannendere Aufgabengebiete spezialisiert.“
    „Tja, wir werden die Fälle nicht lösen“, stellte Louise fest. „Aber ich habe einen anderen Fall für euch, den ihr sehr wohl für mich lösen könnt. Luc braucht zusätzliche Betreuung und es ist mir zu anstrengend, ihn drei Mal die Woche zu bemuttern. Würdet ihr ihn mit übernehmen? Marta dienstags und Alette, du vielleicht am Wochenende?“
    Marta war sofort begeistert. Die Aussicht, vom feinen Hendrik van de Poort bezahlt zu werden und das nicht zu knapp, ließ sie ihre Sorgen um die vermissten Männer schlagartig vergessen.
    Alette war von der Idee, am Wochenende Überstunden in Luc zu investieren, weniger angetan, stimmte aber deshalb zu, weil sie Louise verstand und entlasten wollte.
    „Meine Lieben, ich danke euch! Das nenne ich wahre Freundschaft! Ich werde Hendrik heute noch Bescheid geben, dass er Luc gleich morgen zu dir bringen kann, Marta. Ihm wird ein Stein vom Herzen fallen. Du kommst aber vorher kurz bei mir vorbei, damit wir dich ein bisschen zurecht machen können für die feine Gesellschaft.“
    Marta fuhr sich schuldbewusst durch ihr krauses Haar und murmelte zerknirscht: „Ja, ja, schon

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