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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte zugehört, wenn ich von meiner Dame erzählte – damit war natürlich Delia gemeint –, und darauf mit Sarkasmus und Spott reagiert. Mevancy hatte stillschweigend einer Verbindung mit Leotes zugestimmt, bevor er sein Leben für sie gegeben hatte. Auch wenn man bedenken mußte, daß er im Körper eines Neugeborenen weiterlebte. Falls man an so etwas glaubte. Nun hatte Mevancy von mir die eindeutige, direkte und endgültige Antwort erhalten, daß sie weder meine Dame war noch es je sein würde. War Kuong jetzt an der Reihe?
    Um das bedrückende Schweigen zu brechen, sagte ich: »Mevancy, du mußt lernen, wie man ein Fluggerät steuert. Wie Rollo. Hättest du Lust, jetzt damit anzufangen?«
    Sie drehte sich nicht um, um mich anzusehen.
    »Da du ein Prinz bist, nehme ich an, daß du bei einigen Dingen die Befehle gibst. Und ich vermute, das Steuern dieses Apparates gehört dazu.« Jetzt drehte sie sich um. Ihre wunderschönen Augen fixierten mich mit einem direkten und herausfordernden Blick. »Was aber die Angelegenheiten der Everoinye angeht, Kohlkopf – denk daran. Da habe noch immer ich das Kommando.«
    »Aber sicher, Hühnchen.«
    »Was sollte es eigentlich bedeuten – du weißt schon: Ich hätte dir auf den Kopf geschlagen, als ich dich aus dem brennenden Haus schleifte?«
    »Weißt du noch, wie du an die Stelle kamst, an der du das Bewußtsein zurückerlangtest, nachdem du bei dem Versuch, den armen alten Rafael herauszuziehen, zusammengebrochen warst? Ich meine nach draußen?«
    »Rafael«, sagte sie und betrachtete ihre Stiefel. Dann erwiderte sie: »Nun ... Undeutlich; eigentlich nicht. Es war alles so verwirrend und so heiß ...«
    »Oh, aye. Es war heiß. Schlimmer als an Bord des Shankfliegers.«
    Sie sah mich vielsagend an. »Und?«
    »Also erinnerst du dich nicht. Nun, es ist auch nicht wert, sich daran zu erinnern.«
    »Also sieh mal, Drajak – oder Prinz, oder wie du auch immer heißen magst. Du bist geschickt mit den Katakis und Fischköpfen umgesprungen. Ich weiß zwar, daß du kein Dray Prescot bist, aber ich gebe zu, daß du ihn ausgezeichnet imitiert hast. Man hat dich also für einen Schwächling gehalten ...«
    »Das war ich auch, nachdem ich einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte.« Ich weiß, ich hätte es nicht sagen sollen.
    Ihre Lippen preßten sich herausfordernd aufeinander. »Fängst du schon wieder damit an. Es ist ...«
    »Hör mal, Mevancy, es ist doch mittlerweile alles Vergangenheit. Ich werde nie vergessen, daß du meinetwegen in die Wüste zurückgekehrt und dich mit Geiern und Banditen herumgeschlagen hast. Ich schlage vor, du gestattest, daß ich dir jetzt das Fliegen beibringe.«
    Sie war tapfer genug, um sich der Herausforderung zu stellen. Sie wußte, daß sie nicht mehr aus mir herausbringen würde. Bei Krun! Auf Befehl der Herren der Sterne hatte ich das arme Mädchen aus dem brennenden Haus geschleppt. Im letzten Augenblick war ich von einem herabfallenden Balken bewußtlos geschlagen worden. Mevancy war wieder zu sich gekommen und hatte mich die letzten Meter herausgezogen. Dabei war es ihr gelungen, mir so fest den Kopf anzustoßen, daß ich gelähmt war.
    Nun mußte sie lernen, wie man flog.
    Rollo der Läufer kam. Er schaute zu, als Mevancy das Gefühl dafür entwickelte, das Flugboot gleichmäßig auf geradem Kurs zu halten. Sein Lächeln konnte man nicht direkt als herablassend bezeichnen. Ich mußte seiner Beziehung zu Kuong und Mevancy noch auf den Grund gehen.
    Da ich ganz tief innen ein verschlagener Teufel bin, fragte ich: »Rollo, warum hilfst du Mevancy nicht?«
    Ich ging auf dem aus Baumstämmen zusammengefügten Deck nach achtern. Sollten sie sich selbst einigen!
    Wie sie sich in den nächsten Tagen auch zusammenrauften, als wir zu der Gruppe stießen, die Kov Nath der Ron und seine Kovneva Layla anführten, sie hatten sich weder geprügelt, noch war ich Zeuge eines Streits geworden. Sie waren beide geradlinige Menschen, und eine Bemerkung zog die andere nach sich. Sie hatten gemeinsame Abenteuer überstanden; dies verbindet Menschen zwar nicht immer, aber oft genug.
    Kuong hatte den Wunsch geäußert, fliegen zu lernen, und ich bat Rollo, es ihm zu zeigen. Er konnte schwerlich ablehnen.
    In dem Bedürfnis, ungestört allein nachzudenken, wollte ich das Lager verlassen, in dem die Kochfeuer schon gelöscht waren. Als ich die letzte Feuerstelle passierte, blockierte Rollo meinen Weg. Er schien zu torkeln, und ich runzelte die Stirn. Ich hatte ihn

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