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43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas

Titel: 43 - Waldröschen 02 - Der Schatz der Mixtekas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Professorin bei seinem Fortgang bat, ihn zu seiner Patientin begleiten zu dürfen.
    Sie fanden dieselbe jetzt einigermaßen gekräftigt. Das Mädchen weinte Tränen der Freude, als es hörte, daß es eine solche Beschützerin erhalten solle, und wurde von Sternau auch sofort der Professorin definitiv übergeben.
    Zwei Tage später reiste er mit Rosa, Alimpo und Elvira ab, um seine Mutter und Schwester in Rheinswalden aufzusuchen. Der geehrte Leser weiß bereits, daß es ihm dort gelang, die Geliebte von ihrem Irrsinn zu heilen. –
    Es war nur einen Tag nach Sternaus Abreise von Paris, als auf dem Perron der Bahn nach Orleans ein junger Herr aus einem Wagen erster Klasse stieg. Ein schwarzgekleideter Diener, der in einem Wagen zweiter Klasse gesessen hatte, eilte herbei, um ihm behilflich zu sein.
    „Das Gepäck bleibt hier. Einen Wagen nach einem Hotel!“
    Der Diener gehorchte, und bald rollten beide einem auf dem nahen Platz Walhubert liegenden Hotel zu. Dort verlangte der Fremde neben einer Flasche Wein das Adreßbuch der Stadt Paris und schlug da die Abteilung ‚L‘ auf. Hier glitt er mit dem Finger von Zeile zu Zeile, bis er auf den Namen ‚Letourbier, Charles, François, Professeur de médecin‘ stieß.
    „Dort ist seine Adresse ganz sicher zu erfahren“, murmelt er. „Bei diesem Professor war er, ehe er nach Rodriganda kam, und bei ihm wird er jedenfalls auch wieder vorgesprochen haben. Also Rue de Lavande 4.“
    Darauf gab er seinem Diener einen Wink und sagte zu ihm mit gedämpfter Stimme:
    „Du erwähntest, als ich dich in Orleans engagierte, daß du Paris kennst.“
    „Allerdings, gnädiger Herr.“
    „Weißt du, wo die Rue de Lavande liegt?“
    „Ganz genau. Sie verbindet die große Rue de Rivoli mit dem Quai de la Mégisserie.“
    „Gut. Du nimmst jetzt eine Droschke und suchst Nummer 4 dieser Straße. Dort wohnt ein Professor Letourbier, bei dem erfahren werden kann, wo ein gewisser Doktor Karl Sternau zu finden ist, der vor kurzer Zeit aus Spanien zurückkehrte.“
    „Darf ich direkt beim Professor nachfragen?“
    „Es würde mir das nicht angenehm sein, ist es aber nicht zu umgehen, so mußt du es tun.“
    „Darf man wissen, wer die Adresse dieses Arztes haben will?“
    „Nein, auf keinen Fall.“
    „Ich werde bald wieder zurück sein.“
    Der Diener ging und setzte sich in eine Droschke. Da, wo die Rue de Lavande an die Straße St. Germain l'Auxerrois stößt, stieg er aus und trat in das Portal der Mairie, der die Nummer 4 gegenüberlag. Er sah da drüben zahlreiche Leute ein und aus gehen und bemerkte auch ein Mädchen, das begann, mit einem Besen den Flur zu reinigen. Er begab sich hinüber zu ihr und grüßte höflich:
    „Guten Morgen, Mademoiselle. Verzeihen Sie! Dienen Sie in diesem Haus?“
    „Ja“, antwortete sie, sichtlich geschmeichelt von dem höflichen Ton seiner Anrede.
    „In welcher Abteilung desselben?“
    „Im Parterre.“
    „Ah, wie schade, ich hätte nämlich gern in der ersten Etage eine kleine Erkundigung eingezogen.“
    „Darf ich es Marion sagen?“
    „Wer ist Marion?“
    „Das Stubenmädchen des Professors, der da oben wohnt.“
    „Ja, bitte, Mademoiselle. Aber es wird doch nicht auffallen?“
    „Nein, mein Herr.“
    Sie hüpfte davon und die Treppe empor. In kurzer Zeit kehrte sie mit einem Mädchen zurück, das die eigentümliche Tracht der Bretagne trug.
    „Das ist der Herr, Marion“, sagte sie.
    „Was wünschen Sie zu wissen, Monsieur?“ fragte Marion in dem harten Dialekt der Bretagne.
    „Eine kleine Auskunft, mein Fräulein.“
    Dabei griff der Diener in die Tasche und offerierte jedem der beiden Mädchen ein blankes Frankstück.
    „Sie soll Ihnen werden, mein Herr“, entgegnete Marion. „Ich sehe, daß Sie in einem gebildeten Haus dienen.“
    „Das ist allerdings wahr“, versetzte er. „Mein Herr ist der Vicomte de Rallineux, der leider bereits längere Zeit krank darniederliegt.“
    „Ah, ich bedaure“, sagte das Mädchen des Parterres höflich.
    „Ich ebenso“, fügte Marion hinzu.
    „Danke, meine Damen. Der Herr Vicomte bediente sich früher eines Doktor Sternau, dessen Geschicklichkeit er fast seine Heilung zu verdanken hatte, als diese Arzt plötzlich nach Spanien verreiste.“
    „Ich weiß das“, beeilte Marion sich, zu bemerken. „Monsieur Sternau erhielt einen Ruf zu dem berühmten Grafen de Rodriganda.“
    „Das war schlimm für den Herrn Vicomte, denn sein Übel wurde sofort größer, und kein Arzt brachte

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