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42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition)

42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition)

Titel: 42, weiblich, Single ... sucht jungen Lover (Renée Corrillas Erotikreihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Corrilla
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da ist auch eine Frau, eine Blondine mit verschmierter Schminke, sie ist hübsch, aber traurig, sie will meinen Mund, ich gebe ihr meinen Mund, unsere Lippen berühren sich, sie steckt ihre Zunge in meinen Mund, und obwohl sie mich küsst, kann ich hören, dass sie etwas sagt, sie flüstert meinen Namen, immer wieder meinen Namen ...
    Chantel schüttelt mich. „Michi! Michi!“ - „Hm?“ - „MICHI! MICHI!“ - „Mein Gott, Chantel!“ - „Aufwachen, Michi!“ (sie nennt mich seit zwei Jahren bei meinem Vornamen, nicht, dass mir das gefallen würde, aber ich hab es ihr auch nicht verboten ... ich kann mein Kind ja schlecht zwingen, mich Mama zu nennen) - „Mein Gott“, sage ich. „Ist was passiert?“ - Chantel lacht. „Du hast gestöhnt, als würdest du kommen!“ - „Ich hab geschlafen!“ - „Und gestöhnt!“ - „Ich hatte einen Alptraum!“ - „Du hattest einen feuchten Traum.“ - „Wie redest du?! MIT DEINER MUTTER?!“ - Sie tut das, um mich zu provozieren. Sie tut das, weil sie mir die Schuld an der Trennung gibt, klar. Ihr Leben ist versaut, weil ich meinen untreuen Ehemann vor die Tür gesetzt hab - und ihm nicht verziehen. - „Du solltest mal wieder gut durchgefickt werden, Michi.“ - Sie sagt das in so unschuldigem Ton, mit einer Miene, als könne sie niemandem etwas zuleide tun - dabei tut es weh, dabei treffen mich solche Worte ins Herz, erschüttern mich - „Ich jedenfalls“ - sie lächelt - „hatte eine superkrasse, superheiße, supergeile Nacht!“ - „Das ist ja supergeil, mein Kind.“ Wie redest du? Wie lebst du? Das bist doch gar nicht du!
    Und weil ich genauso war, fehlen mir die Worte. Weil ich meine Tochter so liebe, weiß ich nicht mehr, was ich sagen, was ich tun soll. Ich möchte weiterschlafen.
     
    ***
    Der Dürer trifft ein. Mit einer Sicherheitseskorte. Security sichert den Transport bis in den zweiten Stock des Museums. Dort kommt er erst einmal in eine Abstellkammer, deren Tür extra elektronisch gesichert wird. Es ist aufregend, das Bild auszupacken, obwohl ich es schon unzählige Male in einem anderen Museum gesehen habe. Mein Herz schlägt schnell, mein Herz schlägt hart, ich habe darauf gedrängt, das Bild zu holen, ich habe darauf gepocht, dass es in die Ausstellung gehöre. Und jetzt ist es da. Der Kleine von der Überwachung murmelt etwas Böses, kann wohl nicht verstehen, was all die Aufregung soll, all der Aufwand für ein Bild. Er hat nie geliebt. Nie Kunst geliebt. Ich frage mich ja, warum in diesem Museum so viele Leute arbeiten, die Kunst verabscheuen. Holger und ich scheinen die einzigen Fanatiker zu sein, die einzigen, deren Herzen brennen, wenn sie ein schönes Gemälde sehen, eine wundervolle Skulptur, eine Figur aus Holz, geschnitzt vor vielen Jahrhunderten - von einem Meister, einem Besessenen.
    Zu Mittag ein Anruf von Clemens. Er fragt, ob der Dürer angekommen sei (er weiß alles - von Herrn Papa, nehme ich mal an), und ob ich Lust hätte ... „Nein!“, sage ich so laut und bestimmt, dass die Leute im Restaurant am Tisch nebenan aufhören zu reden und zu mir sehen. - „Dein Nein klingt nach Ja, Michaela.“ - „Nein bleibt Nein heißt Nein! Aus. Amen.“ Ich stecke das Handy in die Jackentasche, ohne den Anruf zu beenden. Julia kommt zu spät, jammert über den Verkehr und ihre Tochter und ihren Mann, jammert über das Wetter, die Leute, aber ist sie erst mal fertigt mit dem Jammern, ist sie eine Stimmungskanone. Sie lacht, scherzt, reißt dumme, kleine Witze, die wir so lieben. Gerlinde und ich brauchen kein Sex and the City schauen, weil Julia - wenn sie gut drauf ist! - uns perfekt unterhält. Gerlinde ist auch zu spät, sie stürmt ins Restaurant, das sie sich im Grunde nicht leisten kann (deshalb zahle auch jedes Mal ich, wenn wir uns - immer auf meinen Vorschlag - hier treffen), pfeffert ihr Handy auf den Tisch und sagt dann, noch ehe sie sich hinsetzt: „Dieser Cassanova“ - sie flüstert - „ist auch ein Spieler! Hat in zwei Casinos Hausverbot!“ - Ich weiß nicht warum, aber diese Meldung trifft mich, sie macht mich traurig, weil ich das Gefühl habe, ich hätte mich mit einem Psycho getroffen. Und mehr noch: Als wäre ich auf einen Psycho hereingefallen. Julia packt einen Handspiegel aus und betrachtet ihre Haare darin. „Na und? Schulden haben fast alle in der Stadt. Ob durch Spiel oder Scheidung oder falsch gekaufte Immobilien ...“ - sie sieht mich an - „Ich find Spielschulden sogar sexy! Ein Mann riskiert etwas.“ -

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